Die Kette des Glaubens

Das Volk Gottes gibt den Glauben weiter, tauft die Kinder und geht voran

Quelle
KathTube, Generalaudienz, 15.1.2014
Adveniat:  Schlussdokument der 5. Generalversammlung des Episkopats von Lateinamerika und der Karibik, 2007

Franziskus: Das Volk Gottes gibt den Glauben weiter, tauft die Kinder und geht voran. Alle in der Kirche sind Jünger und Missionare. Keiner erlöst sich allein. Wir sind Volk Gottes, Kanäle der Gnade und Liebe füreinander. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 15. Januar 2014

“Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde. Darum geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt“ (Mt 28,19-20).

Papst Franziskus setzte bei der heutigen 32. Generalaudienz des Pontifikats seine Katechesenreihe zu den Sakramenten fort und beschäftigte sich mit einem weiteren Aspekt der Taufe. Der Papst betonte, dass das Sakrament der Taufe uns zu Gliedern des mystischen Leibes Christi mache und uns in das Volk Gottes einfüge.

“Durch die Taufe erhalten wir das Leben der Gnade”, so Franziskus, “und werden als missionarische Jünger zur neuen Evangelisierung in der Welt berufen”. Der Papst unterstrich, dass alle Christen – Laien, Priester Bischöfe und selbst der Papst – Jünger sein müssten: “Wenn die Bischöfe keine Jünger sind, können sie nicht das Gute tun, verstanden?” Der in der Taufe empfangene Glaube dränge uns zugleich, Christus den Menschen zu verkünden. Es bedürfe eines neuen Protagonismus aller Getauften.

Die Taufe “braucht Gemeinschaft und stiftet Gemeinschaft. Keiner erlöst sich allein”. Die Gnade der Taufe werde uns in der Kirche geschenkt, und der christliche Glaube lebe in der Gemeinschaft der Kirche. Indem die Christen aus diesem Geschenk lebten, würden sie trotz der Sünden und der Begrenzungen “füreinander gleichsam ein Kanal der Gnade und Liebe”.

Es gebe ein unauflösliches Band zwischen der mystischen und der missionarischen Dimension der christlichen Berufung, die beide in der Taufe verwurzelt seien: “Mit dem Glauben und der Taufe empfangen wir Christen auch den Heiligen Geist, der uns befähigt, Jesus als Sohn Gottes zu bekennen und Gott ‘Abba‘ zu nennen. Als getaufte Männer und Frauen (…) sind wir alle durch das gemeinsame Priestertum des Volkes Gottes dazu berufen, die Gemeinschaft mit der Dreifaltigkeit zu leben und weiterzugeben, denn die Evangelisierung ist ein Aufruf zur Teilhabe an der dreifaltigen Gemeinschaft” (vgl. Schlussdokument der 5. Generalversammlung des Episkopats von Lateinamerika und der Karibik, 2007; 157).

Als Beispiel für die Bedeutung der Taufe erzählte der Papst die Geschichte der christlichen Gemeinde in Japan zur Zeit der schweren Verfolgungen im 17. Jahrhundert. Als alle Priester vertrieben und tausende Gläubige getötet worden seien, “versammelten sich die Christen im Geheimen weiter und bewahrten durch die Gnade der Taufe den Glauben”.

Zweieinhalb Jahrhunderte später hätten Missionare eine blühende Kirche vorgefunden. Dieses Ereignis aus der Geschichte zeige anschaulich die Wichtigkeit und Grösse der Taufe.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüsste der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Herzlich begrüsse ich die Brüder und Schwestern aus den Ländern deutscher Sprache. Liebe Freunde, durch die Taufe sind wir alle berufen, missionarische Jünger zu sein! Der Herr zählt auf uns.

Gott segne euch.

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