Zehn Vorsätze für das neue Jahr

Das neue Jahr ist ein Geschenk Gottes

Gott will uns die Chance geben, wieder neu mit ihm anzufangen. Von Georg Dietlein.

Köln, kath.net/gd, 31. Dezember 2012

Am Sylvesterabend wünschen wir einander ein “frohes neues Jahr”. Das neue Jahr ist ein Geschenk Gottes. Gott will uns die Chance geben, wieder neu mit ihm anzufangen. Starten wir gemeinsam in das neue Jahr mit ein paar Vorsätzen und bitten wir Gott um die Gnade, unsere ganz persönlichen Vorsätze mit seiner Hilfe auch umsetzen zu können.

1. Tragen wir Gott in die Welt! – Als missionarische Kirche sollten wir uns weniger mit uns selbst und mehr mit den Menschen beschäftigen. Die Welt hat Fragen – geben wir ihr unsere Antworten. Tragen wir Gott in die Welt!

2. Werden wir Menschenfischer! – Wenn wir Menschen für Gott gewinnen wollen, müssen wir natürlich, authentisch, überzeugend sein. Legen wir jeden Tag Zeugnis ab von der Hoffnung, die uns trägt. Beten wir gemeinsam. Sprechen wir über unseren Glauben. Laden wir Freunde in die Kirche ein.

3. Seien wir gütig! – Seien wir gut und gütig zu allen, denen wir begegnen. Nehmen wir jede Begegnung so an, als wäre es unsere erste, letzte und einzige. Seien wir grosszügig, wohlwollend und nachsichtig. Legen wir unsere Besserwisserei ab. Stellen wir auch einmal unsere Prinzipien hinter unserem Gegenüber zurück und wagen etwas mehr Menschlichkeit im Umgang.

4. Miteinander und nicht übereinander sprechen! – Dialog meint, dass wir an erster Stelle miteinander und nicht übereinander sprechen. Werden wir wirklich besser dadurch, dass wir andere schlecht(er) machen? Machen wir uns kein Bild von Menschen und seien wir stets bereit, Vorurteile wieder abzubauen.

5. Sprechen wir uns mit Gott ab! – Gehen wir mit unseren Anliegen, Wünschen und Ideen ins Gebet. Vertrauen wir uns Gott an. Sprechen wir mit ihm über alles, was wir auf dem Herzen haben. Lassen wir uns von ihm, unserem guten Freund, leiten.

6. Seien wir treu! – Wie Christus in unverbrüchlicher Treue zu uns steht, so sollten auch wir ihm treu sein. Halten wir seiner Braut, der Kirche, die Treue – auch wenn wir von Zeit zu Zeit nicht mit allem, was in der Kirche geschieht, einverstanden sind. Das gehört dazu.

7. Seien wir gelassen! – Werden wir nicht zu Nachläufern aktueller Trends und Schlagzeilen. Seien wir Vorläufer eines neuen “Trends”, der mit Christus in dieser Welt bereits angebrochen ist. Das Reich Gottes ist nahe.

8. Seien wir voller Hoffnung! – Optimismus ist zwar kein biblisches Wort, es beschreibt aber recht gut das, was wir mit “Evangelium” meinen: die frohmachende Botschaft von der Nähe Gottes. Als Christen sind wir hoffnungsvolle Optimisten – oder besser noch: hoffnungsvolle Realisten. Auch im Angesicht der Schmerzen dieser Welt wissen wir, dass die irdische Realität von der Liebe Gottes durchtränkt ist. Wir müssen uns gar nichts vormachen: Wir haben eine grosse Zukunft vor uns. Versuchen wir Larmoyanz, Nörgelei und Pessimismus abzustellen.

9. Seien wir dankbar! – Seien wir dankbar für alles, was wir jeden Tag neu geschenkt bekommen. Gerade in einer Zeit, in der die Kirche scheinbare Besitzstände und statistische Mehrheiten zu verlieren droht, gilt es neu zu bekennen: Christus ist der Herr seiner Kirche – jenseits aller Kirchenstatistiken. Sein unbeschreibliches Geschenk an uns ist nicht das zahlenmässige Wachsen der Kirche – von 12 Jüngern zu 1,2 Milliarden Menschen. Viel mehr noch: Gott kennt jeden einzelnen Mensch beim Namen und hat etwas ganz Besonderes mit jedem von uns vor.

10. “Sagt den Verzagten: Habt Mut, fürchtet Euch nicht” (Jes 35,3a) – Seien wir in einer Zeit der Hoffnungslosigkeit die ersten, die Mutlosigkeit in Furchtlosigkeit, Missmut in Grossmut, Übermut in Demut wandeln. Seien wir auch in Angst und Not Zeugen unserer Hoffnung. Leben wir das Heute so als sei es unser erster, letzter und einziger Tag: Im Himmel gibt es keine gleichgültigen Blicke mehr. (hl. Therese von Lisieux)

Georg Dietlein wurde 1992 in Köln geboren. Parallel zu seiner Gymnasialzeit studierte er seit 2006 Katholische Theologie und Philosophie in Köln und Bonn. Aus dieser Zeit stammt sein Erstlingswerk zum mittelalterlichen Philosophen Wilhelm von Ockham, das er 2008 veröffentlichte. 2009 folgte ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität zu Köln. Mit Erlangung seines Abiturs setzte er 2010 das Studium der Rechtswissenschaften fort und begann zusätzlich ein Studium der Betriebswirtschaftslehre. Er ist kirchlich, politisch und gesellschaftlich engagiert und veröffentlicht regelmässig in juristischen Fachzeitschriften, ausserdem ist er freier Mitarbeiter bei KATH.NET. 2011 gründete Georg Dietlein gemeinsam mit Kölner Studierenden die erste selbständige studentische Rechtsberatungsgesellschaft in Deutschland – “Student Litigators”. Nach seinem rechtswissenschaftlichen Studium möchte Georg Dietlein ins Priesterseminar eintreten.

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