Platz schaffen für die Quelle der wahren Freude

Gebet an der Mariensäule Roms

Rom, 08. Dezember 2014, zenit.org, Staff Reporter

In seinem Gebet dankte Papst Franziskus der Muttergottes für den Trost im täglichen Kampf gegen das Böse und erbat ihren Schutz für alle Menschen.

Papst Franziskus hat am Montagnachmittag das zweite Mal zum Hochfest der “Immacolata”, der Unbefleckten Empfängnis, an der römischen Mariensäule in der Nähe der Spanischen Treppe gebetet. Das Fest geht zurück auf das gleichnamige Dogma, das Papst Pius IX. In seiner Bulle “Ineffabilis Deus” am 8. Dezember 1854 verkündet hatte. Es besagt, dass Gott Maria von Anfang an vor jeder Sünde bewahrt hat.

In seinem Gebet dankte Papst Franziskus der Muttergottes für den Trost im täglichen Kampf gegen das Böse und erbat ihren Schutz für alle Menschen, insbesondere auch für die Familien und die Stadt Rom. Er bat zudem um Befreiung von aller geistigen und materiellen Knechtschaft. Maria, die Mutter Jesu, möge daher in der Zeit, die auf Weihnachten hinführt, den Menschen helfen, “sich frei zu machen, sich zu verneigen, sich zu verschenken, zuzuhören, zu schweigen, um sich nicht mehr um sich selbst zu kreisen, um Platz zu schaffen für die Schönheit Gottes, die Quelle der wahren Freude ist.”

Vor dem Gebet an der Mariensäule hatte der Papst kurz die Basilika Santa Maria Maggiore besucht, während schon tausende Menschen, Familien mit Kindern sowie Ältere und Kranken der UNITALSI (“Nationale italienische Vereinigung für den Transport von Kranken nach Lourdes und internationale Wallfahrtsorte”), bei spätnachmittaglichem Sonnenschein in der vornehmen Gegend Roms nahe des Palazzo di Propaganda Fide und der Via Condotti warteten.

Im Anschluss an das Gebet liess der Papst ein grosses Gesteck mit weissen Rosen zu Ehren der Muttergottes vor die Säule legen und begrüsste den Bürgermeister Roms und Geistlichkeit.

Wir dokumentieren im Folgenden in einer eigenen Übersetzung das von Papst Franziskus gesprochene Gebet.

Oh Maria, unsere Mutter,
heute verehrt das Volk Gottes dich in der Feier Immaculata,
die immer vor der Ansteckung der Sünde bewahrt blieb.
Nimm das Geschenk an, das ich darbringe
im Auftrag der Kirche in Rom
und der gesamten Welt.

Zu wissen, dass du unsere Mutter völlig frei von Sünde bist,
gibt uns viel Trost.
Zu wissen, dass das Böse über dich keine Macht hat;
erfüllt uns mit Hoffnung und Kraft
im täglichen Kampf, den wir gegen die Bedrohungen des Bösen führen müssen.
Aber in diesem Kampf sind wir nicht allein, wir sind keine Waisen,
weil Jesus, vor seinem Sterben am Kreuz,
dich uns zur Mutter gegeben hat.

Obwohl wir Sünder sind, zählen wir zu deinen Kindern,
Kinder der Unbefleckten,
die zu der Heiligkeit berufen sind, die in dir aufleuchtet
durch die Gnade Gottes von Anfang an.
Von dieser Hoffnung belebt, beten wir heute um deinen mütterlichen Schutz für uns, für unsere Familien,
für diese Stadt, für die ganze Welt.

Die Macht der Liebe Gottes,
die dich von der Erbsünde bewahrt hat,
befreie die Menschheit auf deine Fürsprache hin von aller geistigen und materiellen Knechtschaft,
und verhelfe dem Heilsplan Gottes in den Herzen und in den Ereignissen zum Sieg.

Lass auch in uns, deinen Kindern, die Gnade über den Stolz herrschen,
und lass uns barmherzig werden
wie unser himmlischer Vater barmherzig ist.
In dieser Zeit, die uns zum Fest der Geburt Jesu Christi führt,
lehre uns, gegen den Strom zu schwimmen:
um uns frei zu machen, uns zu verneigen, uns zu verschenken, zuzuhören, zu schweigen,
um uns nicht mehr um uns zu kreisen,
um Platz zu schaffen für die Schönheit Gottes, die Quelle der wahren Freude ist.

Oh, unserer Mutter Immaculata, bitte für uns !

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