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Vor 100 Jahren starb Papst Pius X., am 20. August 1914

Vor 60 Jahren wurde er heilig gesprochen

Enzyklika “Pascendi dominici gregis”
Der Papst als Führer der religiösen Erneuerung

Papst Pius X. wurde als Giuseppe Sarto am 2. Juni 1835 in Riese bei Treviso als Sohn einfacher Eltern geboren. Der Dorfpfarrer sah bald, wie begeistert Giuseppe Sarto als Ministrant in der Heiligen Messe diente. Giuseppe war ein begeisterter  Schüler. So konnte der Junge mit Hilfe des Pfarrers das Gymnasium und das Seminar in Padua besuchen. Dort absolvierte er auch das Theologiestudium. 1858 wurde er zum Priester geweiht. 1867 wurde er Pfarrer von Salzano, wo er die Menschen durch sein offenes Wesen beeindruckte. Immer war er bereit, den Armen zu helfen. Gegen seinen Willen, aber im Gehorsam nahm er das Amt eines Kanonikus an. 1884 ernannte ihn Papst Leo XIII. zum Bischof von Mantua. Bereits in dieser Position konnte er durch seine wissenschaftliche Ausbildung auf die glaubensfeindlichen Zeitströmungen klar antworten.

Die Liberalen und Modernisten nannte er “Wölfe im Schafspelz”. Bischof Sarto wurde 1893 zum Kardinal und Patriarch von Venedig ernannt. Er setzte sich weiterhin für die Armen ein und gründete für die Arbeiter eine Sparkasse. Kardinal Giuseppe Sarto leitete seine Diözese mit starker Autorität.

Nach dem Tode von Papst Leo XIII. im Jahre 1903 wurde Kardinal Giuseppe Sarto im Konklave in Rom zum Papst gewählt. In dieser Zeit als oberster Hirte der Kirche und Lenker der Völker liess er das Kirchenrecht erneuern. Sein Motto war: “Alles in Christus erneuern”. Er setzte sich für die gregorianischen Gesänge in der Liturgie ein und schenkte der ganzen Kirche ein neues Brevier. Die frühe Erstkommunion war ihm ein grosses Anliegen. Er förderte das Laienapostolat und öffnete so den Weg für die “Azione cattolica Italiana”. Er lehnte den Laizismus ab und war gegen die Strömungen der Trennung von Staat und Kirche. Unter den vielen Rundschreiben sei die Enzyklika “Pascendi dominici gregis” (Gottes Herde zu weiden) von 1907 erwähnt. Darin verurteilte Pius 65 modernistischAufstellungen und die häretische Bibelkritik.

Wissenschaftlicher Fortschritt könne nur im Lichte der katholischen Lehre erfolgen.

1910 führte er den “Antimodernisten-Eid” ein.
Viele seiner pastoralen Massnahmen stärkten die Kirche. Der Beginn des 1. Weltkrieges im Jahre 1914 brach ihm sein Herz. Er starb am 20. August 1914.

Am 3. Juni 1951 wurde Pius X. von Papst Pius II. selig und am 29. Mai 1954 heilig gesprochen. So können wir in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen von Pius X. feiern. Seinen Sterbetag vor 100 Jahren und das 60 jährige Jubiläum seiner Heiligsprechung. Bei der grossen, feierlichen Heiligsprechung vor hunderttausenden Gläubigen auf dem Petersplatz sprach Papst Pius XII. folgendes Gebet (Auszug):

“Heiliger Pius X. Ruhm des Priestertums, Glanz und Zierde des christlichen Volkes.
Du, in dem sich die Demut mit der Grösse zu verbrüdern scheint,
die Strenge mit der Milde, die einfältige Frömmigkeit mit der tiefen Gelehrsamkeit.
Du, der Papst der Eucharistie und des Katechismus, des unversehrten Glaubens
und der unerschütterlichen Festigkeit. Richte deinen Blick auf die heilige Kirche…..
Erlange ihr Unversehrheit und Standfestigkeit in den Schwierigkeiten und Verfolgungen unserer Zeit…..

Amen”