“Wir brauchen eine Kultur der Begegnung”

Videobotschaft des Papstes nach Argentinien

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Christen brauchen eine “Kultur der Begegnung”, um wirklich helfen zu können: Papst Franziskus wandte sich an diesem Mittwoch an die Gläubigen seines Heimatbistums Buenos Aires, die jedes Jahr am 7. August das Bild des heiligen Gaetano (des hl. Kajetan von Tiene) verehren.

“Wie jedes Jahr spreche ich zu euch, nachdem ich den Gang zum Heiligen gemacht habe. Aber dieses mal habe ich diesen Gang nur mit dem Herzen gemacht. Ich bin etwas weit weg, um diesen so schönen Augenblick gemeinsam mit euch leben zu können.” Jedes Jahr bilden sich lange Schlangen in Liniers, einem Vorort von Buenos Aires, um dem beliebtesten Heiligen des Landes und dem Patron von “Brot und Arbeit” Dank abzustatten und an seiner Statue zu beten. Bis zu zehn Stunden warten die Menschen, um zum Gnadenbild zu gelangen, teilweise die ganze Nacht durch.

In seiner Videoansprache griff der Papst das Thema des diesjährigen Tages auf: “Gemeinsam mit Jesus und Sankt Kajetan den Bedürftigen begegnen”. Das Helfen und die Begegnung gehören zusammen, so Franziskus.

“Ab und zu frage ich jemanden: “Geben Sie Almosen?” Und man antwortet mir “Ja, Pater!” “Und wenn Sie Almosen geben, schauen Sie die Menschen an, denen Sie Almosen geben?” “Ah, nein, ich schaue nicht hin”. “Dann sind Sie den Menschen nicht wirklich begegnet. Sie haben das Almosen hingeworfen und sind weggegangen. Wenn Sie aber Almosen geben, berühren Sie die Hand oder werfen Sie das Geld hin?” “Ich werfe das Geld hin.” “Dann haben Sie ihn nicht berührt. Und wenn Sie nicht berührt haben, dann hatten Sie keine Begegnung. Das vor allem lehrt uns Jesus, was Begegnung ist, Begegnen, Helfen.”

Um Helfen zu können brauche es eine “Kultur der Begegnung”, so der Papst. Wenn wir uns umschauten, gäbe es immer jemanden, dem es noch schlechter ginge, und dahin müssten wir uns wenden.

“Ich denke mir: Ich durchlebe gerade eine schlimme Zeit, und ich stelle mich an um dem heiligen Kajetan zu begegnen und Jesus und danach gehe ich heraus um den anderen zu begegnen, denn es gibt immer jemanden, dem es noch schlimmer geht als mir. Diesen Menschen müssen wir begegnen.”

Seine Botschaft will er als Einladung zur Begegnung verstanden wissen: geht und sucht Begegnung, vor allem mit den Bedürftigen, aber nicht allein, sondern immer mit Jesus und Sankt Kajetan. “Gehst du, um jemanden davon zu überzeugen, katholisch zu werden? Nein, nein nein! Gehe, um ihm zu begegnen, er ist dein Bruder! Das allein genügt. Und wenn du ihm begegnest, dann macht Jesus den Rest, dann macht der Heilige Geist den Rest.”

Das Herz werde jedes Mal grösser, wenn man Bedürftigen begegne, schloss der Papst seine Videobotschaft: Begegnung multipliziere die Fähigkeit, zu lieben.

rv 07.08.2013 ord

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