Kreuzweg-Meditation dreht sich um “Behüten”

Vatikan: Kreuzweg-Meditation dreht sich um “Behüten”

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Das Schlüsselwort für die Meditationen zum Papst-Kreuzweg am kommenden Karfreitag beim Kolosseum ist “behüten”. Das sagt der emeritierte Bischof von Novara, Renato Corti, Er hat dieses Jahr die Ehre die Texte zu verfassen, was als grosse Auszeichnung gilt. Der ehemalige Bischof der norditalienischen Kleinstadt wird gemäss dem klassischen Modell für 14 Stationen Texte schreiben. Es gilt als grosse Auszeichnung, vom Papst mit der Vorbereitung des Kreuzwegs beauftragt zu werden. Mit dem Wort Behüten – bezieht sich Corti auf die erste Messe von Papst Franziskus, in welcher er von dem heiligen Josef sprach, der Maria und Jesus behütete:

“Ich erinnerte mich vor allem an den Passus, in welchen der frisch gewählte Papst Franziskus sagte, dass das Kreuz der leuchtende Höhepunkt der Liebe Gottes sei, die uns behüte. Genau das scheint mir heute aus so: wir sind dazu gerufen behütet zu sein.”

Renato bezieht sich mit dem Begriff “Behüten” auf unterschiedliche theologische Realitäten: Das Wort Gottes, die Eucharistie und die Vergebung. Ein weiterer Schwerpunkt bei den Texten erhalte die Thematik der Familie, die auch Gebete aus der Familiensynode beinhalten sollen. Er möchte das kirchliche Leben als Input wählen und auch harte Fakten der heutigen Gesellschaft nicht aussparen, die eben in die gegengesteuerte Richtung gehen:

Die “Verachtung der Armen” oder die “verursachte Grausamkeit gegenüber Jugendlichen”.

Dem gegenüber sollen sogenannte “vieldiskutierte Themen” gestellt werden, betont er. Themen, die uns heute bewegen: Todesstrafe, Folter, Unmenschlichkeit gegenüber schuldlosen, die Grausamkeit, wie Menschen barbarisch hingerichtet werden. Aber er werde auch an das Gute im Menschen erinnern, an beispielsweise die Missionaren, die Kindersoldaten retten und ihnen ihre Würde zurückgeben. Er möchte eben die aktuelle Situation abbilden:

“Es ist eine schreckliche, aber auch eine leuchtende Zeit. Und das soll gewürdigt werden in Worten der Elastizität und des Mutes. Auch gegenüber der Christen in den Teilen der Welt, die ihren starken Glauben beweisen. Es ist auf jeden Fall eine Zeit, die uns in Europa aufwecken sollte.”

Besonders an seinen Texten ist die narrative Form, er lässt Jesus aus den Texten sprechen, in erster Person Singular, in der Ich-Erzähl Form. Es sollen die Gedanken von Jesus während des Kreuzwegs darstellen. Teile sind auch im Plural verfasst, wenn es um das “Wir” geht, erklärt er.

Im vergangenen Jahr schrieben Jugendliche aus dem Libanon unter Leitung des maronitischen Patriarchen Bechara Rai die Meditationen. Jedes Jahr kommen mehrere Tausend Pilger und Gläubige zu der traditionellen Andacht vor der Kulisse des Kolosseums. Seit der selige Papst Paul VI. im Konzilsjahr 1964 den Karfreitags-Kreuzweg am Kolosseum einführte, haben ihn alle Päpste mitgebetet.

rv 09.03.2015 no

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