Verringern Verhütungsmittel die Abtreibungszahlen?

Neue russische Studie

Neue russische Studie zeigt, dass ein verstärkter Gebrauch von künstlichen Verhütungsmitteln die in Russland äussserst hohe Abtreibungsquote keineswegs senken konnte. Offenbar korrelieren Einsatz von Verhütungsmitteln und Bereitschaft zur Abtreibung.

Moskau, kath.net/LifeSiteNews/pl, 12. Dezember 2012

Das Argument, dass die Verfügbarkeit von künstlichen Verhütungsmitteln die Abtreibungsrate senke, wird durch eine neue Studie der Moskauer Staatsuniversität stark in Frage gestellt. Denn obwohl russische Frauen die modernen Kontrazeptiva in hohem Masse benutzen, haben sie im weltweiten Vergleich eine der allerhöchsten Abtreibungsraten.

Die Studie betrachtete den Einsatz von Kontrazeptiva und Abtreibung bei Frauen aus Russland im Vergleich zu Frauen aus Weissrussland und der Ukraine. Dabei zeigten die russischen Frauen in beiden Bereichen die höchste Rate. Die Forscher nannten dieses Ergebnis “unerwartet” und “paradox”. “Dieses Ergebnis widerspricht dem, was wir anhand anderer Studien herausgefunden hatten”, schrieb der Forscher und Studienmitarbeiter Boris P. Denisov, angesichts der sehr hohen Abtreibungsrate in Russland hätten die Forscher einen geringeren Gebrauch von Kontrazeptiva erwartet.

Auch eine spanische Zehn-Jahres-Studie, deren Ergebnisse im Januar 2011 im Journal “Contraception” vorgestellt worden war, zeigte schon diesen Zusammenhang auf. Dort zeigte es sich, dass sich im Zeitraum 1997 bis 2007 die Abtreibungsrate in Spanien verdoppelt hatte. Gleichzeitig hatten aber 60 Prozent mehr Frauen als zuvor Kontrazeptiva benutzt.

Dianne Irving, Bioethikerin der Georgetown Universität und frühere Biochemikerin der US-amerikanischen National Institutes of Health, wies darauf hin, dass die Kontrazeptiva in einem statistisch relevanten Ausmass versagten und deshalb zu “ungewollten Schwangerschaften” führten. “Dadurch ist Abtreibung selbst zu einem ‚Verhütungsmittel‘ geworden”.

Mit Bezug auf die Ergebnisse dieser neuen russischen Studie wies Bradley Mattes, Präsident der International Right to Life Federation, dass Regierungen die Möglichkeit haben, zu verhindern, dass Abtreibung als Verhütungsmittel benutzt werde, wie dies die russischen Frauen bereits über Jahre hinweg tun. “Die durchschnittliche russische Frau hat in ihrem Leben sieben Abtreibungen.”

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