Fest der Verehrung des Kostbarsten Blutes unseres Herrn Jesus Christus

“Wann werden die Menschen lernen, dass das Leben unantastbar ist und allein Gott gehört? Wann werden sie verstehen, dass wir alle Brüder sind?”

Kathpedia: ‘Inde a primis’

Rom, 1. Juli 2015, zenit.org,  Britta Dörre

Auf den 1. Juli fällt das Fest der Verehrung des Kostbarsten Blutes unseres Herrn Jesus Christus. Der Festtag wurde am 1. Juli 1849 von Papst Pius IX. in den römischen Kalender eingeführt. In dem Apostolischen Schreiben “Inde a primis” (1960) legte der heilige Johannes XXIII. den Sinn des Festtags dar und förderte den Kult, der ihm seit Kindheitstagen am Herzen lag. Feste anlässlich der Verehrung des Kostbarsten Blutes Christi sind seit dem 10. Jahrhundert dokumentiert.

Benedikt XVI. führte zu dem Thema aus: “Dem Thema des Blutes, das mit dem des Paschalammes in Verbindung steht, kommt in der Heiligen Schrift höchste Bedeutung zu. Die Besprengung mit dem Blut der geopferten Tiere war im Alten Testament Zeichen und Besiegelung des Bundes zwischen Gott und dem Volk….” Der heilbringende Wert des Blutes Jesu Christi werde an vielen Stellen im Neuen Testament betont, so Benedikt XVI. . Der heilige Johannes Paul II. stellte fest: “Das Blut Christi ist der unwiderlegbare Beweis der Liebe des himmlischen Vaters zu jedem Menschen ohne Ausnahme.”

“Das Blut Christi ist Unterpfand der treuen Liebe Gottes zur Menschheit. Den Blick fest auf die Wundmale des Gekreuzigten gerichtet, kann jeder Mensch auch im Zustand äussersten moralischen Elends sagen: Gott hat mich nicht verlassen, er liebt mich, er hat sein Leben für mich hingegeben; und so kann er wieder Hoffnung finden. Die Jungfrau Maria, die gemeinsam mit dem Apostel Johannes unter dem Kreuz das Vermächtnis des Blutes Jesu aufnahm, möge uns helfen, den unschätzbaren Reichtum dieser Gnade neu zu entdecken und innige und immerwährende Dankbarkeit dafür zu empfinden,” wie Benedikt XVI. ausführte.

Der heutige Festtag gibt Anlass, über den Hass und Unfrieden zwischen den Menschen zu reflektieren und über den Wert des Lebens, d.h. seine Unantastbarkeit und Würde, nachzudenken. Benedikt XVI. stellte dazu folgende Fragen, mit denen sich jeder von uns konfrontieren kann: “Wann werden die Menschen lernen, dass das Leben unantastbar ist und allein Gott gehört? Wann werden sie verstehen, dass wir alle Brüder sind?”

Die Mediation über das Blut Christi soll den Menschen Ansporn und Ermutigung zum Friedensaufbau sein, wie der heilige Johannes Paul II. erklärte: “Die Meditation über das Opfer des Herrn, Unterpfand der Hoffnung und des Friedens für die Welt, sei Ermutigung und Ansporn zum Aufbau des Friedens auch dort, wo er nahezu unerreichbar erscheint.” Papst Franziskus weist immer wieder daraufhin, wie wichtig der unermüdliche Einsatz für den Frieden ist und fordert die Menschen auf, zu Handwerkern, Erbauern des Friedens zu werden: “Wir Christen glauben, dass wir in der Kirche als Glieder miteinander verbunden sind und alle einander nötig haben, denn jeder von uns empfing die Gnade in dem Mass, wie Christus sie ihm geschenkt hat, damit sie anderen nützt (vgl. Eph 4,7.25; 1 Kor 12,7). Christus ist in die Welt gekommen, um uns die göttliche Gnade zu bringen, das heisst die Möglichkeit, an seinem Leben teilzuhaben. Das verlangt, ein Netz brüderlicher Bezüglichkeit zu knüpfen, das von Wechselseitigkeit, Vergebung und völliger Selbsthingabe geprägt ist, entsprechend der Weite und Tiefe der Liebe Gottes, die der Menschheit durch den geschenkt ist, der – gekreuzigt und auferstanden – alle an sich zieht: ‘Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr einander liebt’ (Joh 13, 34-35). Das ist die Frohe Botschaft, die von jedem einen Schritt mehr verlangt, eine ständige Übung der Empathie, des Hörens auf das Leiden und die Hoffnung des anderen – auch dessen, der mir am fernsten steht –, indem man sich auf den anspruchsvollen Weg jener Liebe begibt, die sich ungeschuldet zu schenken und zu verausgaben weiß für das Wohl jedes Bruders und jeder Schwester.”

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