Der Glaube ist kein Dekor oder etwas Neutrales

Glaube und Gewalt sind unvereinbar

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Franziskus: die wahre Kraft des Christen ist die Kraft der Wahrheit und der Liebe, was den Verzicht auf jede Gewalt mit sich bringt

Glaube und Gewalt sind unvereinbar. 

Rom, kath.net/as, von Armin Schwibach 

Angelus am 20. Sonntag im Jahreskreis.

In seiner Ansprache zum sonntäglichen Mittagsgebet ging Papst Franziskus von der zweiten Lesung (Hebr 12,1-4) und vom Evangelium des Tages (Lk 12,49-53) aus.

“Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der uns aufgetragen ist, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens”, so der heilige Paulus (12, 1-2). Diese Worte müssten besonders im Jahr des Glaubens hervorgehoben werden. Auch wir “blicken während dieses ganzen Jahres auf Jesus, da der Glaube, der unser ‘Ja’ auf die kindhafte Beziehung mit Gott ist, von ihm kommt: er ist der einzige Mittler dieser Beziehung zwischen uns und unserem Vater im Himmel”.

Das heutige Evangelium enthalte jedoch ein Wort, das erklärt werden müsse, da es andernfalls Missverständnisse erzeuge. Jesus sage zu den Jüngern: “Meint ihr, ich sei gekommen, um Frieden auf die Erde zu bringen? Nein, sage ich euch, nicht Frieden, sondern Spaltung” (12,51). Dies bedeute, dass der Glaube nichts Dekoratives oder Ornamentales wie Sahne auf einem Kuchen sei, so der Papst. Es gehe nicht darum, das Leben ein wenig mit Religion zu schmücken. Der Glaube bringe es mit sich, Gott als Grundkriterium des Lebens zu wählen. Gott wolle nicht die Leere und er sei nicht neutral, “Gott ist Liebe!”. Nach dem Kommen Jesu in die Welt “kann man nicht so tun, als kennten wir Gott nicht, als sei er etwas Abstraktes”.

Gott “hat ein Gesicht, er hat einen Namen: Gott ist Erbarmen, Treue, Leben, das sich schenkt”. Daher sage Jesus, dass er gekommen sie, um Spaltung zu bringen. Der Friede Jesu bedeute nicht Neutralität, er sei nicht der “Grabesfrieden”, “er ist kein Kompromiss um jeden Preis”. Die Nachfolge Jesu fordere, dem Bösen, dem Egoismus zu widersagen, sie fordere, das Gute, die Wahrheit und die Gerechtigkeit zu wählen, “auch wenn dies Opfer und den Verzicht auf die eigenen Interessen verlangt”. “Und das spaltet”, so der Papst weiter”, “das wissen wir, es spaltet auch die engsten Bande”. Doch nicht Jesus sei es, der spalte. Es gehe um die Entscheidung, für sich selbst oder für Gott und die anderen zu leben. Jesus lege dieses Kriterium fest. So sei Jesus “Zeichen des Widerspruchs” (Lk 2,34) So autorisiere das Evangelium nicht den Gebrauch von Gewalt, um den Glauben zu verbreiten, sondern das genaue Gegenteil sei der Fall: “Die wahre Kraft des Christen ist die Kraft der Wahrheit und der Liebe, was den Verzicht auf jede Gewalt mit sich bringt. Glaube und Gewalt sind unvereinbar”. Der Christ zeichne sich durch die Kraft der Sanftmut, die Kraft aus der Liebe aus.

Nach dem Angelus betete Franziskus erneut für den Frieden in Ägypten: “Maria, Königin des Friedens, bitte für uns!”.

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