Gontner wird Schweizer Gardist

Franziskus Wetter beginnt am 2. Juni seine neue Tätigkeit

Franziskus WetterDer kleine Hellebardier und der Papst
Santa Maria Maggiore: Vatikan

Gonten. 25. Mai 2013

Eine sympathische Tradition wird weitergeführt: Ein junger Innerrhoder hat sich als Schweizer Gardist verpflichtet; er beginnt seine 25 Monate dauernde Tätigkeit am Sonntag, 2. Juni: Franziskus Wetter, Gontenbad.

Auf seine neue Tätigkeit freue er sich sehr, sagt Franziskus Wetter. Er hoffe, seinen Dienst für die katholische Kirche gesund und unfallfrei erfüllen zu können, zudem einen neuen, intensiven Lebensabschnitt fern von zu Hause zu erleben und Rom kennenzulernen. Und ja, natürlich auch Freude, dass er zwei Jahre in Rom verbringen kann, solange auch sein Bruder Sebastian, der letztes Jahr zum Priester geweiht worden ist, studienhalber noch dort weilt. Franziskus ist der jüngste der vier Söhne von Walter und Ida Wetter, Gfell, Gontenbad.

Mehrstufige Bewerbung

Was ihn in der Schweizer Garde erwartet, weiss er ziemlich genau. Clemens Fässler, der selber zwei Jahre Gardist war, hat ihm Etliches darüber erzählt. Zuvor hatte ihn Fässler motiviert, als Firmbegleiter zu wirken, und etwas später gemeint, die Tätigkeit in der Garde wäre doch etwas für ihn (ehemalige Schweizer Gardisten betrachten es als Ehrensache, für die Garde zu werben). So wurde als erster Schritt Franziskus’ Name bei der Garde deponiert; daraufhin erhielt er im vergangenen Herbst die Bewerbungs–Unterlagen vom Rekrutierungsbüro. Dann brauchte es ein Empfehlungsschreiben des Ortspfarrers Josef Fritsche. Als zweiter Schritt kam es zu einem Vorstellungsgespräch. Hier ging es darum, ob der Bewerber alle Vorgaben erfüllt (Militärdienst geleistet, Mindestgrösse, aber auch Intelligenz– und Drogentest). Als letzter und entscheidender Schritt kam es zum Gespräch mit dem Gardekommandanten in Luzern; “er entscheidet letztinstanzlich über die Aufnahme”.

Arbeit auf dem Bau

Franziskus Wetter arbeitet derzeit auf dem Bau als Aushilfe bei Franz Manser. Dort ist sein älterer Bruder Walter tätig; der fragte ihn an, ob er aushelfen könne. Dadurch kann Franziskus die Zeit bis zum Eintritt in die Schweizer Garde überbrücken. Er hat letzten Sommer im Gymnasium St. Antonius die Matura (Richtung Mathematik mit Anwendung Physik) bestanden und danach rund drei Dutzend Wochen am Stück lang Militärdienst geleistet: RS, dann Unteroffiziersschule samt Abverdienen; nun hat er den Grad des Wachtmeisters. Was die Mindestgrösse für die Schweizer Garde von 1.74 m betrifft: Franziskus übertrifft sie um exakt einen Zentimeter. Wer in die Schweizer Garde eintritt, muss sich für 25 Monate verpflichten. Es kann ein zusätzliches drittes Jahr angehängt werden. Ob er das will, weiss Franziskus noch nicht, sagt aber: “Dann wäre ich schon ‹eebe› alt, um mit dem Studium zu beginnen”.

Italienischstunden

Wie der Dienst abläuft, weiss er in groben Zügen bereits; das hat ihm Clemens Fässler erzählt: “Wir haben einen Zehn–Tage–Rhythmus: Sieben Tage normalen Dienst mit Bewachen der Eingänge, Nachtwache und andern Tätigkeiten, danach drei Tage mit Spezialeinsätzen wie der Mittwochs–Audienz und andern, aber auch freien Tagen.” Auch Italienischstunden stehen auf dem Programm; Franziskus spricht dank des Gymnasiums bereits Französisch und Englisch. Als Kompensation für den strengen Dienst mit viel zusätzlichen Verpflichtungen gibt es acht Wochen Ferien pro Jahr. Was den Lohn betrifft: Kost und Logis sind gratis; bei vernünftiger Freizeit–Gestaltung bleibt von der Entschädigung in Euro trotz des teuren Pflasters Rom wohl noch etwas übrig. Und wie steht es mit dem “Heeweh”? “Damit hatte ich während des Militärdienstes nie Probleme.”

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