IS jetzt auch in Afghanistan – Taliban getötet

 Der Vormarsch des IS in Syrien und im Irak hat Dschihadisten aus aller Welt dorthin gelockt

Kain und Abel Quelle
Gesellschaft für bedrohte Völker

Der Vormarsch des IS in Syrien und im Irak hat Dschihadisten aus aller Welt dorthin gelockt. Aber auch in Afghanistan formieren sich zunehmend die Unterstützer der Terrormiliz.

Auch ausserhalb Syriens und des Iraks bekennen sich zunehmend Aufständische zur Terrormiliz Islamischer Staat. Erstmals bestätigten Vertreter der afghanischen Behörden und des Militärs, dass die Gruppe auch im Süden des Landes in der Provinz Helmand aktiv sei. Die Taliban würden der zunehmenden Präsenz des IS dort Widerstand leisten, sagte General Mahmud Chan.

Bewohner aus mehreren Bezirken Helmands berichteten demnach, dass ein Mann namens Mullah Abdul Rauf dort in der vergangenen Woche Kämpfer rekrutiert habe. “Mehrere Stammesführer, Dschihadistenkommandeure und Ulema (Religionsgelehrte) haben mich kontaktiert, um mir zu sagen, dass Mullah Rauf an sie herangetreten sei und ihnen angeboten habe, sich ihm anzuschliessen”, sagte General Chan. Die Taliban, die Teile Helmands kontrollieren, hätten das aber untersagt.

Rauf ist kein Unbekannter. Während der Herrschaft der Taliban von 1996 bis 2001 war er Kommandeur eines Korps von Kämpfern, wie der Gouverneur der an Helmand angrenzenden Provinz Nimrus, Amir Mohammed Akundsada, sagte. Er sei sogar mit Rauf verwandt, habe ihn aber seit 20 Jahren nicht gesehen.

Sowohl Chan als auch Akundsada sagten, Rauf sei nach der Invasion des Landes durch die USA gefasst und jahrelang im US-Gefangenenlager Guantánamo inhaftiert gewesen.

“Die Leute sagen, dass er schwarze Flaggen gehisst und in einigen Gegenden auch die weissen Taliban-Flaggen eingeholt habe”, sagte der Stammesführer Saifullah Sanginwal aus dem Bezirk Sangin. Es gebe Berichte, dass bei Kämpfen zwischen Taliban und IS 19 bis 20 Menschen getötet worden seien.

Die Angaben sind ein weiterer Hinweis darauf, dass die Popularität des IS anderen radikalen Gruppen das Wasser abgräbt. Erst am Samstag war ein Online-Video aufgetaucht, in dem sich angeblich Extremisten aus Afghanistan und Pakistan zum IS bekennen. Die Terrormiliz hat rund ein Drittel Syriens und des Iraks unter ihrer Kontrolle.

Entführung durch libyschen Ableger

Unterdessen bekannte sich ein libyscher Ableger des IS sich zur Entführung einer Gruppe ägyptischer Kopten. “Die Soldaten des Islamischen Staats in der Provinz von Tripolis halten 21 christliche Kreuzritter gefangen”, hiess es in einer Erklärung, die am Montag gemeinsam mit einem Foto der Entführten in dschihadistischen Internetforen veröffentlicht wurde.

Die ägyptischen Arbeiter waren um den Jahreswechsel in der libyschen Hafenstadt Sirte verschleppt worden. Abu Makar, ein Priester aus Samalut, der Heimatstadt der Kopten, bestätigte, dass auf dem Foto die Entführten zu sehen seien.

Augenzeugen zufolge waren Bewaffnete bei der Entführung in der Unterkunft der ägyptischen Arbeiter von Tür zu Tür gegangen und hatten die Christen von den Muslimen getrennt. Erst kürzlich war in Sirte ein koptisches Ehepaar – beide arbeiteten dort als Ärzte – und seine Tochter getötet worden. Inmitten der Krise in Libyen ist die Stadt zu einer Hochburg von Extremistengruppen geworden.

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