kath.net-Novene: Fackeln der Hoffnung

“Auf Hoffnung hin sind wir gerettet, sagt Paulus den Römern und uns”

In den letzten Tagen des Pontifikates von Papst Benedikt XVI. betet kath.net für den Papst und für seinen Nachfolger

Tag 4 der Novene – Von Marcus Knaup

Vatikan, kath.net, 23. Februar

Gemäss dem Motto, dass man für Menschen, die man liebt, besonders beten sollte, lädt kath.net zur grossen Novene für Papst Benedikt XVI. und seinen Nachfolger im Petrusamt ein.

Tag 4 der Novene: “Gegenwart, auch mühsame Gegenwart, kann gelebt und angenommen werden, wenn sie auf ein Ziel zuführt und wenn wir dieses Ziels gewiss sein können; wenn dies Ziel so gross ist, dass es die Anstrengung des Weges rechtfertigt.” (Papst Benedikt XVI.)

Hinführung:

Manchmal kann es schon genügend Gründe geben, zu verzweifeln: Bewerbungen fruchten nicht und man findet keinen Job. Auch in der Kirche kann es wohl Situationen geben, die so manchen Funken Hoffnung zum Ersticken bringen und eher an eine Schlangengrube als an das Reich Gottes erinnern. Oder ein Mensch, den man liebt, ist krank. Oder ein Kinderwunsch stellt sich nicht ein. Oder, oder, oder…

Durch Christus, so hat uns der Papst immer wieder zugerufen, wissen wir, dass wir nicht auf einer Einbahnstrasse in den Abgrund reisen, unterwegs sind in das “Schweigen des Nichts” (vgl. Predigt vom 20. Aug. 2011).

Wir sind Pilger. Und wir haben eine Verheisung. Wir vertrauen, so der Papst in einer seiner tiefsinnigen Predigten, “dass Gott für alle Menschen einen neuen Himmel und eine neue Erde vorbereitet, in denen Friede und Gerechtigkeit herrschen, und im Glauben erblicken wir bereits die neue Welt, die unsere wahre Heimat ist.” (vgl. Predigt vom 23. Juni 2011)

Papst Benedikt XVI. hat uns immer wieder daran erinnert, dass der Glaube selbst Hoffnung ist, die uns zu tragen vermag. Mit der Kraft der Hoffnung lassen sich tatsächlich Berge versetzen. Der scheidende Pontifex hat ein eigenes Lehrschreiben über die Hoffnung verfasst: Spe salvi heisst die Enzyklika, also: “Auf Hoffnung hin“. Der Papst schreibt dort auch, dass Menschen, die überzeugend ihren Glauben leben, für uns zu Lichtern der Hoffnung werden können. Und wir ahnen, wie gut es ist, dass es solche Menschen, solche “Leuchttürme“” gibt, die uns in Zeiten der Dunkelheit Orientierung geben und zum Licht, zu Christus selbst führen, wenn wir ihn nicht sehen.

Am 4. Tag unserer Novene wollen wir uns fragen, wer für uns solche “Leuchtturm-Menschen”, “Fackeln der Hoffnung” sind. Können wir selbst anderen zur Hoffnung werden? Welche Hoffnung habe ich für die Kirche? Und was kann ich selbst dafür tun?

Meditation: 

“Auf Hoffnung hin sind wir gerettet, sagt Paulus den Römern und uns (Röm 8, 24). Die “Erlösung”, das Heil ist nach christlichem Glauben nicht einfach da. Erlösung ist uns in der Weise gegeben, dass uns Hoffnung geschenkt wurde, eine verlässliche Hoffnung, von der her wir unsere Gegenwart bewältigen können: Gegenwart, auch mühsame Gegenwart, kann gelebt und angenommen werden, wenn sie auf ein Ziel zuführt und wenn wir dieses Ziels gewiss sein können; wenn dies Ziel so gross ist, dass es die Anstrengung des Weges rechtfertigt. (Aus der Enzyklika “Spe salvi”)

Gebet von Papst Benedikt XVI.: 

“Heilige Maria, du gehörtest zu jenen demütigen und grossen Seelen in Israel, die – wie Simeon – “auf den Trost Israels warteten” (Lk 2, 25), wie Anna auf die “Erlösung Jerusalems” hofften (Lk 2, 38). Du lebtest in den heiligen Schriften Israels, die von der Hoffnung sprachen – von der Verheissung, die Abraham und seinen Nachkommen geschenkt war (vgl. Lk 1, 55). So verstehen wir das heilige Erschrecken, das dich überfiel, als der Engel Gottes in deine Stube trat und dir sagte, du sollest den gebären, auf den Israel hoffte, auf den die Welt wartete. Durch dich, durch dein Ja hindurch sollte die Hoffnung der Jahrtausende Wirklichkeit werden, hineintreten in diese Welt und ihre Geschichte. […] Heilige Maria, Mutter Gottes, unsere Mutter, lehre uns mit dir glauben und hoffen und lieben. Zeige uns den Weg zu seinem Reich. Stern des Meeres, leuchte uns und führe uns auf unserem Weg!” (Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika Spe salvi)

Mutter Gottes, wir rufen zu dir:

Für unseren Papst Benedikt – breit deinen Mantel aus und mach Schirm und Schild daraus. Für die Gläubigen – sei du ihnen Stern auf ihrem Weg. Für den zu wählenden Papst – behüte ihn vor den Mächten des Bösen.

Die Novene wurde verfasst von Dr. phil. Dipl. theol. Marcus Knaup

20. August 2011: Gebetsvigil mit den Jugendlichen
20. August 2011: Predigt Papst Benedikt beim WJT
Predigt Papst Benedikt XVI.: 23. Juni 2011
Spe salvi: Enzyklika Papst Benedikt XVI.

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