Die Verheissung
Helmut Hubeny, VISION 2000 vom 09.03.2005
Ein faszinierendes Buch, das Jean-Marie Kardinal Lustiger, Erzbischof von Paris, geboren 1926 als Sohn polnischer Juden in Paris, geschrieben hat. In einfühlsamer Sprache, kompetent, von tiefem Glauben und grosser Demut getragen, setzt er sich für die Sendung ein, “die das Wort Gottes den Juden und den Christen anvertraut hat, um die Menschheit zum Bewusstsein ihrer Einheit und ihrer einzigen Berufung zu führen.”
Der erste Teil des Buches entstand vor drei Jahrzehnten bei Einkehrtagen vor Ordensschwestern in Israel. Lustiger zeigt auf, wie Jesus selbst die “Frohe Botschaft” ist, wie der verheissene Geist, der Israel Treue schenkt, auf Ihm, dem Gesalbten (hebraisch “Messias”, griechisch “Christos”) ruht.
Der zweite Buchteil enthält Zeugnisse des Autors von 1995 bis 2002 vor den wichtigsten jüdischen Organisationen, die das kühne und liebevolle Werk Johannes Paul II. zur Kenntnis genommen haben. Lustiger betont, dass dieser der erste Papst ist, der aus eigener Anschauung die heute verschwundene Welt der jüdischen Gemeinden Mitteleuropas gekannt hat. Er fordert die Christen auf, das jüdische Volk, die Bedeutung seiner Erwählung, mit einer neuen Sicht zu entdecken. Auschwitz hat die Geschichte nicht angehalten. Christen und Juden werden sich gegenseitig als notwendig füreinander entdecken. Der Autor geht auf praktische Schritte des Kennenlernens ein, auf Übereinstimmungen, Vorbehalte, Empfindlichkeiten, Sehfehler und hebt die gemeinsame Sorge um den Universalismus hervor. Lustiger räumt im Vorwort ein, dass der erste Teil seines Buches dem jüdischen, der zweite Teil dem christlichen Leser überzogen erscheinen mag. Er trifft damit gut meine christliche Befindlichkeit. Dennoch hat er mir die Augen geöffnet und eine neue Hoffnung erschlossen: “Die Begegnung von Juden und Christen ist für beide notwendig, um zu verstehen, was Gott von ihnen vielleicht verlangt (Inspirationsquelle für den Frieden und den Segen aller zu sein).
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Die Verheissung
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