Dreifaltigkeitssonntag 2013

Evangelium nach Johannes 16,12-15

Dreifaltigkeit Hl. Philipp Neri: Tagesheiliger

Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.

Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird sagen, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird.
Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden.
Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.

Kommentar zum heutigen Evangelium

Symeon der Neue Theologe (um 949 – 1022), griechischer Mönch, Heiliger der Orthodoxen Kirchen
Hymnus 21; SC 174

“Alles, was der Vater hat, ist mein”

Du hast gestrahlt, hast im Glorienschein
das unzugängliche Licht deines Wesens kundgetan, o Retter,
und hast eine Seele erleuchtet, die in Finsternis versunken war…
Erleuchtet vom Licht des Heiligen Geistes
schauen die Menschen den Sohn, sie sehen den Vater
und beten an die Dreifaltigkeit, den einen Gott…

Denn der Herr [Christus] ist Geist (2 Kor 3,17),
Geist auch Gott, der Vater des Herrn,
mit Gewissheit ein einziger Geist, denn er ist ungeteilt.
Wer ihn besitzt, besitzt wirklich drei,
ganz unvermengt…
Denn der Vater ist Vater, wie kann er dann Sohns sein?
Denn er ist wesenhaft ungezeugt.
Der Sohn ist Sohn, wie soll er Geist werden?
Der Geist ist Geist – und wie sollte er sich als Vater zeigen?

Der Vater ist Vater, weil er unaufhörlich zeugt…
Der Sohn ist Sohn, weil er unaufhörlich gezeugt wird
und gezeugt worden ist vor aller Zeit.
Er geht hervor, ist nicht von seiner Wurzel getrennt.
Gleichzeitig ist er aber für sich, ohne getrennt zu sein,
und ganz eins mit dem Vater, dem lebendigen,
und ist selber Leben und schenkt allen das Leben (Joh 14,6; 10,28).
Alles, was der Vater hat, hat auch der Sohn.
Alles, was der Sohn hat, hat auch der Vater.
Ich sehe den Sohn, ich sehe auch den Vater.
Der Vater erscheint in allem dem Sohn gleich,
nur zeugt jener und dieser wird ständig gezeugt…
Wie geht der Sohn aus dem Vater hervor? Wie das Wort aus dem Geist.
Wie ist es von Ihm getrennt? Wie die Stimme vom Wort.
Wie wird er Fleisch? Wie das Wort, das geschrieben wird…

Wie könnte man dem Schöpfer aller Dinge seinen Namen geben?
Begriffe, Aktionen, Formeln,
alles ist geworden, weil Gott es angeordnet hat;
denn er hat seinen Werken ihre Namen gegeben
und allem, was ist, seine eigene Bezeichnung…

Seinen eigenen Namen aber hat man nie erfahren,
es sei denn, er lautet: “Unaussprechlicher Gott”, wie die Schrift sagt.
Wenn er also unaussprechlich ist, keinen Namen hat,
unsichtbar, geheimnisvoll,
unzugänglich, einzig jenseits aller Begriffe,
jenseits des menschlichen Denkens
auch jenseits des Denkens der Engel, so
“hüllte er sich in Finsternis wie in ein Zelt” (Ps 18,12).
Alles hier auf der Welt gehört in den Bereich des Dunkels,
einzig er allein ist als Licht ausserhalb der Finsternis.

Lesungen

Buch der Sprüche 8,22-31

Der Herr hat mich geschaffen im Anfang seiner Wege, vor seinen Werken in der Urzeit;
in frühester Zeit wurde ich gebildet, am Anfang, beim Ursprung der Erde.
Als die Urmeere noch nicht waren, wurde ich geboren, als es die Quellen noch nicht gab, die wasserreichen.
Ehe die Berge eingesenkt wurden, vor den Hügeln wurde ich geboren.
Noch hatte er die Erde nicht gemacht und die Fluren und alle Schollen des Festlands.
Als er den Himmel baute, war ich dabei, als er den Erdkreis abmass über den Wassern,
als er droben die Wolken befestigte und Quellen strömen liess aus dem Urmeer,
als er dem Meer seine Satzung gab und die Wasser nicht seinen Befehl übertreten durften,
als er die Fundamente der Erde abmass, da war ich als geliebtes Kind bei ihm. Ich war seine Freude Tag für Tag und spielte vor ihm allezeit.
Ich spielte auf seinem Erdenrund, und meine Freude war es, bei den Menschen zu sein.

Psalm 8,4-5.6-7.8-9

Seh’ ich den Himmel, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt:
Was ist der Mensch, dass du an ihn denkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?
Du hast ihn nur wenig geringer gemacht als Gott, hast ihn mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt.
Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände, hast ihm alles zu Füssen gelegt:
All die Schafe, Ziegen und Rinder und auch die wilden Tiere,
die Vögel des Himmels und die Fische im Meer, alles, was auf den Pfaden der Meere dahinzieht.

Brief des Apostels Paulus an die Römer 5,1-5

Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn.
Durch ihn haben wir auch den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns unserer Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.
Mehr noch, wir rühmen uns ebenso unserer Bedrängnis; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld,
Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung.
Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

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