Die Liebe, ein Meisterwerk der Gesellschaft
Papst: Die Liebe, ein Meisterwerk der Gesellschaft
Das Bild, das Gott von Mann und Frau zeichnet – darüber sprach an diesem Mittwoch Papst Franziskus vor einem gefüllten Petersplatz bei der Generalaudienz. In seiner Katechese ging er auf die ursprüngliche und heutige Bedeutung des Sakramentes der Ehe ein. Franziskus erinnerte an die Krise der jungen Menschen, die sich nicht mehr auf eine dauerhafte Beziehung und eine Ehe einlassen könnten, stellte aber auch klar, dass die Liebe das “wahre Meisterwerk unserer Gesellschaft” sei: “Das Meisterwerk ist die Frau und der Mann. Das erste Wunder vollbrachte Jesus bei einer Hochzeitsfeier. So lehrt uns Jesus, dass das Meisterwerk der Gesellschaft die Familie ist: Der Mann und die Frau, die lieben! Das ist das Meisterwerk.”
Franziskus bezog sich hier auf den Bericht des Apostels Johannes (Joh 2,1-11), der darüber schreibt, wie Jesus sein erstes Wunder während der Hochzeit zu Kana gewirkt hat. Damit hob er seine besondere Wertschätzung für die Ehe und die Familie hervor. Heute sei diese Wertschätzung verloren gegangen, klagte Franziskus: Der Ehebund werde immer häufiger und immer früher gelöst oder gar nicht erst geschlossen: “Das ist ein Faktum: die Jungen wollen nicht mehr heiraten“, so der Papst. Die ersten, welche die Konsequenzen bei einer Trennung zu tragen hätten, seien die Kinder. Man müsse ernsthaft darüber nachdenken, warum sich viele junge Menschen nicht recht vorstellen könnten, ein Leben lang zusammenzubleiben, so der Papst: “Es gibt dieser Kultur des Provisorischen…alles ist provisorisch, nichts ist definitiv.“
Papst tritt für gleiches Gehalt von Frauen ein
Viele Menschen würden oft wirtschaftliche Gründe für den Rückgang der Hochzeiten nennen, so der Papst, manche auch die Emanzipation der Frau. Doch das sei eine Beleidigung, betonte er: “Nein, das stimmt nicht. Das ist eine Form des Machismus, der die Frau dominieren will. Wir machen dieselbe schlechte Figur wie Adam, der zu Gott sagte: ‘Ich habe die Frucht gegessen, weil sie sie mir gegeben hatte. Es ist die Schuld der Frau.’ – Wir müssen die Frau verteidigen.” Franziskus verurteilte in diesem Zusammenhang auch, dass in der Arbeitswelt Frauen oftmals noch weniger verdienen als Männer. “Warum geht man davon aus, dass Frauen weniger verdienen müssen als die Männer? Nein! Sie haben die gleichen Rechte. Diese Ungleichbehandlung ist einfach ein Skandal!”
Alle Menschen sehnten sich nach verlässlichen Beziehungen, griff der Papst dann das Thema Ehe wieder auf. Doch die Furcht vor dem Scheitern sei für viele das grösste Hindernis, eine lebenslange Bindung einzugehen. Franziskus stellte schliesslich klar, dass das Sakrament der Ehe jenen Bund zwischen Mann und Frau heilige, dem Gott seit Beginn der Schöpfung seinen Segen zugesprochen habe. Er sei Quelle des Friedens und des Wohls für das gesamte Familienleben. Die Ehe sei ein Zeichen der Gleichheit von Mann und Frau und der gemeinsamen Elternschaft, so Papst Franziskus.
rv 29.04.2015 no
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