Mehr von den Familien lernen

Verunsicherungen nach der Bischofssynode: Ein Vorschlag zur Orientierung

Die Tagespost, 03. November 2014

Von Monika Metternich

Angesichts der Nachrichtenschwemme und Berichterstattung zur jüngst zuende gegangenen Familiensynode fühlt manch ein Katholik Beklemmungen. War (oder ist) das denn alles nicht so wichtig, was wir in Ehe und Familie leben und gelebt haben? Ist das alles überholt? Ändert die Kirche im fliegenden Wechsel ihre Lehre, so dass heute falsch ist, was gestern richtig war? Watscht tatsächlich sogar der Papst all diejenigen als “skrupulöse Traditionalisten” ab, die manch spannenden “Überraschungen” entsagt und oft genug das nicht immer butterweiche Brot der Treue geknabbert haben, sei es zum Ehepartner, sei es zu den Kindern, die zuweilen ganz anders taten oder sich entwickelten, als ihre Eltern es sich gewünscht hätten, sei es gegenüber den Verlockungen eines besseren und zuweilen gar glücklicheren Lebens?

Nun ist es weder dem Papst noch der Synode anzulasten, dass solch groteske Eindrücke entstehen. Wer die – in dieser Zeitung vollständig dokumentierten – Originaltexte der Synode liest, kann kaum auf solche Befürchtungen kommen. Dennoch ist die Verunsicherung gross. Eine ansonsten überwiegend selektive Berichterstattung, die sich bezüglich der Synode einzig auf die Themen “wiederverheiratete Geschiedene” und “Homosexuelle“ konzentriert sowie von den nach allen Seiten streng mahnenden Papstworten nur diejenigen publiziert, die sich gegen “die Konservativen” richten, sorgt bei vielen nicht nur für Verwirrung, sondern auch zu einem Gefühl der Entfremdung. Vor allem das immer wieder gleichermassen fromm und schadenfroh dargebrachte Argument, “die Konservativen” verhielten sich wie der brave Sohn im Gleichnis vom barmherzigen Vater, der neidisch und besonders unsympathisch darauf reagierte, dass immerhin der “verlorene Sohn” nicht nur gnädig vom Vater wieder aufgenommen wurde, sondern gar mit einem Festmahl ohnegleichen belohnt wurde, verfehlt seine Wirkung nicht. “Barmherzigkeit” heisst das Gebot der Stunde, und dem vermag nur derjenige entgegenzutreten, der sich gern den Schuh des unbarmherzigen, spiessigen und eifersüchtigen Vortrefflichen anzieht. So nimmt es nicht wunder, dass einerseits eine aggressive Diskussionskultur entsteht, die sich insbesondere in den sozialen Netzwerken äussert. Andererseits – und das ist die grosse Mehrheit der sich betroffen fühlenden Katholiken – gibt es eine Sprachlosigkeit, die sich gar nicht mehr zu äussern traut, um nicht noch mehr ins angeblich “unbarmherzige” Abseits zu rutschen.

Dabei hätten gerade Ehepaare und Familien so viel zu sagen zum viel- und vorwurfsvoll zitierten Beispiel vom verlorenen Sohn. Denn es ist nicht umsonst eine Familienkonstellation, in die dieses Gleichnis gefasst ist. Das ganze Gleichnis funktioniert nur auf dieser familiären Basis. Ohne Vater keine unerschütterliche Liebe, ohne solche Liebe kein Ausweg, kein Schuldgefühl, keine Heimkehr, keine Aufnahme, keine Vergebung, kein Fest. In welcher anderen Konstellation als einer familiären wäre der wunderbare Ausgang der Heimkehr des reuigen Sünders überhaupt denkbar gewesen? Ein Chef, der seinem untreuen Angestellten freudig eine Party schmeisst und sogleich wieder Arbeit gibt, sobald dieser gescheitert wieder jammernd vor der Tür steht, war nicht mal vor 2 000 Jahren denkbar und wäre es heute noch weniger. Es sind Ehen und Familien, in denen reagiert wird, wie es ansonsten in der Gesellschaft nicht denkbar ist. Heute wie damals. Es sind Ehen und Familien, in denen das Unverzeihliche verziehen wird, wo auch denen ein Neuanfang ermöglicht wird, die nicht nur sieben Mal, sondern siebenundsiebzig Mal enttäuscht oder gar verraten haben. Es ist die Liebe, die den Unterschied macht. Nicht eine Rosawölkchenliebe, die auf sexueller Attraktion oder auf niedlichen Kindchenschemata basiert. Sondern diese Liebe gründet auf einem ernsten Versprechen in eine Zukunft hinein, von der niemand wissen kann, was sie bringt und wie sie aussehen wird. Jeder Ehepartner, aber auch jedes Familienmitglied findet sich immer wieder in den wechselnden Rollen vom verlorenen Sohn, vom tüchtigen Sohn und auch – selbst wenn dies nun vermessen klingen mag – vom barmherzigen Vater. Wie die Ehepartner, von denen jeder im Laufe eines langen Lebens dem anderen viel zu vergeben hat. “Das Beste am Streit ist die Versöhnung“ klingt wohl jedem Ehepaar im Ohr, und nicht nur Blumengeschäfte und Feinschmeckerrestaurants könnten von Äquivalenten zu jenem Fest erzählen, das der barmherzige Vater zur Wiederkehr seines unnützen Sohnes gab. Oft sind es aber auch quälende Wochen, Monate oder gar Jahre, in denen sich ein Paar auf nichts anderes mehr berufen kann als auf jenes einst gegebene Versprechen. Immer dann, wenn einer dem anderen nicht mehr “alles in allem” sein kann – sei es wegen Krankheit, finanziellen Nöten, aus Untreue oder aus Gründen eines schleichenden Auseinanderlebens.

Gerade an diesen schmerzhaften Lebensorten benötigt jenes letzte, alles wie am seidenen Faden zusammenhaltende Bindeglied des Versprechens “vor Gottes Angesicht” die Heilmittel und den Beistand der Kirche und ihres Herrn, der der Dritte im Bunde einer jeden sakramentalen Ehe ist. Jeder Ehepartner, der sich einmal restlos zurückgeworfen gefühlt hat auf dieses radikale Versprechen, kann für die ganze Kirche Zeuge des Lichts sein, das aus solcher Entäusserung geschenkt wird: die Kraft, den siechen Ehepartner jahrelang zu umsorgen und zu pflegen, womöglich, ohne irgendetwas zurückzubekommen. Den depressiven, unattraktiv gewordenen oder dementen Partner nicht zu verlassen, weil ja eh alles keinen Sinn mehr hat. Dem untreuen Ehepartner auch dann wieder eine Chance zu geben, wenn die eigenen Verletzungen bis tief in die Seele reichen und unheilbar zu sein scheinen. Das Sakrament der Ehe birgt eine Kraft, die eben nicht “von dieser Welt“ ist und die tatsächlich alles übersteigt, was wohlfeile Ratgeber, stirnrunzelnde Psychologen und glücksversprechende Therapien anzubieten vermögen. Man muss sich aber dieser Kraft, die wir Gnade nennen, erinnern. Immer wieder neu. Und die Kirche muss diese Erinnerung wachhalten, auch wenn die ganze Welt sie für absurd hielte.

Jedes einzelne Ehepaar, das sich sein Leben lang, in guten und in bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, in Entzücken und Genervtheit, in Hingabe und Versagen auf das Sakrament der Ehe berufen hat und beruft, könnte aus dieser Erfahrung der Welt die frohe Botschaft von der unverbrüchlichen Treue Gottes verkünden. Denn jeder von ihnen weiss, dass es Momente gibt, in denen man mit seinen menschlichen Möglichkeiten einfach nicht weiterkommt. Zeiten, in denen man aus sich heraus zu erschöpft, zu zornig, zu verletzt oder zu unglücklich ist, um mit eigenen Kräften und Möglichkeiten den gemeinsamen Weg weiterzugehen. Und dass es dann dieses Licht von oben gibt, das einen – oft ungeheuer überraschenden! – Weg weist, wenn man die zu einer sakramentalen Ehe geschenkte Gnade beim Herrn der Kirche einfordert.

Wenn die Familiensynode Ehepaaren, die ein Leben lang aus dieser Kraft schöpfen, nur freundlich-beiläufige Anerkennung spendet, um dann zu den vorgeblich wirklich wichtigen Themen zu kommen, vergibt sie eine Chance für die ganze Kirche. Denn nahezu jedes Ehepaar weiss, dass es – darin zum Verwechseln ähnlich der Kirche! – nicht aus anerkennenswerter eigener Kraft diesen Weg zu gehen vermag. Vielmehr muss deutlich werden, dass die Ehe ein Realsymbol für Gottes Liebe und seinen unverbrüchlichen Beistand ist, dass dies keine theologische Überhöhung darstellt, sondern eine schier unglaubliche und reale Erfahrung ist, die fast alle ihre sakramentale Ehe bewusst lebenden Paare immer wieder staunen macht. “Fragt alle, die sich voll drauf einlassen!” wäre ein besserer Impuls als die überlaute Klage, wie oft das heutzutage schiefgehe und dass die Alternativen ja durchaus auch “graduell” schön, wahr, richtig oder zumindest ok sein könnten. Die sakramentale Ehe ist nicht etwa ein “Ideal” aus dem platonischen Ideenhimmel, das irgendwo unerreichbar und strahlend über der oft allzu profanen Wirklichkeit wabert. Sie ist vielmehr der gemeinsame Weg eines Paares mit Gott. Dass dieser auch steinig sein kann, verkünden alle Weggeschichten der Bibel, speziell jene der 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste ins gelobte Land.

Vierzig Jahre! Etwa die mittlere Dauer einer Ehe. Geprägt von Glücksgefühlen, Rückschlägen, freudigen Überraschungen, Aufbegehren, Untreue, Sühne, Vergebung. Es ist der feste Bund mit und vor Gott, der vor Augen führt, was Treue bedeutet – in guten und in schlechten Tagen, unverbrüchlich. Und hierin ist die Ehe sicht- und erlebbares Zeichen einer Liebe, die sich nicht allein aus gegenseitiger Anziehung, ähnlichen Überzeugungen und gemeinsamen Erfahrungen speist, sondern aus einer erfahrbaren Kraft, die “nicht von dieser Welt“ ist. Aus dieser Erfahrung eröffnet sich ein Raum, der Vertrauen und dadurch eine Chance für Entwicklung schafft. Wer sich darauf verlassen kann, dass “für immer“ auch Zeiten einschliessen kann, in denen man sich nicht von seiner Schokoladenseite zeigt (oder zeigen kann), wird freier als Person wachsen können. Das gilt für Ehepaare ebenso wie für ihre Kinder. Treue ist dann nicht mehr nur ein knöchernes Wort voll der Frustration und verpassten Gelegenheiten, sondern ein lebendiges Biotop, in dem sehr unterschiedliche Persönlichkeiten reifen und sich entwickeln können. Die auch an ihren Fehlern wachsen können, weil sie sich darauf verlassen können, dass sie auch dann nicht aus dem Gefüge herausfallen, wenn sie mal restlos danebenhauen.

Jedem Kind wird klar sein, dass nicht das graduell wertvolle “Danebenhauen“ der Grund dafür ist, dass ihre Eltern sich und sie immer wieder – wie der barmherzige Vater – in die Arme schliessen werden, wenn sie aus der Spur gefallen sind. Sondern allein ihre spezifische Liebe, die fast schon eine Spur von Irrationalität in sich trägt. Insofern stellen gerade Ehe und Familie ein Basisbeispiel für die vielzitierte Barmherzigkeit dar, die aber gewiss nicht in ein Gesetz gegossen werden kann, nach dem jeder automatisch einen Anspruch auf ein Festmahl hat, wenn er mal wieder gescheitert ist. So wie der “verlorene Sohn“ im Gleichnis nicht mit der sicheren Erwartung nach Hause kommt, dass ihm dort direkt der rote Teppich vor lauter Freude ausgerollt wird, versteht jeder, der in einer Ehe oder Familie lebt, dass auch Reue und Umkehrbereitschaft zum Webmuster innerfamiliärer Barmherzigkeit gehören. Realisieren, dass man verletzt, zerstört oder gegen Regeln verstossen hat. Auszusprechen, was falsch war. Sich wirklich vornehmen, es besser zu machen. Die Konsequenzen des eigenen Tuns tapfer zu tragen. Es gehört zu den wichtigsten Aufgaben einer Familie, die Fähigkeit zu entwickeln, offen zu seinen Fehlern zu stehen und sie nicht auf “die Umstände” abzuwälzen oder sonstwie kleinzureden. Zu lernen, um Verzeihung zu bitten. Und zu verzeihen. Eine schwierige Aufgabe, die oft ein Leben lang und immer wieder neu erlernt werden muss. Dazu gehört aber nicht nur die Erfahrung, dass in einer Familie trotz allem immer wieder ein Neuanfang möglich ist, sondern auch, den Verstoss als solchen überhaupt wahrzunehmen. Dass es unbedingt einzuhaltende Regeln gibt, lernt man in Ehe und Familie – wo allerdings auch dann geliebt und nicht verlassen wird, wenn gegen diese Regeln verstossen wird. Nicht etwa wegen der Verstösse – sondern trotzdem. Wenn also in der Kirche vom Umgang mit Scheitern gesprochen wird, sind gerade Ehe und Familie ein grosses und sehr konkretes Beispiel dafür, wie das gehen kann und nicht spiessig-fundamentalistischer Gegenpart einer “neuen Barmherzigkeit”, die jedes Versagen mit einem grossen Schwamm bedeckt oder gar zur graduellen Tugend erhebt. Woraufhin bezüglich der meistdiskutierten Themen der Synode sogleich die – vor allem medial ausgewalzte – Frage aufkommt, ob es nicht einfach die Regeln sind, die geändert werden sollten. Dann gäbe es gar kein Scheitern mehr, zumindest bezüglich einiger besonders heftig diskutierter Punkte. Zwei “Regeln“ sind es, um die es dabei geht. Erstens: Die Ehe ist unauflöslich. Zweitens: Sexualität gehört in die Ehe.

Es nutzt nichts, darum herumzureden: Hier liegen die Entscheidungsschwerpunkte. Es geht nicht um “Schritte auf den Anderen zu“. So mag man in Politik und Gesellschaft miteinander umgehen, nicht aber in Familien, wie die katholische Kirche eine ist. Dass wiederverheiratete, in “wilder Ehe“ lebende und homosexuelle Kinder geliebter Teil der Familie sind und bleiben, ist gerade Eltern sonnenklar, die selbst ein wiederverheiratetes, in “wilder Ehe” lebendes oder homosexuelles Kind haben. Natürlich lieben sie dieses Kind ohne jede Einschränkung und machen nicht nur “Schritte darauf zu”. Dennoch gelten in Familien wie auch in der Kirche wohlbegründete Regeln, gegen die zuweilen verstossen wird, ohne dass dies die Liebe der Eltern (oder der Kirche) mindern würde. Auch wenn die Konsequenzen nicht ausbleiben. Von dieser Erfahrung kann auch die Kirche profitieren, wenn sie die Familie ernst nimmt und nicht zum Randphänomen wegdebattieren lässt. Nachdem es ja – anders als die Medien es vermitteln – nicht nur zwei, drei Sünden gibt, die Konsequenzen nach sich ziehen, sondern jedes “Kind“ der Kirche sich fast täglich einreiht in die Schar der dennoch von Gott geliebten Regelbrecher, ist dabei ein Trost und vermittelt eine Solidarität der Unvollkommenen und auf die Liebe Gottes Angewiesenen.

Dass Christus selbst gesagt hat, “was Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen”, darf Mutter Kirche, um ihre unvollkommenen Kinder zu schonen, weder verschweigen noch relativieren. Ungeachtet dessen, dass auch ein gescheitertes “Kind” ein geliebtes ist. Und auch, dass praktizierte Homosexualität nicht etwa eine zeitgebundene, katholische Spezialsünde ist, sondern eben genau wie jeder aussereheliche Verkehr gegen die Regel “Sex gehört in die Ehe” verstösst, sollte sich langsam mal herumsprechen. Eine Ehe wird nach dem katholischen Verständnis definitionsgemäss zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen. Das hat ebenso wenig mit Diskriminierung zu tun wie den Begriff “Wald” als “Ansammlung von Bäumen“ zu beschreiben. Die Erwartung, dass die Synode und letztverantwortlich der Papst dieses Verständnis sowie oben genannte Regeln grundlegend ändern oder gar abschaffen werden, dürfte überzogen sein, denn sie haben ihre nicht wegzudiskutierende Begründung, ihren tiefen Sinn und sind nicht dazu da, den Kindern den Spass am Leben zu verderben. Es geht eher um den Umgang von “Mutter Kirche” mit ihren Kindern, die inzwischen manche Regelverstösse gar nicht mehr als solche erkennen. Wie Mutter oder Vater sich in solchen Fällen fragen müssen, ob sie die bestehenden Regeln verständlich, zureichend oder womöglich gar nicht vermittelt haben, bleibt dies der Kirche nun auch nicht erspart. Aufgrund der Tatsache, dass die Kinder das Gemüse lieber mit den Fingern essen, käme in einer Familie jedenfalls kaum einer auf die Idee, das bestecklose Essen zur graduellen (Gemüse ist immerhin gesund) Tugend zu erheben. Auch hier kann die Kirche sich vielleicht was in Familien abgucken.

Dass es verletzend ist für wiederverheiratete Katholiken, die sich an die Regeln der Kirche halten, ohne sich dadurch “ausgeschlossen” und ungeliebt zu fühlen, wenn ihre Konsequenz von oben herab als “unlebbar” befunden wird, müssten zumindest die Bischöfe einmal takt- und respektvoll erwägen. Takt und Respekt sind schliesslich keine Einbahnstrasse.

Aber dass Ehen auch scheitern können, sollte nicht nur Auswirkungen auf die kirchlichen Eheprozesse, sondern auch auf die Ehepastoral haben. Es kann nicht so weitergehen, dass die Kirche in vielen Fällen bereitwillig als folkloristisches Sahnehäubchen zur Traumhochzeit dient, um dann dieselbe für ungültig erklären zu müssen. Hier muss auch einmal eine selbstkritische Reflexion seitens der Bischöfe und Priester einsetzen und Abhilfe in einer guten und verpflichtenden Ehevorbereitung geschaffen werden. Den Ortspriestern hier eine Handhabe zu geben, womöglich unter Einbeziehung von “probaten“ Ehepaaren als Zeugen, wäre eine konkrete Aufgabe für Synode und Ortsbischöfe. Das Sakrament der Ehe, das die Familie begründet, ist seit den Anfängen der Christenheit eine im Wortsinne wunderbare Sache und kein miefiges Relikt aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts, wie es trommelfeuerartig aus allen Medien schallt. Es lohnt sich, dieses Sakrament als grosse, frohe Botschaft auch in unsere beziehungsskeptische Zeit hinein zu verkünden. Die Bereitschaft für eine lebenslange Ehe, zur unbedingten Treue und zur Offenheit auf Kinder ist auch heute bei sehr vielen Paaren vorhanden, wenn diese vor den Traualtar treten. Wären alle katholischen Ehepaare vorbereitet auf die Hürden und Hindernisse, die ihnen und ihren Kindern die heutige Zeit mit ihren Versuchungen, Anmassungen und Alternativen in den Weg legt, und erhielten sie Kenntnis von jenem übernatürlichen Beistand, der ihnen anlässlich ihres sakramentalen Versprechens in jede Situation hinein unbedingt von Gott geschenkt wird, wäre nicht nur viel gewonnen, sondern Ehe und Familie erhielten eine ganz neue Attraktivität, mitten in unsere nach gelingenden Beziehungen hungernde Welt hinein. “Christsein”, so sagte es es einmal der frühere Kölner Erzbischof Joseph Kardinal Höffner, “heisst nicht ‘Wir auch!’, sondern ‘Wir aber!'”

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