Die Fastenzeit: Lehrt eure Kinder und Enkel das Beten!

Zeit des Wendepunkts und der Umkehr

Vatikan Messe auf dem PetersplatzQuelle
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Franziskus: Die Trägheit muss überwunden werden, dass Böse einfach zuzulassen. Unchristliche und bequeme Verhaltensweisen lähmen das Herz. Lehrt eure Kinder und Enkel das Beten! Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 4. März 2014

“Wenn du Almosen gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was deine rechte tut. Dein Almosen soll verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten… Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Strassenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden.

Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schliess die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten… Wenn ihr fastet, macht kein finsteres Gesicht wie die Heuchler. Sie geben sich ein trübseliges Aussehen, damit die Leute merken, dass sie fasten. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber salbe dein Haar, wenn du fastest, und wasche dein Gesicht, damit die Leute nicht merken, dass du fastest, sondern nur dein Vater, der auch das Verborgene sieht; und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten” (Mt 6,3-4; 5-6;16-18).

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Aschermittwoch: Generalaudienz im Zeichen der beginnenden vierzigtätigen Fastenzeit, für Papst Franziskus die “starke Zeit des Wendepunkts”, die ideale Zeit für einen Kurswechsel in Vorbereitung auf Ostern, das zentrale Ereignis und Höhepunkt des kirchlichen Lebens.

Diese vierzig Tage “laden uns ein, die Blickrichtung zu wechseln”. Es solle das Vorurteil abgelegt werden, dass sich alles verschlechtere. Die Trägheit müsse überwunden werden, das Böse einfach zuzulassen. Die Kirche wolle den Gläubigen mit dieser geprägten liturgischen Zeit neu vor Augen führen, dass Christus sein Erlösungswerk fortsetze und dass die Gläubigen als Getaufte daran teilhaben dürften.

Die Fastenzeit solle auch als Zeit der persönlichen Erneuerung dienen, wo der Mensch besondere Gelegenheiten suche, Gott näher zu kommen, auf sein Evangelium zu hören und es in der Liebe zum Nächsten fruchtbar zu machen. Das Bewusstsein der Wunder, “die der Herr für unser Heil gewirkt hat, bereitet unseren Geist und unser Herz für eine Haltung der Dankbarkeit gegenüber Gott vor, für all das, was er uns geschenkt hat, für alles, was er für sein Volk und die ganze Menschheit wirkt.”

Dies sei der Ausgangspunkt der Umkehr: “sie ist die dankbare Antwort auf das wunderbare Geheimnis der Liebe Gottes. Wenn wir diese Liebe sehen, die Gott zu uns hat, spüren wir das Verlangen, ihm näher zu kommen, und das ist die Umkehr”.

So solle die Fastenzeit die Gläubigen auf einen Weg führen: von der Danksagung an Gott für seine Liebe, für die Liebe seines Sohnes am Kreuz “wollen wir zur persönlichen Umkehr, zur Vertiefung unseres Glaubens kommen“. Dies schenke auch eine Öffnung der Herzen für die Menschen, die uns begegnen.

Ein Leben aus der Taufe heraus lade dazu ein, sich nicht an die Situationen des Niedergangs und des Elends zu gewöhnen. Franziskus warnte vor der Gefahr, passiv gewisse Verhaltensweisen zu akzeptieren und sich nicht angesichts der traurigen Wirklichkeiten, die einen umgeben, zu wundern: “Wir gewöhnen uns an die Gewalt, als handle es sich um eine selbstverständliche tägliche Nachricht. Wir gewöhnen uns an Brüder und Schwestern, die auf der Strasse schlafen, die kein Dach haben, unter dem sie Schutz suchen können. Wir gewöhnen uns an die Flüchtlinge auf der Suche nach Freiheit und Würde, die nicht so aufgenommen werden, wie dies der Fall sein sollte. Wir gewöhnen uns daran, in einer Gesellschaft zu leben, die beansprucht, auf Gott verzichten zu können, in denen die Eltern ihre Kinder nicht mehr lehren, zu beten und sich zu bekreuzigen”.

Der Papst wandte sich fragend an die Gläubigen auf dem Petersplatz: “Ich frage euch: eure Kinder — können sie sich bekreuzigen? Denkt nach. Eure Enkel — können sie sich bekreuzigen? Habt ihr es sie gelehrt? Denkt nach und antwortet in eurem Herzen. Können sie das Vaterunser beten? Können sie zur Gottesmutter mit dem Ave Maria beten? Denkt nach und antwortet euch. Dass man sich an nichtchristliche und bequeme Verhaltensweisen gewöhnt— das lähmt unser Herz!”.

“Danksagung an Gott für das Geheimnis seiner gekreuzigten Liebe; echter Glaube, Umkehr und Offenheit des Herzens für die Brüder: das sind die wesentlichen Elemente, um die Fastenzeit zu leben”, so der Papst abschliessend: “Auf diesem Weg wollen wir mit besonderem Vertrauen um den Schutz und die Hilfe der Jungfrau Maria beten: sie, die erste, die an Christus geglaubt hat, begleite uns in den Tagen des innigen Gebets und der Busse, um gereinigt und erneuert im Geist das grosse Geheimnis des Pascha ihres Sohnes feiern zu können”.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüsste der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Ein herzliches Willkommen an alle Gäste aus Deutschland, Österreich, aus der Schweiz und aus Südtirol! Besonders begrüsse ich die jungen Menschen, die Schülergruppen und die Studierenden, die heute unter uns sind. Euch allen wünsche ich eine erfüllte und gnadenreiche Fastenzeit und einen schönen Aufenthalt hier in Rom.

Gott segne euch!

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