Historischer Handschlag

Papstbrief nach Obamas und R. Castros Treffen verlesen

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Es war ein historischer Handschlag: nach über einem halben Jahrhundert Streitigkeiten reichen sich ein US-Präsident und Kubas Staatschef die Hand bei einem offiziellen diplomatischen Anlass. Die Friedensgespräche begannen im vergangenen Dezember und eine wichtige Vermittlerrolle spielte dabei der Heilige Stuhl bzw. Papst Franziskus persönlich, wie auch die beiden Seiten bestätigten.

Das Händeschütteln fand anlässlich des Amerika-Gipfels in Panama statt. Die Begrüssung zwischen Barack Obama und Raul Castro fand am Freitag am Rande der Gespräche statt. Mit dabei war auch UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon. Es war jedoch nicht das erste Mal, dass die beiden Politiker sich begrüssten: bei der Beerdigungsfeier von Nelson Mandela vor zwei Jahren trafen sie sich in Südafrika. Doch erst seit Dezember vergangenen Jahres haben sie den diplomatischen Dialog gestartet.

Bei dem Amerika-Gipfel in Panama – es nehmen alle Staatschef von Nord-, Zentral- und Südamerika sowie der karibischen Inseln teil – wurde auch ein Brief des Papstes verlesen. Der vatikanische Kardinalstaatsekretär Pietro Parolin war beim Gipfel in Panama ebenfalls anwesend und verlas den Papstbrief. Darin schreibt Franziskus, dass er für “die Annäherung und Stärkung des Dialogs” sei, damit es zu “wahren Gesprächen und gegenseitiger Zusammenarbeit” komme. Der Brief wurde auf Spanisch verfasst und es geht nicht nur um die Friedensgespräche zwischen den Vereinigten Staaten und Kuba. Verschiedene andere Themen werden angesprochen: “Die Ungleichheiten und die Ungerechtigkeiten bei der Verteilung der Güter ist die Grundlage für Konflikte und Krieg zwischen den Völkern”, schreibt der Papst. “Die grosse Herausforderung der heutigen Welt ist es, eine Globalisierung der Solidarität und Geschwisterlichkeit aufzubauen, die sich einer Globalisierung der Diskriminierung und Ungleichheiten entgegenstellt”, so der Papst weiter. Es reiche nicht aus, dass Arme “nur die Brotkrümel von den Esstischen der Reichen” bekämen, so Franziskus.

rv 11.04.2015 mg

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