Die Heiligen sind keine Übermenschen, sondern die Freunde Gottes

Franziskus: alle sind auf den Weg der Heiligkeit berufen, der einen Namen und ein Antlitz hat: Jesus Christus

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Grabkapelle der Schweizergarde auf dem Campo Verano

Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 1. November 2013

Allerheiligen mit dem Papst: am heutigen Nachmittag wird Papst Franziskus beim Eingang des monumentalen römischen Friedhof “Campo Verano” die Messe zum Hochfest feiern. Am Schluss wird Franziskus der Toten gedenken und die Gräber segnen. Der letzte Besuch eines Papstes beim Campo Verano liegt genau zwanzig Jahre zurück: am 1. November 1993 feierte der selige Papst Johannes Paul II. den Gottesdienst.

In seiner Ansprache zum traditionellen Mittagsgebet des Angelus betonte Franziskus, dass das Hochfest Allerheiligen daran erinnere, dass das Ziel unseres Daseins nicht der Tod, sondern das Paradies sei. Die Heiligen als die Freunde Gottes versicherten uns, dass diese Verheissung nicht enttäusche. Im Antlitz der kleinsten und am meisten missachteten Brüder hätten sie das Antlitz Gottes gesehen, den sie nun in seiner herrlichen Schönheit von Angesicht zu Angesicht betrachteten.

Die Heiligen “sind weder Übermenschen noch perfekt zur Welt gekommen. Sie sind wie wir, wie jeder von uns”. Als sie die Liebe Gottes erkannt hätten, “sind sie ihm aus ganzem Herzen nachgefolgt, ohne Bedingungen und Heuchelei”. Die Heiligen seien Männer und Frauen, die die Freude im Herz hätten und sie den anderen weitergäben.

Heiligsein sei kein Privileg weniger, so der Papst, sondern die Berufung aller. Alle seien gerufen, auf dem Weg der Heiligkeit zu gehen, der einen Namen und ein Antlitz habe: Jesus Christus. Er weise den Weg im heutigen Evangelium der Seligpreisungen (Mt 5,1-12).Das Himmelreich “ist für alle, die ihre Sicherheit nicht in die Dinge setzen, sondern in die Liebe Gottes; für alle, die ein einfaches, demütiges Herz haben und nicht den Anspruch erheben, gerecht zu sein, und nicht über die anderen urteilen, für alle, die mit dem Leidenden zu leiden und sich mit dem freuen können, der sich freut, die nicht gewalttätig, sondern barmherzig sind und danach trachten, Stifter der Versöhnung und des Friedens zu sein”.

So sagten die Heiligen uns heute: “Vertraut dem Herrn, weil er nicht enttäuscht!” Mit ihrem Zeugnis ermutigten sie dazu, keine Angst zu haben, gegen den Strom zu schwimmen oder nicht verstanden oder verlacht zu werden, wenn man vom Evangelium spreche. Mit ihrem Leben zeigten sie, dass, wer Gott und seinem Wort treu bleibe, bereits auf dieser Erde die Erfahrung seiner Liebe und dann des “Hundertfachen” in der Ewigkeit mache.

Franziskus erinnerte abschliessend an das Fest Allerseelen, das die Kirche in ihrer Weisheit unmittelbar nach Allerheiligen feiere und betete für alle Verstorbenen. Nach dem Angelus rief der Papst alle dazu auf, in Stille für die Flüchtlinge zu beten, die in den letzten Tagen tot in der Wüste im Niger aufgefunden worden waren.

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