“Schockierende Ausmasse”
‘Kampf gegen Christenverfolgung muss Chefsache werden!’
Martin Kastler, CSU-Europaabgeordneter zum Weltverfolgungsindex 2012: “Schockierende Ausmasse” / Appell an Merkel und Barroso
Kampf gegen Christenverfolgung muss politische Chefsache werden!
Brüssel/Kelkheim, kath.net/pm, 10. Januar 2013
Das überkonfessionelle christliche Hilfswerk Open Doors im hessischen Kelkheim den aktuellen Weltverfolgungsindex 2013 (WVI) vorgestellt.
Übereinstimmend mit anderen Hilfswerken geht das überkonfessionelle christliche Hilfswerk open doors davon aus, dass derzeit rund 100 Millionen Christen weltweit um ihres Glaubens willen verfolgt werden. Dazu erklärt der CSU-Europaabgeordnete Martin Kastler MdEP, Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken: “Das im Weltverfolgungsindex ermittelte Ausmass der Christenverfolgung weltweit ist schockierend und alarmierend. Christenverfolgung darf nicht bloss ein Thema für Christen und Kirchen sein. Die Politik in Deutschland und Europa muss die Bekämpfung der Christenverfolgung und jeder Einschränkung der Religionsfreiheit stärker als bisher zu ihrem Thema machen.”
Kastler, der auch Entwicklungspolitischer Sprecher der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament ist, fährt fort: “Wo Menschen um ihres Glaubens willen verfolgt werden, kann kein Friede entstehen. Und wo kein Friede einkehren kann, sind alle Bemühungen um Entwicklung und Nachhaltigkeit vergebens. Das gilt auch für unsere entwicklungspolitischen Bemühungen auf dem afrikanischen Kontinent, wo dem Index zufolge die Christenverfolgung in Afrika durch Islamisten in besonderem Ausmass gestiegen ist. Die Europäische Union gehört zu den grössten Geldgebern in der Entwicklungshilfe. Religionsfreiheit, nicht nur dem Papier, sondern der Realität nach, muss ein hartes Kriterium für unsere Entwicklungspolitik werden – und darüber hinaus auch für unsere Aussen- und Handelspolitik.”
Der Europapolitiker fordert dazu einen stärkeren politischen Einsatz der EUKommission: “Ich fordere die Kommission auf, endlich zu handeln. Catherine Ashton hat es über Jahre versäumt, sich um die verfolgten Christen zu kümmern. Das muss Chefsache werden – Manuel Barroso ist gefragt. Unser Bekenntnis zu den Menschenrechten ist nur glaubwürdig, wenn es konkrete politische Folgen hat.”
“Religiöser Apartheid weltweit entschieden entgegentreten!”
Kastler ergänzt mit Verweis auf die stark wachsende Christenverfolgung im Irak, in Afghanistan und in Libyen: “Die Tatsache, dass ausgerechnet in solchen Ländern, wo willkürliche Despoten nicht zuletzt auch mit europäischer Hilfe gestürzt wurden, die Christenverfolgung ansteigt, zeigt: Wir wollen mehr Demokratie fördern, aber fordern dafür zu wenig Freiheit. Dies gilt auch für Ägypten, wo die Christenverfolgung dem Index zufolge ebenfalls steigt. Präsident Mursi, dessen Besuch bei der Bundesregierung Ende Januar fest steht, und die Muslimbrüder fahren einen gefährlichen Kurs der schleichenden Islamisierung. Immer wieder kommt es zu Hetze und gewaltsamen Übergriffen gegen die koptischen Christen im Land. Diese religiöse Apartheid muss Bundeskanzlerin Merkel zum Thema der Gespräche mit Mursi machen.”
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