Experten beraten im Vatikan über Psychopharmaka bei Kindern

Die schädlichen Auswirkungen von Psychopharmaka auf Kinder stehen im Mittelpunkt eines vatikanischen Kongresses

Ganzheitliche KrankenfürsorgeFür eine ganzheitliche Krankenfürsorge 
Papst beruft Mixa in Gesundheitsrat

Es wird auch um die Rolle der Pharmakonzerne gehen, die Risiken von Psychopharmaka oft verharmlosten

Vatikanstadt, kath.net/KNA, 13. Juni 2013

Die schädlichen Auswirkungen von Psychopharmaka auf Kinder stehen im Mittelpunkt einer Konferenz, die am Freitag im Vatikan beginnt. Bei dem zweitägigen Treffen wollen Fachleute die Konsequenzen einer zu leichtfertigen Verschreibung von Antidepressiva bei der Behandlung von psychischen und emotionalen Störungen von Kindern diskutieren, wie der Päpstliche Gesundheitsrat am Mittwoch mitteilte.

Deren chemische Wirkstoffe hätten oft schwere Nebenwirkungen und brächten erhebliche Gesundheitsrisiken mit sich. Der Kongress will sich auch kritisch mit der Rolle der Pharmakonzerne befassen, die Risiken von Psychopharmaka oft verharmlosten.

Das vom Gesundheitsrat organisierte Treffen mit mehreren hundert Teilnehmern steht unter dem Titel “Das Kind als Mensch und als Patient – Therapieansätze im Vergleich”. Für die Behandlung psychischer Probleme und Verhaltensstörungen bei Kindern setzten Ärzte weltweit vor allem auf psychoaktive Medikamente anstelle von Therapien, hiess es. Klinische Versuche rechtfertigten jedoch keineswegs die hohen Verschreibungsraten. Deshalb müsse sich die Behandlungspraxis ändern, forderte der Rat.

Für die zunehmende Verschreibung der Mittel machen Experten wie der Psychologe Irving Kirsch von der US-Universität Harvard laut Mitteilung vor allem die Pharma-Unternehmen verantwortlich. Sie enthielten der Medizin wichtige Information vor und veröffentlichten nur erfolgversprechende Studien, deren Daten teils noch verzerrt wiedergegeben würden. “Die Informationen, die in den Publikationen präsentiert werden, lassen diese Medikamente besser aussehen als die Daten, die den Behörden unterbreitet wurden”, so Kirsch.

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