Syrien
Patriarch fordert Stopp von Waffenlieferungen
Das Oberhaupt der melkitisch griechisch-katholischen Kirche, Patriarch Gregorius III. Laham, hat die Waffenlieferungen der westlichen Staaten nach Syrien scharf kritisiert. Europa solle versuchen, den Krieg zu stoppen. “Wählen Sie den Weg der Versöhnung, wählen Sie den Weg des Dialogs, wählen Sie den Weg des Miteinander-Sprechens“, forderte Patriarch Gregorius im Münchner Kirchenradio.
“Waffenlieferungen helfen den Menschen in dem Bürgerkriegsland nicht. Die Lage ist für alle Bevölkerungsgruppen schwer. Die Menschen werden Opfer des Chaos in einem ‘Krieg ohne Gesicht.’ Niemand weiss von wem die Angriffe ausgehen. Der Konflikt ist aber kein Krieg zwischen Christen und Muslime. Zwar hat es vereinzelt Gewalt gegen Christen gegeben, aber die Christen sind kein Ziel für Banditen, Bewaffnete oder die Opposition.”
Eine Tendenz, Christen für bestimmte politische Interessen zu missbrauchen, sei jedoch vorhanden. Viele Christen aus Städten wie Homs oder Darayya hätten ihre Heimat verlassen.
“Die Gotteshäuser sind verwaist und durch die Kämpfe zwischen der Regierung und den Aufständischen zerstört worden. Das Leben in der syrischen Hauptstadt Damaskus geht trotz der Kämpfe weitgehend normal weiter. Schulen und Geschäfte sind geöffnet. Die Menschen haben sich an die Detonationen gewöhnt.”
Die melkitische griechisch-katholische Kirche ist vor allem in Syrien und im Libanon verbreitet. Sitz des Patriarchen ist die syrische Hauptstadt Damaskus. Weltweit bekennen sich rund 1,6 Millionen Gläubige zu der mit Rom unierten Ostkirche.
münchner kirchenradio 08.04.2013 mg
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