Freiburg: Messe mit Diözesan-Caritasverband

Burger erinnert Caritas an ‘ihre tiefe theologische Verwurzelung’

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Freiburger Erzbischof feiert Messe mit Diözesan-Caritasverband : “Es scheint mir eine weit verbreitete Ansicht zu sein, dass es ja schön und gut ist, wenn man selbst glaubt”, doch ohne das Recht, andere von unserem Glauben zu überzeugen.

Freiburg, kath.net/pef, 04. Dezember 201

Caritas gehört nach den Worten des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger “mitten in die Kirche, sie kommt aus der Mitte der Kirche, sie macht unser Leben und Zusammenleben menschlicher und wärmer.”

In einem Gottesdienst mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Diözesan-Caritasverbandes sagte der Erzbischof am Mittwochmorgen (3.12.) in Freiburg: “Jesus stellte die Menschen, die er heilte, sehr oft in die Mitte der Versammelten. Er führt sie vom Rand ins Zentrum und er steht ihnen bei.” Auf diesen Beistand Jesu, auf seine Nähe und liebende Zuwendung dürften Christen vertrauen und so auch anderen “die Botschaft der Hoffnung zusagen”. Erzbischof Burger sagte wörtlich: “Wir sind nicht auf uns allein gestellt, wir müssen nicht alles aus uns heraus machen und organisieren. Wir sind geleitet und begleitet durch Jesus Christus selbst.”

“Sich nicht abschotten und in die eigenen vier Wände zurück ziehen”

Christen dürfen sich nach Überzeugung des Erzbischofs von Freiburg nicht abschotten und in die eigenen vier Wände zurückziehen: “Wir sollen mutig hinausgehen zu den Menschen.” Wer selbst erfahren habe, “wie wertvoll die Botschaft des Evangeliums ist, wie wohltuend Christus in unseren Herzen wirkt, den drängt es, nach aussen zu gehen und davon Zeugnis zu geben, wo meine eigene Kraft- und Lebensquelle ist”. Allerdings falle es heute bisweilen schwer, dieses Zeugnis abzulegen: “Es scheint mir eine weit verbreitete Ansicht zu sein, dass es ja schön und gut ist, wenn man selbst glaubt” – ohne das Recht, andere von unserem Glauben zu überzeugen. Wer so denkt, übersieht nach Ansicht des Erzbischofs etwas Entscheidendes: “Hätten zu allen Zeiten und vor allem die ersten Apostel genauso gedacht, dann wäre der christliche Glaube nie zu uns gekommen, dann würde auch unsere Gesellschaft, unser Land, unser Kontinent ganz anders aussehen.” Ganz besonders werde dies mit Blick auf die gelebte Nächstenliebe deutlich: “Mit Jesus Christus kam die Zuwendung zu den Ausgegrenzten und Kranken in die Welt. Die Zuwendung und Liebe nicht nur zum Nächsten, auch zum Fremden, gar zum Feind. Dass wir heute Christen sind, liegt daran, dass vor uns Menschen ihren Glauben bekannt, bezeugt und an andere weiter gegeben haben.”

Beten und dabei “die in den Blick zu nehmen, die am Rande stehen”

Erzbischof Burger erinnert an die Rede von Papst Franziskus vor einer Woche vor dem Europaparlament in Strassburg, die alle Menschen Europas dazu ermutigt habe, zu Botschaftern der Hoffnung und der Zuversicht zu werden. Papst Franziskus habe Christen darin bestärkt, “nicht nachzulassen im Einsatz für eine gerechtere, friedlichere und solidarischere Welt, die nicht die Wirtschaft und den Konsum, sondern den Menschen in den Mittelpunkt stellt”. Mit seinem couragierten Appell zum Einsatz für den Schutz der Familie, für das ungeborene menschliche Leben, für arbeitslose Jugendliche, und einsame alte Menschen, für Flüchtlinge und Migranten habe Papst Franziskus konkret durchbuchstabiert, was es heute bedeute, “den Sendungsauftrag Jesu ernst- und wahrzunehmen”.

So ist es nach Überzeugung des Erzbischofs wichtig, sich immer wieder an Jesu Wort zu orientieren, sich um den Altar zu versammeln und miteinander Eucharistie zu feiern: “In jeder Eucharistiefeier werden wir durch Gott gestärkt für unseren Auftrag, zu den Menschen zu gehen und die frohe und freimachende Botschaft des Evangeliums zu verkünden. Wie Brot und Wein in Leib und Blut Christi verwandelt werden, so will Gott auch uns und durch uns die Welt verwandeln und verändern, damit sie glaubender, hoffnungsvoller und liebender wird.” Zum Beten gehöre auch, “die in den Blick zu nehmen, die am Rande stehen, um sie in die Mitte zu holen”.

Die Arbeit der Caritas habe hier “ihre tiefe theologische Verwurzelung und ihren Auftrag”.

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