Turiner Grabtuch wird gezeigt

Papst Franziskus will am kommenden 21. Juni das Turiner Grabtuch besuchen, das sagte er an diesem Sonntag beim Regina Caeli

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Er hoffe, dass das Grabtuch den Menschen helfe, in Christus das barmherzige Antlitz Gottes zu erkennen und in Ihm das Antlitz der Brüder und Schwestern, besonders den Leidenden. Am Nachmittag hat die Wahlfahrt zum Turiner Grabtuch begonnen.
Zuletzt wurde es 2010 gezeigt: Damals kam auch Papst Benedikt XVI und hielt eine beeindruckende Meditation. Auch der Turiner Erzbischof Cesare Nosiglia betonte in der Eröffnungsmesse am Sonntagmorgen den geistlichen Charakter: Es gehe nicht so sehr darum, das Bild des Leichnam Jesu zu sehen, sondern vielmehr sich von Jesus anblicken zu lassen. Dies reisse die Menschen aus der Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid ihrer Mitmenschen heraus.

Immer wieder wurde die Echtheit des Grabtuchs in Frage gestellt. Wir haben im Vorfeld Erzbischof Nosiglia dazu befragt:

“Ich möchte an dieser Stelle an die Worte Johannes Pauls II. aus dem Jahre 1998 erinnern: Da es sich nicht um eine Glaubensfrage handelt, steht es der Kirche nicht zu, sich zu allen möglichen wissenschaftlichen Forschungsergebnissen zum Grabtuch zu äussern. Die Kirche lädt dazu ein, das Grabtuch ohne vorgefasste Meinungen zu erforschen und macht deswegen in dieser Frage keine Vorgaben.”

Der Kirche gehe es beim Grabtuch um etwas ganz anderes:

“Dieses Grabtuch entspricht ganz offensichtlich den Berichten des Evangeliums. Es ist ein Mittel, das dir hilft, in das grosse Geheimnis des Leidens und Sterbens des Herrn einzutreten. Und dir wird bewusst, mit welch grosser Liebe dich diese unermessliche Liebe geliebt hat. Deswegen sind die Menschen vor dem Grabtuch so erschüttert. Deswegen zeigen wird das Grabtuch, nicht um zu sagen, es ist wahr oder nicht… Das sind äusserliche Fragen.”

Bis zum 24. Juni kann das Grabtuch kostenlos besichtigt werden, allerdings mit obligatorischer Buchung vorab. Bisher haben sich eine Million Menschen angemeldet. Erstmals ist im Hochmittelalter vom Grabtuch die Rede; 1453 kommt es in den Besitz der Familie der Savoyer. Der letzte italienische König Humbert II. (1904-1983) schenkte 1980 das Grabtuch dem Vatikan. Nach Untersuchungen aus dem Jahre 1988 soll der Stoff aus dem 13. Jahrhundert stammen. Diese Ergebnisse sind seitdem immer wieder, auch von wissenschaftlicher Seite, in Frage gestellt worden.

Weitere Infos unter www.sindone.org

rv/apic 19.04.2015 mc

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