Fest Taufe des Herrn
Sonntag, 12. Januar 2014
Auch die Taufe Jesu ist ein Epiphaniegeschehen: Aufleuchten des sich offenbarenden Gottes. Der Vater nennt Jesus, der sich in die Reihe der Sünder gestellt hat, seinen geliebten Sohn. Der Geist Gottes ruht auf ihm, er wird ihn in die Wüste hinausführen, dann nach Galiläa, Jerusalem, Golgota. In der Kraft dieses Geistes wird Jesus sich als Opfer darbringen für die Sünde der Welt.
Mit dem Fest Taufe des Herrn endet die Weihnachtszeit.
Evangelium nach Matthäus 3,13-17
Zu dieser Zeit kam Jesus von Galiläa an den Jordan zu Johannes, um sich von ihm taufen zu lassen.
Johannes aber wollte es nicht zulassen und sagte zu ihm: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir?
Jesus antwortete ihm: Lass es nur zu! Denn nur so können wir die Gerechtigkeit (die Gott fordert) ganz erfüllen. Da gab Johannes nach.
Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen.
Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Gregor von Nazianz (330 – 390), Bischof und Kirchenlehrer
39. Predigt zum Fest des Lichts
“Wir müssen auf diese Weise erfüllen, was Gottes Wille ist”
Johannes tauft und Jesus kommt zu ihm; er kommt, um den zu heiligen, der ihn tauft. Er kommt, um den alten Adam ganz und gar im Wasser zu ertränken, um deshalb und davor die Wasser des Jordan zu weihen. Er, der Geist und Fleisch ist, er will den Menschen durch das Wasser und den Geist vollenden (vgl. Joh 3,5).
Der Täufer weigert sich und Jesus beharrt. “Ich bin es, der durch Dich getauft werden müsste” spricht die Lampe zur Sonne (vgl. Joh 5,35), der Freund zum Bräutigam (Joh 3,29), der Grösste unter den von einer Frau Geborenen zum Erstgeborenen der ganzen Schöpfung (Mt 11,11; Kol 1,15). Der im Mutterschoss hüpfte, spricht zu dem, den er im Schoss seiner Mutter anbetete, der Vorläufer spricht zu dem, der sich offenbart hat und sich am Ende der Zeiten offenbaren wird: “Ich bin es, der von Dir getauft werden müsste.” Er könnte hinzufügen: “… indem ich mein Leben für Dich hingebe”, denn er wusste, dass er die Taufe des Martyriums empfangen würde…
Jesus steigt aus dem Wasser und zieht in diesem Aufstieg das ganze Universum mit sich. Er sieht die Himmel sich öffnen, diese Himmel, die einst Adam für sich und die Seinen verschlossen hatte, dieses Paradies, das mit einem Flammenschwert gleichsam verriegelt war (Gen 3,24). Der Geist gibt Zeugnis von der Gottheit Christi; er kommt und lässt sich auf seinesgleichen nieder. Und eine Stimme erschallt vom Himmel, denn vom Himmel kommt der, für den sie Zeugnis ablegt. Und eine Taube wird für das fleischliche Auge sichtbar, um unser Fleisch zu ehren, das göttlich geworden ist.
Lesungen
Buch Jesaja 42,1-4.6-7
Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen. Ich habe meinen Geist auf ihn gelegt, er bringt den Völkern das Recht.
Er schreit nicht und lärmt nicht und lässt seine Stimme nicht auf der Strasse erschallen.
Das geknickte Rohr zerbricht er nicht, und den glimmenden Docht löscht er nicht aus; ja, er bringt wirklich das Recht.
Er wird nicht müde und bricht nicht zusammen, bis er auf der Erde das Recht begründet hat. Auf sein Gesetz warten die Inseln.
Ich, der Herr, habe dich aus Gerechtigkeit gerufen, ich fasse dich an der Hand. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund für mein Volk und das Licht für die Völker zu sein:
blinde Augen zu öffnen, Gefangene aus dem Kerker zu holen und alle, die im Dunkel sitzen, aus ihrer Haft zu befreien.
Psalm 29(28),1-2.3ac-4.3b.9b-10
Bringt dar dem Herrn,
ihr Himmlischen, bringt dar dem Herrn Lob und Ehre!
Bringt dar dem Herrn die Ehre seines Namens,
werft euch nieder vor dem Herrn in heiligem Schmuck!
Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern.
der Herr über gewaltigen Wassern.
Die Stimme des Herrn ertönt mit Macht,
die Stimme des Herrn voll Majestät.
Der Gott der Herrlichkeit donnert,
In seinem Palast rufen alle: O herrlicher Gott!
Der Herr thront über der Flut,
der Herr thront als König in Ewigkeit.
Apostelgeschichte 10,34-38
Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.
Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus; dieser ist der Herr aller.
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
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