Hochfest der Auferstehung des Herrn – Osterfest
Evangelium nach Johannes 20,1-9
Hochfest der Auferstehung des Herrn
Ostern in Rom
Santa Messa di Pasqua
Ostermesse auf dem Petersplatz
CTV: Vatikanisches Fernsehen
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.
Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab;
sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab.
Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein.
Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen
und das Schweisstuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.
Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.
Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Sel. John Henry Newman (1801-1890), Theologe und Kardinal, Gründer eines Oratorium in England, Predigt “The Difficulty of Realizing Sacred Privileges”, PPS, Bd. 6, Nr. 8
“Dies ist der Tag”
“Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat; wir wollen jubeln und uns an ihm freuen” (Ps 118,24)… Als Christen sind wir seit unserer frühesten Kindheit fürs Reich Gottes geboren…, wir sind uns dieser Wahrheit bewusst und glauben sie uneingeschränkt, haben aber grosse Schwierigkeiten, uns dieses Privileg bewusst zu machen, und brauchen lange Jahre, um es zu verstehen. Freilich versteht es keiner ganz… Und selbst an dem grossen Tag, dem Tag aller Tage, an dem Christus von den Toten auferstanden ist…, stehen wir da wie kleine Kinder… denen sehende Augen fehlen und ein Herz, das versteht, wer wir wirklich sind… Das ist der Ostertag – sagen wir uns das immer wieder vor, mit tiefem Respekt und grosser Freude. Wie Kinder sagen: “Es ist Frühling!“ oder “Da ist das Meer!“ – sie versuchen damit die Idee zu erfassen, die dahintersteckt – so lasst uns ausrufen: “Das ist der Tag der Tage, der königliche Tag (Offb 1,10 griech.), der Tag des Herrn, der Tag, an dem Christus von den Toten auferstand, der Tag, der uns das Heil bring”. Es ist der Tag, der uns über alles Begreifen gross macht. Es ist der Tag unserer Ruhe, unser wahrer Sabbat. Christus ist “in das Land seiner Ruhe gekommen“ (Hebr 4,10) und wir mit ihm. Dieser Tag führt uns gewissermassen durch das Grab und die Pforten des Todes hindurch hin zu “Zeiten des Aufatmens im Schoss Abrahams” (Apg 3.20; Lk 16,22). Wir haben die Überforderung satt, den Missmut, die Erschöpfung, die Traurigkeit und die Gewissensbisse. Wir haben diese Welt satt, die uns auf die Probe stellt. Wir habe ihr Getöse, ihr Lärmen satt; ihre beste Musik ist ja nur Geknatter. Jetzt aber herrscht Stille, und es ist eine sprechende Stille…: solcherart ist in Zukunft unser Glück. es ist der Beginn heiterer Gelassenheit, Christus ist zu vernehmen mit seiner sanften, leisen Stimme“ (1 Kön 19,12); denn die Welt redet nicht mehr. Lasst uns den alten Menschen ablegen, und wir werden als neues Gewand Christus anlegen (Eph 4,22; Röm 13,14)… Könnten wir doch, wenn wir uns so entkleiden, uns mit Unsichtbarem und Unvergänglichem bekleiden! Könnten wir doch an Gnade zunehmen und an Erkenntnis unseres Herrn und Retters, zu jeder Zeit des Jahres, bis zu dem Tag, an dem er uns mit sich nimmt… in das Reich seines und unseres Vaters, seines und unseres Gottes (Joh 20,17).
Lesungen des Tages
Apostelgeschichte 10,34a.37-43
Da begann Petrus zu reden und sagte: Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat:
wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.
Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet.
Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.
Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten.
Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.
Psalm 118(117),1-2.16ab-17.22-23
Danket dem Herrn, denn er ist gütig, denn seine Huld währt ewig.
So soll Israel sagen: Denn seine Huld währt ewig.
Die Rechte des Herrn ist erhoben, die Rechte des Herrn wirkt mit Macht!
Ich werde nicht sterben, sondern leben, um die Taten des Herrn zu verkünden.
Der Stein, den die Bauleute verwarfen, er ist zum Eckstein geworden.
Das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder.
Brief des Apostels Paulus an die Kolosser 3,1-4
Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt.
Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!
Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.
Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.
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