Papstbotschaft an Jugendliche zum Weltjugendtag

“Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern”

Botschaft von Papst Benedikt XVI. an die Jugendlichen zum Weltjugendtag

 – dieser Satz aus dem Matthäusevangelium ist das Motto des nächsten grossen Weltjugendtags der Kirche, der im Juli 2013 im brasilianischen Rio steigen soll. Papst Benedikt XVI. hat dazu an diesem Freitag eine Botschaft veröffentlicht, hier sind Kernsätze daraus in unserer eigenen Übersetzung.

Licht des Glaubens

“Die berühmte Christusstatue, die diese brasilianische Stadt dominiert, ist ein sprechendes Symbol: Ihre offenen Arme bedeuten, dass der Herr alle aufnimmt, die zu ihm kommen. Lasst euch von ihm ansprechen! Heute zweifeln nicht wenige Jugendliche daran, ob das Leben wirklich etwas Gutes ist, und sie haben keine Klarheit über ihren Weg. Was kann ich tun?, fragen sich viele. Das Licht des Glaubens erhellt dieses Dunkel – es lässt uns begreifen, dass jede Existenz einen unschätzbaren Wert hat, weil sie Frucht der Liebe Gottes ist.

Jugend als Missionare

Die Kirche zählt beim Evangelisieren auch auf euch. Liebe Jugendliche, ihr seid die ersten Missionare eurer Gleichaltrigen! Wir erleben eine sehr spezielle Epoche der Geschichte: Der technische Fortschritt hat uns ganz neue Möglichkeiten zum Interagieren zwischen Menschen und Bevölkerungen aufgetan – aber die Globalisierung dieser Beziehungen wird nur dann etwas Positives sein und zum Wachstum der Menschlichkeit beitragen, wenn sie nicht auf dem Materialismus aufbaut, sondern auf der Liebe. Gott ist Liebe. Der Mensch, der Gott vergisst, ist ohne Hoffnung und wird unfähig, seinen Nächsten zu lieben. Darum muss dringend die Anwesenheit Gottes bezeugt werden, so dass jeder sie spüren kann: Es geht hier um das Heil der Menschheit und jedes einzelnen von uns.

Jesus kennen

Missionare zu sein setzt voraus, das empfangene Erbe, also den Glauben der Kirche, zu kennen. Man muss kennenlernen, an was man glaubt, um es verkünden zu können. Je besser wir Christus kennen, desto stärker wird unser Drang, ihn zu verkünden. Viele sind fern vom Evangelium, etwa weil ihre Kultur keinen Platz für Gott lässt oder weil sie das Evangelium zwar gehört haben, aber dennoch so leben, als ob es Gott nicht gäbe. Allen öffnen wir die Tür unseres Herzens; versuchen wir, ins Gespräch mit ihnen zu kommen, in Einfachheit und Respekt. Wenn dieses Gespräch in wirklicher Freundschaft gelebt wird, dann wird es auch Frucht tragen. Die Verkündigung des Evangeliums richtet sich an alle unsere Lebensbereiche ohne jede Ausnahme.

Internet mit Weisheit nutzen

Lernt, das Internet mit Weisheit zu nutzen, denkt auch an die Gefahren, die es mit sich bringt, etwa die Abhängigkeit, oder dass man die virtuelle Welt mit der Wirklichkeit verwechselt, dass man über den Netz-Kontakten das direkte Gespräch mit den Menschen vernachlässigt. Wie die grosse Jesusstatue von Rio zeigt, sind seine Arme für alle offen. Macht euch selbst zu den offenen Armen Jesu! Junge Leute stellen in Lateinamerika eine Mehrheit der Bevölkerung, darum sind sie eine wichtige und wertvolle Kraft auch für die Kirche.”

Rom, 16.11.2012 sk

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