Polnischer Episkopatsvorsitzender:

Die Relatio ist ‘inakzeptabel’

Polnische BischofskonferenzPapst Johannes Paul II. der Heilige der FamilienQuelle
KathTube: Wer war Papst Johannes Paul II.
Keine Enzyklika:Man darf dem Zwischenbericht der Bischofssynode, der am Montag im Vatikan vorgestellt wurde, „keinen Wert zuschreiben, der nicht seiner Natur entspricht”

Die Relatio der Bischofskonferenz weicht von der Lehre Johannes Pauls II. ab und hinterlässt den Eindruck, dass kirchliche Lehre bisher unbarmherzig gewesen sei.

Vatikan/Warschau, kath.net, 14. Oktober 2014

Massive Kritik am Zwischenbericht der Bischofssynode äusserte der Posener Erzbischof Stanislaw Gadecki, Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz, gegenüber Radio Vatikan. Das Dokument “relatio post disceptationem” weiche von der Lehre Johannes Pauls II. ab, obendrein zeige es, dass der Bischofssynode eine klare Vision fehle.

“Ist das Ziel dieser Synode die pastorale Unterstützung von Familien in Schwierigkeiten” oder gehe es nur um ein paar Spezialfälle, fragte Gadecki und antwortete: “Unsere Hauptaufgabe ist es, die Familie pastoral zu unterstützen, nicht aber, auf sie einzuschlagen”. Schwierige Situationen sollten zwar betrachtet werden, doch unter dem Aspekt, dass sie nicht den Kern der Familie darstellten. “Spezialfälle entleeren nicht den Bedarf an Unterstützung, der den guten, normalen, durchschnittlichen Familien gegeben werden sollte, welche nicht so sehr um das Überleben, sondern vielmehr um die Treue kämpfen.”

In die Diskussion über Ehe und Familie seien einige Kriterien eingetragen worden, die infrage gestellt werden sollten, sagte der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferen weiter und nannte als Beispiel das Kriterium des Gradualismus. “Kann man das [eheähnliche] Zusammenleben wirklich als ein Unterwegssein auf dem Pfad der Heiligkeit behandeln? Die heutige Diskussion beleuchtete ausserdem, dass die Lehre, die in dem Dokument vorgestellt wird, durch die Unterlassungssünde gekennzeichnet ist”, etwa indem der Standpunkt der Welt vorherrsche, dass alles Unperfekte zur Perfektion führen würde.

Aufmerksamkeit sei der Relatio mehr in dem Punkt zugekommen, was sie nicht sage als was sie sage. Gadecki nannte als Beispiel dafür “die praktischen Ausnahmen, man müsse jedoch ebenfalls die Wahrheit präsentieren”. Ausserdem würden die Punkte, die von den Kindern sprechen, welche gleichgeschlechtlichen Paaren anvertraut seien, danach klingen, als ob diese Situation gelobt werden würde. “Auch dies ist ein Minus dieses Textes, der ein Ansporn zur Treue und zu den Werten der Familie sein sollte, stattdessen aber alles zu akzeptieren scheint, was es gibt.”

Insgesamt hinterlasse die Relatio “den Eindruck, dass die kirchliche Lehre bisher unbarmherzig gewesen sei und als ob man erst jetzt beginne, die Barmherzigkeit zu lehren”. Die von Kardinal Erdö veröffentlichte Relatio zeige Spuren einer gegen die Ehe gerichteten Ideologie.

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