Hochfest des Leibes und Blutes Christi – Fronleichnam

Evangelium nach Johannes 6,51-58

Quelle

In jener Zeit sprach Jesus zu der Menge: Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin für das Leben der Welt.

Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm. Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben.

Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.

Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] (1891 – 1942), Karmelitin, Märtyrerin, Mitpatronin Europas

Gedicht “Ich bleibe bei euch…”, Juni 1938

“Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben”

Dieses Herz, es schlägt für uns im kleinen Zelt,
Wo es geheimnisvoll verborgen weilt,
In jenem stillen, weissen Rund.

Das ist dein Königsthron, o Herr, auf Erden,
Den sichtbar du für uns errichtet hast,
Und gerne siehst du mich ihm nah’n.

Du senkst voll Liebe deinen Blick in meinen
Und neigst dein Ohr zu meinen leisen Worten
Und füllst mit Frieden tief das Herz.

Doch deine Liebe findet kein Genügen
In diesem Austausch, der noch Trennung lässt:
Dein Herz verlangt nach mehr.

Du kommst als Frühmahl zu mir jeden Morgen,
Dein Fleisch und Blut wird mir zu Trank und Speise (vgl. Joh 6,55-56),
Und Wunderbares wird gewirkt.

Dein Leib durchdringt geheimnisvoll den meinen,
Und deine Seele eint sich mit der meinen:
Ich bin nicht mehr, was einst ich war.

Du kommst und gehst, doch bleibt zurück die Saat,
Die du gesät zu künft’ger Herrlichkeit,
Verborgen in dem Leib von Staub (vgl. 1 Kor 15,44).

Es bleibt ein Glanz des Himmels in der Seele,
Es bleibt ein tiefes Leuchten in den Augen,
Ein Schweben in der Stimme Klang.

Es bleibt das Band, das Herz mit Herz verbindet,
Der Lebensstrom, der aus dem deinen quillt
Und jedes Glied belebt.

Wie wunderbar sind deiner Liebe Wunder,
Wir staunen nur und stammeln und verstummen,
Weil Geist und Wort versagt.

Lesungen

Deuteronomium 8,2-3.14b-16a

Mose sprach zum Volk: Du sollst an den ganzen Weg denken, den der Herr, dein Gott, dich während der vierzig Jahre in der Wüste geführt hat, um dich gefügig zu machen und dich zu prüfen. Er wollte erkennen, wie du dich entscheiden würdest: ob du auf seine Gebote achtest oder nicht.

Durch Hunger hat er dich gefügig gemacht und hat dich dann mit dem Manna gespeist, das du nicht kanntest und das auch deine Väter nicht kannten. Er wollte dich erkennen lassen, dass der Mensch nicht nur von Brot lebt, sondern dass der Mensch von allem lebt, was der Mund des Herrn spricht.

Dann nimm dich in Acht, dass dein Herz nicht hochmütig wird und du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, geführt hat; der dich durch die grosse und furchterregende Wüste geführt hat, durch Feuernattern und Skorpione, durch ausgedörrtes Land, wo es kein Wasser gab; der für dich Wasser aus dem Felsen der Steilwand hervorsprudeln liess; der dich in der Wüste mit dem Manna speiste, das deine Väter noch nicht kannten, (und der das alles tat,) um dich gefügig zu machen, dich zu prüfen und dir zuletzt Gutes zu tun.

Psalm 147,12-13.14-15.19-20

Jerusalem, preise den Herrn,
lobsinge, Zion, deinem Gott!
Denn er hat die Riegel deiner Tore festgemacht,
die Kinder in deiner Mitte gesegnet;

er verschafft deinen Grenzen Frieden,
und sättigt dich mit bestem Weizen.
Er sendet sein Wort zur Erde,
rasch eilt sein Befehl dahin.

Er verkündet Jakob sein Wort,
Israel seine Gesetze und Rechte.
An keinem andern Volk hat er so gehandelt,
keinem sonst seine Rechte verkündet.

Erster Brief des Apostels Paulus an die Korinther 10,16-17

Brüder!  Ist der Kelch des Segens, über den wir den Segen sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi?

Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir alle haben teil an dem einen Brot.

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