Vorbereitung einer Dokumentation über das 2. Vatikanum

Das Filmmaterial beinhaltet einen Beitrag des jungen Karol Wojtyla

Der päpstliche Medienrat bereitet eine Dokumentation über das 2. Vatikanum vor

Von Luca Marcolivio

Vatikanstadt, 18. September 2012, ZENIT.org

Anlässlich des bevorstehenden 50. Jahrestages der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils bringt der Päpstlicher Rat für die sozialen Kommunikationsmittel in Zusammenarbeit mit dem Medienunternehmen Micromegas Communicatin einen Dokumentarfilm über das Konzil heraus.

Der in HD-Qualität produzierte Dokumentarfilm mit einer Gesamtlänge von 12 Stunden ist ein Versuch, das historische, theologische, kulturelle und emotionale Klima eines Ereignisses zu rekonstruieren, das nicht nur in der Kirchengeschichte, sondern in der gesamten Welt der Gegenwart unauslöschliche Spuren hinterlassen hat. Am 11. Oktober 2012, dem Eröffnungstag des Jahres des Glaubens und 50. Jahrestag des  Konzilsbeginns wird die Verbreitung des Films im Italienischen Fernsehen beginnen.

Das Filmmaterial entstammt der Vatikanischen Filmothek, in deren Bestand sich 200 Stunden von Originalfilmen aus der Zeit vor der Eröffnung des Konzils befindet .

Am 17. September 2012 gab Claudio Maria Celli, der Präsident des Päpstlichen Rates für die sozialen Kommunikationsmittel, in einer Pressekonferenz über die Dokumentation Folgendes bekannt: “Zunächst war die Versuchung gross, ein glorifizierendes Bild zu vermitteln und die herausragenden Momente aus dem Bestand der Filmothek auszuwählen”.

Er führte weiter aus: “Doch dann wollten wir den Dokumentarfilm um Interviews mit Kardinälen, Patriarchen und Bischöfen der ganzen Welt bereichern. Der Film soll vor Augen führen, wie das 2. Vatikanische Konzil in Afrika, Lateinamerika und den Ostkirchen aufgenommen wurde. Die Kardinäle selbst  lieferten die Anhaltspunkte für das Lesen der bedeutendsten Konzilsdokumente. Daraus ergibt sich ein sehr interessanter Querschnitt durch die Kirchenkultur.”

Die Darstellung der Geschichte

Insgesamt 14 hohe Prälaten wurden für den Film interviewt. Darunter befand sich Kardinal Walter Kasper, ehemaliger Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Kardinal Antonio Cañizares, Präfekt der Kongregation für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, Kardinal Donald Wuerl, Erzbischof von Washington, Kardinal André Vingt-Trois, Erzbischof von Paris, Msgr. Bechara Pierre Rai, Patriarch von Antiochien der Maroniten sowie Msgr. Loris Capovilla, ehemaliger Privatsekretär von Papst Johannes XXIII.

Erzbischof Celli definierte das Ziel des Dokumentarfilm mit folgenden Worten: “Es geht nicht ausschliesslich um die Bilder, sondern darum, die Geschichte des Konzils jenen näher zu bringen, die dieses Ereignis nicht erlebt haben oder nur wenig darüber wissen. Der Reichtum des Konzils soll spürbar werden.”

Zu den ergreifendsten Szenen zählt der Beitrag des jungen Karol Wojtyla beim Konzil. “Es ist ergreifend und geistig anregend, ihn während einer der Sitzungen auf Latein sprechen zu hören”, so Erzbischof Calli im Rückblick.

Der Dokumentarfilm wird im öffentlich-rechtlichen italienischen Fernsehen RAI (Radiotelevisione Italiana) in zwei Etappen von einer Stunde und 50 Minuten ausgestrahlt werden. Der erste Teil wird am 11. Oktober 2012 zu sehen sein, der zweite zu einem noch zu bestimmenden späteren Zeitpunkt. Aufgrund der beträchtlichen Länge wird nur ein Teil des Films in den wichtigsten landesweiten Netzwerken übertragen werden.

Als nächster Schritt folgt die Reproduktion per DVD in vier oder fünf Teilen. Diese werden den Bedürfnissen der lokalen Kirchen und Bischofskonferenzen produziert werden.

Für den Vertrieb des Films wird der Päpstliche Rat für soziale Kommunikationsmittel bald mit den wichtigsten globalen Fernsehsendern, besonders jenen in Amerika und Europa, in Kontakt treten. Der Film wird auch in Übersetzungen verfügbar sein.

Eine exklusive Vorführung wird im Rahmen der vom 7.- 28. Oktober 2012 tagenden Bischofssynode zur Neuevangelisierung geboten werden.

Übersetzung des italienischen Originals von Sarah Fleissne

PäpstlicherRat für die sozialen Kommunikationsmittel
Homepage des Rates

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