Priester aus Syrien
Priester aus Syrien ruft in der Schweiz zu Solidarität auf
Pater Georges Aboud aus Damaskus besucht Pfarreien in der Schweiz zwischen dem 5. und 15. Oktober 2012. Er liest heilige Messen und berichtet in Vorträgen über die aktuelle Situation in Syrien und informiert über das Schicksal der Christen.
Pater Georges ist seit über 15 Jahren Oberrichter des Melkitisch Griechisch-katholischen Patriarchates in Damaskus, das mit Rom uniert ist. Daneben wirkt er in der syrischen Hauptstadt als Vikar in der Pfarrei St. Cyrill. Er freut sich, sie zu treffen und hofft auf Ihre Solidarität mit den Menschen im bürgerkriegsgeschüttelten Syrien.
Das internationale katholische Hilfswerk Kirche in Not lädt immer wieder interessante Christen und Christinnen in die Schweiz ein. Im Oktober besucht uns Pater Georges Aboud, der dem Basilianer-Salvatorianer-Orden angehört und in der grössten Pfarrei der syrischen Hauptstadt rund 15 000 Gläubige betreut. Kirche in Not unterstützte Projekte in Syrien im Jahr 2011 mit rund 400 000.- CHF. Aufgrund des Bürgerkriegs in Syrien stellte im März 2012 das Hilfswerk die langfristig ausgerichtete Hilfe auf Nothilfe um. Momentan wird Geld für Nothilfe und Mess-Stipendien bereitgestellt. Mit der Nothilfe werden der Zivilbevölkerung Lebensmittel und Medikamente gekauft. Seit März bis heute wendete das Hilfswerk 350 000.- CHF für Nothilfe auf.
Grosse Sorge um Christen in Syrien
In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Bischöfe kürzlich in Aleppo davor gewarnt, dass den Christen ein ähnliches Schicksal drohen könnte wie den Christen im Irak. Mit dem Sturz Saddam Husseins setzte dort die grösste Christenvertreibung der Gegenwart ein. Zweidrittel der Christen der ursprünglich 1.2 Millionen Christen verliessen den Irak. Die Zurückgebliebenen leben in permanenter Angst.
Bis zum Ausbruch des Bürgerkrieges betrug der Anteil der Christen in Syrien 15%. Da die Christen unter dem Regime von Baschar al-Assad ihre Religion frei ausüben konnten, hielten sie sich mit der Kritik an der Regierung zurück und kämpfen nicht auf der Seiten der Befreiungsarmee. Sowohl die Aufständischen wie auch das Regime um al-Assad wollen die Christen aber auf ihre Seite bringen, was sie in eine verzwickte Lage bringt. Die syrischen Christen möchten die Religionsfreiheit und Demokratie, aber keine Kalaschnikows und Pistolen. Momentan ist es aber kaum möglich, sich aus dem Bürgerkrieg herauszuhalten. Der Erzbischof der griechisch-katholischen Kirche, Jean-Clement Jeanbart, musste aus Aleppo in den Libanon fliehen. Er äusserte sich positiv über das Assad-Regime, weshalb Rebellen seine Kirche am Farhat-Platz angegriffen und ihn bedroht hatten.
Syrien: Land im Bürgerkrieg – Menschen auf der Flucht
Vor 17 Monaten begann der Aufstand in Syrien gegen Präsident Baschar al-Assad. Monat für Monat intensivieren sich die Kämpfe. Im August 2012 wurden über 5000 Tote registriert, die Mehrheit davon Zivilisten. Wegen den Kämpfen verliessen über 1.5 Millionen ihr zu Hause, davon flohen 200 000 ins Ausland. Diesen Flüchtlingen ist die aktuelle Lage in Syrien zu gefährlich, weshalb sie in die Nachbarländer Türkei, Jordanien, Libanon und Irak geflüchtet sind. Dort benötigen die Flüchtlinge auch Unterstützung und Hilfe. Jordanien beklagte sich vor wenigen Tagen, dass sie mit dem Zustrom an Flüchtlingen überfordert seien. Der jordanische Planungsminister Dshafaar Hassan erklärte am 1. September, dass in Jordanien die Wasser- und Energieressourcen auch ohne Flüchtlinge knapp seien.
Stichwort: Griechisch-katholische Melkiten
Die Melkitische Griechisch-katholische Kirche hat sich im 18. Jahrhundert von der Griechisch-Orthodoxen Kirche in Antiochien gelöst und unter Papst Benedikt XIII. (1724-1730) die Einheit mit Rom erlangt. Seit 1848 ist der Sitz des Patriarchen in Damaskus (damals im Osmanischen Reich gelegen). Die melkitischen Katholiken pflegen gute Kontakte mit den orthodoxen Patriarchaten im Nahen Osten und engagieren sich für die Versöhnung zwischen Katholischer und Orthodoxer Kirche.
Die Gottesdienste der Melkiten werden in arabischer Sprache im byzantinischen Ritus gefeiert. Die Kirche hat rund 1.3 Millionen Mitglieder, vorwiegend in Syrien (250 000 Gläubige), Libanon und Israel sowie in den USA. In Deutschland ist sie kaum vertreten. Dagegen gibt es in Frankreich rund 30 000 griechisch-melkitische Katholiken, was auch daher rühren mag, dass Syrien und der Libanon nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches im 20. Jahrhundert zeitweise unter französische Verwaltung standen.
Pater Georges Aboud freut sich, wenn Sie ihn in der Schweiz treffen. Mit Ihrem Erscheinen bringen Sie dem Pater Ihre Solidarität mit den notleidenden Christen zum Ausdruck.
Er feiert Hl. Messen und hält Vorträge
Datum | Zeit | Ort | KT |
Freitag,05.10.2012 | 19.30 | Zug ZG,Pfarrei GuthirtHl. Messe, Anschliessend Begegnungsmöglichkeit | ZG |
Samstag,06.10.2012 | 16.30 | Zürich ZH, St. AntonHl. Messe | ZH |
18.00 | Zürich ZH, Maria KrönungHl. Messe | ZH | |
Sonntag,07.10.2012 | 09.30 | Zürich ZH, St. AntonHl. Messe | ZH |
11.00 | Zürich ZH, Maria KrönungHl. Messe | ZH | |
Montag,08.10.2012 | |||
Dienstag,09.10.2012 | |||
19.0019.30 | Goldau SZ, Herz JesuRosenkranz in der PfarrkircheHl. Messe in der Pfarrkirche | SZ | |
Mittwoch,10.10.2012 | 15.00 | Obernau LU, Wallfahrtskirche HergiswaldHl. Messe | LU |
Donnerstag,11.10.2012 | |||
Freitag,12.10.2012 | 9.00 | Fislisbach AG, St. AgathaHl. Messe, Anschliessend Begegnungsmöglichkeit | AG |
18.30 | Olten SO, Maria HimmelfahrtHl. Messe, Anschliessend Begegnungsmöglichkeit | SO | |
Samstag,13.10.2012 | 16.4518.15 | Pontresina GR,Heilig GeistHl. Messe, Anschliessend BegegnungsmöglichkeitCelerina GR, Hl. AntoniusHl. Messe, Anschliessend Begegnungsmöglichkeit | GRGR |
Sonntag,14.10.2012 | 10.0017.30 | Zuoz GR, Hl. Katharina u. Hl. BarbaraHl. Messe, Anschliessend BegegnungsmöglichkeitPontresina GR, Heilig GeistHl. Messe, Anschliessend Begegnungsmöglichkeit | GRGR |
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