Putin-Besuch in politischer Krisenzeit

Putin-Besuch in politischer Krisenzeit: Grosse Erwartungen

Noch bevor der russische Präsident Wladimir Putin vatikanischen Boden betritt, ist sein Besuch bei Papst Franziskus ein viel diskutiertes Thema. Rund 70 russische Journalisten begleiten Putin bei seinem Italien- und Vatikan-Besuch, so Putins Sprecher Dmitri Peskow. Weiter verriet Peskow, dass der Kreml-Chef dem Papst seine “Sicht der Dinge” zur Ukraine erläutern werde. Die Privataudienz im Vatikan ist für Mittwochabend, 17 Uhr, vorgesehen. Staatsmedien in Moskau bezeichneten die Zusammenkunft im Vatikan als “einen Coup des Kreml in Krisenzeiten mit dem Westen”.

Vor Putin traf beim Papst ein Brief aus der Ukraine ein: Das Oberhaupt der mit Rom unierten griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Grosserzbischof Swjatoslaw Schewtschuk, bittet den Papst darum, “die Stimme des ukrainischen Volkes, ihrer Kinder und aller Katholiken der Ukraine” zu sein.

“Ich stelle fest, dass weder die Diplomatie noch die internationalen Sicherheitssysteme oder die grossen Persönlichkeiten es geschafft haben, den Krieg bisher zu beenden”, so Schewtschuk. Er bitte den Papst deshalb darum, seine Stimme für die “gläubigen Katholiken der Ukraine zu erheben, die leiden” und wende sich an Franziskus wie ein Sohn an seinen “Vater, der seine Kinder verteidigt”.

Bei dem Gespräch im Vatikan soll es laut Kreml unter anderem auch um die Beziehung der katholischen und der orthodoxen Kirche gehen. Zudem soll bei der Begegnung nach Angaben von Putins aussenpolitischem Berater Juri Uschakow auch die Lage der Christen im Nahen Osten erörtert werden.

rv/apic/sir 10.06.2015 mg

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