‘Wieder mehr über den Himmel sprechen!’
Erzbischof Schick: “Der Glaube an den Himmel macht das Leben menschlicher, geduldiger und solidarischer”
Bamberg/Regensburg, kath.net/ bbk, 20. Juli 2014
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft dazu auf, wieder mehr über den Himmel und die Auferstehung zu sprechen. Der Himmel stehe heute nicht mehr hoch im Kurs. Vielmehr werde angestrebt, das Leben auf Erden “himmlisch” zu gestalten. “Wer an das ewige Leben im Himmel glaubt, der verzweifelt nicht, auch wenn er noch so sehr in seinem Leben gebeutelt wird”, sagte Schick am Sonntag zum 1000. Jubiläum des Gnadenbildes der Alten Kapelle in Regensburg. “Wer gewiss ist, dass der Himmel in der Ewigkeit Gottes kommt, der kann geduldig hier auf dieser Erde sein und muss nicht alles selber regeln.”
Mit dem Verlust des Glaubens an den Himmel gehe aber auch die Toleranz verloren. Denn Jesus rate, das Unkraut, das der böse Feind gesät habe, wachsen zu lassen. Er warne vor den ungeduldigen Puristen, die alles ausreissen, weil sie weder Toleranz noch Geduld haben. Der Glaube an den Himmel sei auch Motivation für Verantwortungsbewusstsein: “Wer an das Gericht glaubt, wird sich bemühen, anständig zu leben, seine Talente zum Wohl des Nächsten und zur Ehre Gottes einzusetzen und seinen Beitrag für das Allgemeinwohl zu leisten.” Der Glaube an den Himmel mache das Leben menschlicher, geduldiger und solidarischer. “Der Glaube an den Himmel entstresst, lässt das Schöne wachsen und gedeihen”, sagte Schick.
Wer an das ewige Leben glaube, verzweifle auch nicht im Sterben. “Nur wer an den Himmel glaubt, für den verliert der Tod seine Schrecken, und für den sind die Toten nicht einfach weg und vergessen.” Schick appellierte daher auch, den Verstorbenen eine Grablege zu widmen, anstatt sie zu verbrennen oder anonym zu bestatten. “Wer an den Himmel glaubt, geht mit den Sterbenden gut um und begleitet sie in das andere Leben, wo er sie einmal wiedersehen wird.” Denn jeder Mensch solle den Himmel erreichen, wenn er sich nicht verweigere.
Erzbischof Schick war mit einigen Mitgliedern des Bamberger Domkapitels nach Regensburg gereist, um dort das “Stiftsfest Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle” zu feiern. Der heilige Bamberger Bistumsgründer Heinrich II. hatte im Jahr seiner Kaiserkrönung 1014 das Gnadenbild, das er von Papst Benedikt VIII. bekommen hatte, der Kapelle geschenkt. “Die Beziehung zwischen Bamberg und der Alten Kapelle war immer eng und herzlich”, sagte Schick.
Der barocke Hauptaltar zeigt die Herrlichkeit des Himmels mit der Muttergottes als Himmelskönigin in der Mitte.
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