Evangelium nach Matthäus 10,17-22

Zweiter Weihnachtstag und Fest des Hl. Stephanus, erster Märtyrer

Hl. StefanIn jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Nehmt euch aber vor den Menschen in acht! Denn sie werden euch vor die Gerichte bringen und in ihren Synagogen auspeitschen.

Ihr werdet um meinetwillen vor Statthalter und Könige geführt, damit ihr vor ihnen und den Heiden Zeugnis ablegt.
Wenn man euch vor Gericht stellt, macht euch keine Sorgen, wie und was ihr reden sollt; denn es wird euch in jener Stunde eingegeben, was ihr sagen sollt.
Nicht ihr werdet dann reden, sondern der Geist eures Vaters wird durch euch reden.

Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.

Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden; wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Fulgentius von Ruspe (467-532), Bischof in Nordafrika
Predigt 3, 1-3, 5-6; CCL 91 A, 905-909

Gemeinsam die Krone empfangen vom demütigen König der Ehre

Gestern haben wir die Geburt unseres ewigen Königs in der Zeit gefeiert; heute feiern wir den siegreichen Kampf seines Soldaten… Unser König, der Hocherhobene, ist in Demut zu uns gekommen; aber er konnte nicht mit leeren Händen kommen: er hat seinen Soldaten die höchste der Gnaden gebracht. Er gab sich nicht damit zufrieden, sie mit Reichtum zu überhäufen, sondern verlieh ihnen auch eine unbesiegbare Kampfeskraft: Er hat ihnen die Liebe geschenkt, die den Menschen die Teilhabe am Leben Gottes ermöglicht…

Die Liebe zum Nächsten, die Christus auf die Erde sich senken liess, erhob Stephanus von der Erde in den Himmel… Um die Krone zu erwerben, die für seinen Namen steht, gebrauchte Stephanus die Waffen der Nächstenliebe: Mit ihr hat er einen vollkommenen Sieg errungen. Aus Liebe zu Gott wich er vor seinen Feinden nicht zurück, und aus Liebe zu seinem Nächsten trat er für seine Peiniger ein. Durch diese Liebe brachte er die Verirrten dazu, sich zu ändern; sie veranlasste ihn zu beten, dass seinen Mördern die Strafe erspart bleibe. Diese Liebe gab ihm die Kraft, Saulus zu besiegen, der masslos wütend war. Und er, der ihn auf Erden verfolgte, wurde im Himmel zu seinem Kameraden. Seine heilige, unwandelbare Liebe wollte durch Gebet jene auf seine Seite ziehen, die er mit seinen Mahnungen nicht bekehren konnte… Und aus diesem Grunde hat Paulus jetzt teil an der Seligkeit des Stephanus. Mit Stephanus erfreut er sich der Herrlichkeit Christi, mit Stephanus jubelt er, mit Stephanus herrscht er. Den Ort, wohin Stephanus unter den Augen des Paulus als erster aufstieg, erreichte auch Paulus mit Hilfe des Stephanus.

Lesungen

Apostelgeschichte 6,8-10.7,54-60

In jenen Tagen tat Stephanus, voll Gnade und Kraft, Wunder und grosse Zeichen unter dem Volk.
Doch einige von der sogenannten Synagoge der Libertiner und Zyrenäer und Alexandriner und Leute aus Zilizien und der Provinz Asien erhoben sich, um mit Stephanus zu streiten; aber sie konnten der Weisheit und dem Geist, mit dem er sprach, nicht widerstehen.

Als sie das hörten, waren sie aufs äusserste über ihn empört und knirschten mit den Zähnen.
Er aber, erfüllt vom Heiligen Geist, blickte zum Himmel empor, sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen und rief: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen.

Da erhoben sie ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten gemeinsam auf ihn los, trieben ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider zu Füssen eines jungen Mannes nieder, der Saulus hiess.
So steinigten sie Stephanus; er aber betete und rief: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf!
Dann sank er in die Knie und schrie laut: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten starb er.

Psalm 31(30),3b-4.6.8.16-17

Sei mir ein schützender Fels,
eine feste Burg, die mich rettet.
Denn du bist mein Fels und meine Burg;
um deines Namens willen wirst du mich führen und leiten.

In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist;
du hast mich erlöst, Herr, du treuer Gott.
Ich will jubeln und über deine Huld mich freuen;
denn du hast mein Elend angesehn,
du bist mit meiner Not vertraut.

In deiner Hand liegt mein Geschick;
entreiss mich der Hand meiner Feinde und Verfolger!
Lass dein Angesicht leuchten über deinem Knecht,
hilf mir in deiner Güte!

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