13. März 2013 Wahl von Papst Franziskus
Evangelium nach Johannes 5,17-30
Jesus aber entgegnete ihnen: Mein Vater ist noch immer am Werk, und auch ich bin am Werk.
Darum waren die Juden noch mehr darauf aus, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen Vater nannte und sich damit Gott gleichstellte. Jesus aber sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, wenn er den Vater etwas tun sieht. Was nämlich der Vater tut, das tut in gleicher Weise der Sohn. Denn der Vater liebt den Sohn und zeigt ihm alles, was er tut, und noch grössere Werke wird er ihm zeigen, so dass ihr staunen werdet.
Denn wie der Vater die Toten auferweckt und lebendig macht, so macht auch der Sohn lebendig, wen er will.
Auch richtet der Vater niemand, sondern er hat das Gericht ganz dem Sohn übertragen, damit alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren. Wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat.
Amen, amen, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat das ewige Leben; er kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod ins Leben hinübergegangen. Amen, amen, ich sage euch: Die Stunde kommt, und sie ist schon da, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden; und alle, die sie hören, werden leben. Denn wie der Vater das Leben in sich hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, das Leben in sich zu haben.
Und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber! Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören und herauskommen werden: Die das Gute getan haben, werden zum Leben auferstehen, die das Böse getan haben, zum Gericht.
Von mir selbst aus kann ich nichts tun; ich richte, wie ich es (vom Vater) höre, und mein Gericht ist gerecht, weil es mir nicht um meinen Willen geht, sondern um den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Augustinus (354 – 430), Bischof von Hippo (Nordafrika) und Kirchenlehrer, Predigt 98
“Die Stunde kommt, in der die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden”
“Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein” (Eph 5,14)… Oft hört man selbst von augenscheinlich Toten sagen, dass sie schlafen; und sie alle schlafen tatsächlich für den, der sie erwecken kann. Für dich ist ein Toter sehr wohl ein Toter. Vergeblich schlägst, rüttelst du ihn: er wacht nicht auf. Für Christus aber war der nur eingeschlafen, dem er befahl: “Steh auf!” und der sich auch sogleich erhob (Lk 7,14). Einen Schläfer auf seinem Bett zu wecken, ist leicht; für Christus ist es aber ein noch Leichteres, einen Toten, der schon begraben ist, zum Leben zu erwecken.
“Herr, er riecht aber schon, denn er ist schon den vierten Tag tot.” (vgl. Joh 11,39). Aber der Herr, für den alles einfach ist, kommt… Vor der Stimme des Herrn lösen sich alle Bande; die höllischen Mächte erzittern, und Lazarus kommt heraus, lebendig… Vor dem lebensspendenden Willen Christi schläft selbst der nur, der schon vier Tage tot ist.
Doch denke auch über das Wesen dieser Auferweckung nach. Der auferstandene Lazarus war noch nicht in der Lage zu gehen. Also befahl der Herr seinen Jüngern: “Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen”. Christus hatte ihn auferweckt; sie befreiten ihn von seinen Banden. Die wahre Majestät Gottes, der von den Toten auferweckt, scheint in diesem Bericht auf.
Das Wort des Lebens (vgl. 1Joh 1,1) ermahnt diejenigen, die durch ihre schlechten Gewohnheiten gefesselt sind… Heftig zurechtgewiesen, gehen die Sünder in sich, beginnen ihr Leben zu überdenken, das Gewicht der Ketten ihrer schlechten Angewohnheiten zu spüren. Sie schämen sich für sie und beschliessen, ihr Leben zu ändern: Und auf einmal sind sie auferstanden, dem Leben zurückgegeben, denn sie verwerfen ihren alten Lebensstil… Sie leben jetzt zwar, können aber noch nicht gehen. Ihre Binden müssen abgenommen werden. Und das ist die Rolle, die der Herr den Aposteln anvertraut hat, als er zu ihnen sagte: “Alles was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein” (Mt 18,18).
Lesung
Mittwoch der 4. Fastenwoche
Buch Jesaja 49,8-15
So spricht der Herr: Zur Zeit der Gnade will ich dich erhören, am Tag der Rettung dir helfen. Ich habe dich geschaffen und dazu bestimmt, der Bund zu sein für das Volk, aufzuhelfen dem Land und das verödete Erbe neu zu verteilen, den Gefangenen zu sagen: Kommt heraus!, und denen, die in der Finsternis sind: Kommt ans Licht! Auf allen Bergen werden sie weiden, auf allen kahlen Hügeln finden sie Nahrung. Sie leiden weder Hunger noch Durst, Hitze und Sonnenglut schaden ihnen nicht. Denn er leitet sie voll Erbarmen und führt sie zu sprudelnden Quellen. Alle Berge mache ich zu Wegen und meine Strassen werden gebahnt sein. Seht her: Sie kommen von fern, die einen von Norden und Westen, andere aus dem Land der Siniter. Jubelt, ihr Himmel, jauchze, o Erde, freut euch, ihr Berge! Denn der Herr hat sein Volk getröstet und sich seiner Armen erbarmt. Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen. Kann denn eine Frau ihr Kindlein vergessen, eine Mutter ihren leiblichen Sohn? Und selbst wenn sie ihn vergessen würde: ich vergesse dich nicht.
Psalm 145(144),8-9.13cd-14.17-18
Der Herr ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Gnade. Der Herr ist gütig zu allen, sein Erbarmen waltet über all seinen Werken. Dein Königtum ist ein Königtum für ewige Zeiten, deine Herrschaft währt von Geschlecht zu Geschlecht. [Der Herr ist treu in all seinen Worten, voll Huld in all seinen Taten]
Der Herr stützt alle, die fallen, und richtet alle Gebeugten auf. Gerecht ist der Herr in allem, was er tut, voll Huld in all seinen Werken. Der Herr ist allen, die ihn anrufen, nahe, allen, die zu ihm aufrichtig rufen.
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