Offener Brief an die deutschen Synoden-Bischöfe

“Papst Franziskus ist in ganz besonderer Weise auf Ihre Unterstützung angewiesen”

Wieso unterstützt die offizielle Seite der römisch katholischen Kirche in der Schweiz eine kirchlich nicht anerkannte Gruppierung?  (Redaktion: Eine Gruppierung, die in den letzten Jahrzehnten keinen einzigen Erfolg auszuweisen hat)

‘und es müsse – in aller Behutsamkeit – auch die Dogmatik auf den Prüfstand gestellt werden’

Medienmitteilung

Offener Brief an die deutschen Synoden-Bischöfe

Pressemitteilung München, 27. August 2015

Mit einem Offenen Brief, der konkrete Reformen der katholischen Ehelehre und Sexualmoral einfordert, wendet sich die katholische KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche an die deutschen Teilnehmer der im Oktober 2015 in Rom stattfindenden Bischofssynode “Berufung und Mission der Familie in der Kirche und der Welt von heute”.

“Zumindest für die geschiedenen Wiederverheirateten sollte eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden», heißt es in dem dreiseitigen Schreiben, das an den Münchner Kardinal Reinhard Marx, die Bischöfe Heiner Koch (noch Dresden, künftig Berlin) und Franz-Josef Bode (Osnabrück) sowie die Vertreter Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann (Speyer) und Weihbischof Wilfried Theising (Münster) gerichtet ist, aber auch allen anderen deutschsprachigen Bischöfen übersandt wird.

Wir sind Kirche begrüsst den Reformwillen der deutschen Bischöfe, der dem drängenden Wunsch der grossen Mehrheit der Katholikinnen und Katholiken in Deutschland entspricht. Die Deutsche Bischofskonferenz hatte die Umfrageergebnisse für die Familiensynode deutlich zusammengefasst. Die ungeschminkten Lebenswirklichkeiten und grossen Herausforderungen, denen Ehe und Familie heute weltweit ausgesetzt sind, zeigen auch die Arbeitspapiere Synode und die vor einer Woche veröffentlichten Ergebnisse eines länderübergreifenden empirischen Forschungsprojektes zur Familiensynode (S.Delere, A.Roth, T.Roth in “Stimmen der Zeit” 9/2015, www.stimmen-der-zeit.de/zeitschrift/ausgabe/details?k_beitrag=4537504&k_produkt=None). Diesen Herausforderungen habe sich Kirche zu stellen. Daraus seien theologische Konsequenzen zu ziehen, und es müsse – in aller Behutsamkeit – auch die Dogmatik auf den Prüfstand gestellt werden. Eine theologische Neubewertung kirchlicher Aussagen zur Homosexualität, Geburtenkontrolle und vorehelichen Sexualität sei erforderlich.

Von der Synode würden zu Recht Ergebnisse erwartet. Papst Franziskus sei dabei auf die Unterstützung aller Reformkräfte angewiesen, damit es nicht zu einer grossen Enttäuschung kommt. Angesichts zu erwartender Widerstände von konservativen Bischöfen und ganzen Weltregionen wie etwa Afrika sollten die nationalen und regionalen Bischofskonferenzen im Sinne der von Papst Franziskus befürworteten Dezentralisierung mehr Eigenverantwortung erhalten bzw. einfordern. Bevor durch vorschnelle Entscheidungen der Weg in die Zukunft verbaut werde, sieht Wir sind Kirche die Verschiebung mancher Beschlüsse und die Anberaumung einer weiteren Synodenversammlung in zwei oder drei Jahren als notwendig an. Damit könnte entsprechend den unterschiedlichen kulturellen Vorgaben ein differenzierteres Verständnis von Sexualität, Ehe und Familie entwickelt werden.

Der Offene Brief schliesst mit einem Appell, sich nicht von den Vorhaltungen anderer Bischöfe oder von legalistischen und beharrenden Kräften entmutigen zu lassen. Papst Franziskus sei in ganz besonderer Weise auf die Unterstützung der deutschen Bischöfe angewiesen, damit die von Papst Franziskus erhoffte “Symphonie der Differenzen” gelinge. Letztendlich, so Wir sind Kirche, gehe es um die Frage, ob die römisch-katholische Kirche grundsätzlich erneuerungsbereit und erneuerungsfähig ist.

Offener Brief zur Familiensynode (pdf)
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