3. Advents-Sonntag – Gaudete-Sonntag

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes

johannes der täuferTagesheiliger: Hl. Johannes vom Kreuz

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Dies ist das Zeugnis des Johannes: Als die Juden von Jerusalem aus Priester und Leviten zu ihm sandten mit der Frage: Wer bist du?, bekannte er und leugnete nicht; er bekannte: Ich bin nicht der Messias.

Sie fragten ihn: Was bist du dann? Bist du Elija? Und er sagte: Ich bin es nicht.
Bist du der Prophet? Er antwortete: Nein.
Da fragten sie ihn: Wer bist du? Wir müssen denen, die uns gesandt haben, Auskunft geben. Was sagst du über dich selbst?
Er sagte: Ich bin die Stimme, die in der Wüste ruft: Ebnet den Weg für den Herrn!, wie der Prophet Jesaja gesagt hat.

Unter den Abgesandten waren auch Pharisäer.
Sie fragten Johannes: Warum taufst du dann, wenn du nicht der Messias bist, nicht Elija und nicht der Prophet?

Er antwortete ihnen: Ich taufe mit Wasser. Mitten unter euch steht der, den ihr nicht kennt und der nach mir kommt; ich bin es nicht wert, ihm die Schuhe aufzuschnüren.

Dies geschah in Betanien, auf der anderen Seite des Jordan, wo Johannes taufte.

Adventssonntag – Gaudete Sonntag

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354-430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer
Predigten über das Evangelium nach Johannes, Nr. 2, § 5-7

“Er sollte Zeugnis ablegen für das Licht”

Auf welche Weise ist Christus gekommen? Er ist als Mensch erschienen. Da er auf eine Weise Mensch war, dass Gott in ihm verborgen war, wurde ihm ein aussergewöhnlicher Mann vorausgesandt, um den Menschen die Erkenntnis zu ermöglichen, dass er, Christus, mehr als ein Mensch wäre… Wer war der nun, der auf diese Weise Zeugnis geben sollte für das Licht? Dieser Johannes war ein bemerkenswerter Mensch, hochbegabt, hochbegnadet, hohen Ranges. Bewundere ihn, aber so wie man einen Berg bewundert: der Berg verbleibt in der Dunkelheit, solange ihn nicht das Licht umstrahlt: “Er war nicht selbst das Licht”. Halte nicht den Berg für das Licht; zerschelle nicht an ihm, da findest du keine Hilfe.

Was soll man denn sonst bewundern? Den Berg, aber als Berg. Erhebe dich zu dem, der diesen Berg beleuchtet. Der Berg ragt in die Höhe, um als erster die Strahlen der Sonne aufzunehmen und sie in deine Augen weiterzuleiten… Es heisst auch von unseren Augen, sie seien Lichter; und doch: wenn wir nachts oder tagsüber, wenn die Sonne nicht aufgeht, keine Lampe anzünden, dann machen wir die Augen vergeblich auf. Johannes selber war Finsternis, bevor er Licht empfing; er wurde erst Licht, als er angestrahlt wurde. Er wäre, wie die Anderen, Finsternis geblieben, hätte er nicht die Strahlen des Lichtes empfangen.

Und wo ist denn das Licht selber, “das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet”? (Joh 1,9) Wenn er, das Licht, jeden Menschen erleuchtet, dann hat er auch Johannes erleuchtet, von dem er offenbart werden wollte… Er kam für die Schwachen im Geiste, für die verwundeten Herzen, für Seelen mit kranken Augen…, für Menschen, die ihn nicht direkt zu sehen vermochten. Er erleuchtete Johannes mit seinen Strahlen. Johannes bekannte, dass er selber erleuchtet worden war, und machte so den bekannt, der Licht spendet, den, der erleuchtet, den, der Quelle jeder Gabe ist.

Lesungen

Buch Jesaja 61,1-2a.10-11.

Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe.

Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit, wie ein Bräutigam sich festlich schmückt und wie eine Braut ihr Geschmeide anlegt.

Denn wie die Erde die Saat wachsen lässt und der Garten die Pflanzen hervorbringt, so bringt Gott, der Herr, Gerechtigkeit hervor und Ruhm vor allen Völkern.

Evangelium nach Lukas 1,46-48.49-50.53-54

Meine Seele preist die Grösse des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.
Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Grosses an mir getan,
und sein Name ist heilig.
Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehn.
Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen.

Erster Brief des Apostels Paulus an die Thessalonicher 5,16-24

Freut euch zu jeder Zeit!
Betet ohne Unterlass!
Dankt für alles; denn das will Gott von euch, die ihr Christus Jesus gehört.
Löscht den Geist nicht aus!
Verachtet prophetisches Reden nicht!
Prüft alles, und behaltet das Gute!
Meidet das Böse in jeder Gestalt!
Der Gott des Friedens heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid, wenn Jesus Christus, unser Herr, kommt.
Gott, der euch beruft, ist treu; er wird es tun.

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