Papst an Bürgermeister

Papst an Bürgermeister: “Ich zähle auf Paris-Klimakonferenz”

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Bürgermeistertagung im Vatikan: “Es ist höchste Zeit”

Der Papst sprach zu den Bürgermeistern der Weltmetropolen, die an der Konferenz zu Menschenhandel und Klimawandel im Vatikan gekommen waren.

Der Einsatz für die Umwelt ist nicht nur Sache der “Grünen”, sondern soll für jeden gelten. Das betonte der Papst am Dienstagabend beim Treffen mit den Teilnehmern der Klimawandel- und Menschenhandel-Konferenz im Vatikan. Auf Einladung von Papst Franziskus diskutierten rund 60 Bürgermeister aus aller Welt zwei Tage lang im Vatikan über den Kampf gegen moderne Sklaverei und Klimaerwärmung.

Der Papst und die zwei Freunde

In der Synodenaula bei der Audienzhalle umarmte Papst Franziskus bei seiner Ankunft am Dienstagabend “seine zwei Kardinalsfreunde” Francesco Montenegro und Claudio Hummes.

Montenegro ist Erzbischof von Agrigent und in Italien bekannt dafür, sich für die Mittelmeerflüchtlinge einzusetzen. Die Insel Lampedusa, auf die die meisten Bootsflüchtlinge aus Nordafrika gelangen, gehört zu seinem Bistum. Der Brasilianer Hummes ist emeritierter Präfekt der Kleruskongregation und für seinen Einsatz für die Bevölkerung im Amazonasgebiet bekannt. Bürgermeister aus Grossstädten wie Rom, Paris, New York, Mailand oder São Paulo prangerten in ihren Reden eine Sklaverei in modernen Gesellschaften an. “Die Sklaverei gibt es in unseren Städten noch immer, selbst hier in Rom”, sagte der Bürgermeister der italienischen Hauptstadt, Ignazio Marino. Konkret sprach er den illegalen Organhandel an.

Nachdem einige Bürgermeister gesprochen hatten, übernahm der Papst das Wort. Der Einsatz für die Umwelt und gegen den Menschenhandel sei eine Haltung “für die menschliche Ökologie”, so der Papst. Seine Enzyklika sei nicht einfach ein “grüne Enzyklika” sondern verstehe sich als “soziale Schrift”, denn “Laudato Si´” betreffe das gesamte soziale Leben der Menschen, fügte Franziskus an.

Umweltkonferenz von Paris

“Ich hege grosse Hoffnungen für die Umweltkonferenz in Paris im kommenden Dezember. Ich hoffe sehr, dass die Vereinten Nationen ein grundlegendes Abkommen erarbeiten werden, weil die UNO in der Tat zu diesen Themen klare Positionen einnehmen sollte. Ich denke an die Probleme des Klimawandels, aber auch an den Menschenhandel.”

Franziskus dankte den rund 60 Bürgermeistern der grossen Weltmetropolen, die zwei Tage lang im Vatikan zu dem Thema Klimawandel und moderne Sklaverei gesprochen haben und die sich auch verpflichtet haben, etwas dagegen zu unternehmen.

“Gerade die Städte sind Peripherien im Vergleich zu den grossen internationalen Organisationen, doch die Städte können viel dazu beitragen, dass es zu einer ‘ökologischen Bekehrung’ kommt. Das braucht die heutige Welt”, so der Papst weiter. “Dieses Treffen der Bürgermeister ist wichtig, weil der bedeutendste Einsatz gegen Menschenhandel und Klimawandel in den Peripherien stattfindet, und von dort aus, können wir uns Richtung Zentrum herangehen. Dort finden wir eben die grossen Institutionen. Der Heilige Stuhl und die einzelnen Nationen können schöne Reden gegenüber der UNO halten, aber wenn wir nichts Konkretes in den Peripherien machen, dann ändert sich nichts.”

Zusammenarbeit wichtig

Ihm sei bewusst, dass jede Stadt spezifische Probleme habe, dennoch zähle er auf die Zusammenarbeit der Städte – und natürlich allen voran der Bürgermeister. “Möge der Herr uns das Bewusstsein dieser Probleme schenken. Wir müssen uns bewusst werden, was wir unserer Erde antun, wenn wir weiterhin die Umwelt nicht pflegen und kein ökologisches Bewusstsein haben. Wir brauchen eine Kultur der Ökologie. Wir müssen die Nicht-Kultur in Kultur umwandeln und nicht umgekehrt.”

rv/afp 21.07.2015 mg

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