Papstbesuche in Asien: “Freude ist ansteckend”

Der erste Asienbesuch von Papst Franziskus ist zu Ende, aber der nächste kündigt sich bereits an

Bilanz der Koreareise: Asien wird wichtiger

Der erste Asienbesuch von Papst Franziskus ist zu Ende, aber der nächste kündigt sich bereits an: Im Januar wird er Sri Lanka und die Philippinen besuchen. Einer der Gastgeber wird der Erzbischof von Manila sein, Kardinal Luis Antonio Tagle. Er hat in den vergangenen Tagen am Asiatischen Jugendtag in Korea teilgenommen und auch einen Abstecher in das Studio von Radio Vatikan vor Ort gemacht. Unser Korrespondent Pater Bernd Hagenkord berichtet.

Seit Sonntag ist der Asiatische Jugendtag beendet, keine grosse Massenveranstaltung wie die Weltjugendtage, aber ein Treffen mit ganz eigenem Charakter. Sie wurzeln – unter anderem – in einem wachsenden Selbstbewusstsein und Selbstverständnis der Christen in Asien, berichtet uns Kardinal Luis Antonio Tagle, selber ehemaliger Gastgeber eines solchen Jugendtages.

“Die asiatischen Jugendtage sind aus der Absicht entstanden, Jugendliche zwischen den internationalen Weltjugendtagen zu versammeln. Es war als ein Ereignis gedacht, bei dem junge Menschen nicht nur zusammen sind und ihren Glauben feiern, sondern auch als Zeit der Bildung, der intensiven Bildung. Deswegen ist die Anzahl der Delegierten immer auf 2.000 begrenzt. Davon kommen 1.000 aus dem Gastgeberland, die übrigen 1.000 kommen aus den anderen Ländern.”

Die jungen Menschen entscheiden sich also nicht zur Teilnahme, sie werden von ihren Kirchen gesandt. Sie sollen die gemachten Erfahrungen in ihre eigenen Bistümer zurück bringen.

“Aber weil junge Menschen nun mal junge Menschen sind, ist die Freude dabei immer ansteckend, es ist immer wie ein Freuden-Ausbruch. So habe ich das beim letzten Jugendtag erlebt, der in meiner damaligen Diözese von Imus stattfand.”

An den Besuch bei diesem Jugendtag wird sich aber recht bald schon die nächste Asienreise Papst Franziskus anschliessen. Direkt nach der Wahl im März vergangenen Jahres habe er den Papst nach Asien und auf die Philippinen eingeladen, berichtet Kardinal Tagle, und der Papst habe Ja gesagt. Er habe sich gedacht, dass das wahrscheinlich alle Kardinäle gemacht hätten, erst als der Papst einige Monate später davon gesprochen habe, dass er jetzt mit dem Nuntius beginnen solle, Vorbereitungen zu machen, habe er begriffen, dass es ernst werde.

Schwerpunkt Asien

Es ist offensichtlich, dass Papst Franziskus Asien grosses Gewicht beimisst, wird Asien zunehmend zum Zentrum der Welt?

“Auf viele Weisen ist das schon soweit. Ich sage das nicht gerne, denn ich bin selber Asiate [lacht], aber wenn man auf die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Entwicklungen auf der ganzen Welt schaut, seien sie positiver oder negativer Natur, dann ist Asien immer vorne dabei. Wir in Asien spüren diese Strömungen. Wir spüren die Aufmerksamkeit der Welt. Noch als ich aufgewachsen bin, schien Asien abzuhängen von dem Rest der Welt, wir haben gewartet, bis die Effekte uns erreicht haben. Heute sind wir überrascht davon, dass wir selber zu den Bewegern gehören und Dinge beginnen, die andere beeinflussen und betreffen. Und das gilt auch für den Glauben, die Religion und die Kirche.“

Das sei so für die negativen wie die positiven Dinge, betont Kardinal Tagle noch einmal, wenn deswegen Asien Lösungen auf die grossen Probleme finden würde, dann hätte das Auswirkungen für die ganze Welt.

“Hier in Asien spüren wir, dass sich das Zentrum der Anziehungskraft hierher bewegt.”

Aus Seoul, Pater Bernd Hagenkord für Radio Vatikan

rv 18.08.2014 ord

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