Papst und Venezuelas Präsident sprachen über Politik
20-minütige Unterhaltung in der Bibliothek des Apostolischen Palastes
Die soziale und politische Lage Venezuelas war Thema des Treffens des neuen Präsidenten des Landes, Nicolás Maduro, und Papst Franziskus an diesem Montag im Vatikan. Insbesondere die Situation Venezuelas nach dem Tod des sozialistischen Präsidenten Hugo Chavez sei im Zentrum der Gespräche gestanden, teilte der Vatikan nach der Privataudienz am Montag mit. Die rund 20-minütige Unterhaltung in der Bibliothek des Apostolischen Palastes sei insgesamt in einem “freundlichen Klima” verlaufen.
Eines der vielen Gesprächsthemen sei auch die “historische Präsenz” der katholischen Kirche in Venezuela und ihr Einsatz im Bereich der Caritas, der Gesundheitsversorgung und der Erziehung gewesen.
Hier sei ein “ehrlicher und konstanter Dialog zwischen der Bischofskonferenz und dem Staat notwendig”, um das ganze Land voranzubringen, heisst es in dem Statement weiter. Abschliessend ging es auch um den Friedensprozess mit dem Nachbarland Kolumbien. Maduro sagte nach Angaben der spanischsprachigen Agentur efe im Anschluss an die Begegnung mit Franziskus, es sei ihm eine “Ehre” gewesen, den Papst kennenzulernen und er sei “sehr beeindruckt” und “glücklich”.
Das Verhältnis der venezolanischen Bischofskonferenz zu Maduros Vorgänger Hugo Chávez war schwierig; Maduro gilt als dessen Ziehsohn. Der Ablauf seiner Wahl zum Präsidenten ist bis heute umstritten.
Erst vor wenigen Tagen hatte der venezolanische Oppositionsführer Henrique Capriles Papst Franziskus einen Brief geschrieben, in dem er ihn über ein Amnestieprojekt informiert hatte. Laut Agenturangaben rief Capriles ausserdem zu einem Dialog auf, “der auf Wahrheit gründet”, um die Spaltung der Gesellschaft des Landes zu überwinden. Der Oppositionschef habe sich auch besorgt über die Situation der Menschenrechte geäussert. Er wirft der Regierung Maduros vor, Menschen aus politischen Motiven einzusperren, während die staatlich gelenkten Medien gezielt Fehlinformationen verbreiteten.
efe/rv 17.06.2013 pr
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