Sant’Egidio warnt vor Katastrophe in Aleppo
Die Gemeinschaft Sant’Egidio warnt vor einer humanitären Katastrophe in der umkämpften syrischen Stadt Aleppo
Die jüngsten Nachrichten aus Aleppo seien “zutiefst beunruhigend”, betonte Sant’Egidio-Gründer Andrea Riccardi laut einer Mitteilung der Stiftung “Pro Oriente“ am Montag.
Aleppo und die umliegenden Ortschaften seien zwischen Regierungstruppen, IS-Terroristen, der sogenannten “Freien Syrischen Armee”, kurdischen YPG-Einheiten und anderen umkämpft. Aus den südlichen Vororten seien in den letzten zehn Tagen mehr als 80.000 Einwohner geflohen.
Grosse Sorge löse die humanitäre Situation in der Altstadt aus. Der einzige Verbindungsweg zwischen der Altstadt und anderen, von Damaskus-treuen Truppen gehaltenen Stadtteilen sei unterbrochen, daher sei die Versorgung der Bevölkerung in der Altstadt nicht mehr gesichert. Riccardi verwies ausserdem auf die zunehmende Gewalt gegen christliche Wohnblocks und christliche Gotteshäuser.
Er nannte dabei besonders den Mörserangriff auf die Franziskuskirche im Stadtteil Azizieh während der Heiligen Messe am Abend des 25. Oktober, bei dem nur sieben Personen durch das Herabfallen von Mauerteilen leicht verletzt worden sind. Als mögliches Motiv der Angriffe sieht der Pfarrer der Franziskuskirche, P. Ibrahim Alsabagh, seine Bemühungen um den interreligiösen Dialog zwischen Christen und Muslimen.
Trotz der schwierigen Situation geht die kirchliche Hilfe für die Menschen in Aleppo unverdrossen weiter. Zum Beispiel können dank des gemeinsamen Einsatzes einer Reihe von katholischen Organisationen der Diözese Rom fast 500 Familien in Aleppo wieder mit Wasser versorgt werden.
kap 2.11.2015 ma
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