Unsere Liebe Frau vom Libanon, Heiligtum des Orients
Marienverehrung ist tief in die Herzen der Libanesen eingeschrieben
Rom, 16. September 2012 (ZENIT.org/MDN)
Das Heiligtum von Harissa, das in 600 Metern Höhe über der Küste und 25 Kilometer von der Hauptstadt Beirut entfernt liegt, ist den Libanesen ans Herz gewachsen. Ob Christen oder Moslems, alle richten sich an Maria als ihre Mutter.
Es überrascht nicht, dass die Stadt von Harissa das Zentrum der östlichen Christenheit wurde. In Bethlehem wurde Christus geboren; von Lourdes werden viele Wunder berichtet; auf dem Hügel von Harissa erhebt sich wie die Libanonzedern die Königin des Himmels.
Das Heiligtum der Jungfrau von Harissa wurde von dem maronitischen Patriarchen Elias Huwaik am 1. Mai 1908 eingeweiht, dem Tag, der zum Hochfest Unserer Lieben Frau vom Libanon wurde, zum Anlass des 50 jährigen Jubiläums der Verkündung des Dogmas der Unbefleckten Empfängnis durch Papst Pius IX.
Seit seiner Einweihung hat das Heiligtum Besucher aus den Libanon, Syrien, Jordanien, Palästina und Ägypten angezogen, sowie aus Amerika und europäischen Ländern. Der Name “Unsere Liebe Frau des Libanon” ist in östlichen wie auch transatlantischen Ländern weithin bekannt. Wo auch immer sich ein Libanese aufhält, dort ist immer auch ein wenig von seinem Vaterland und von „Unserer Lieben Frau vom Libanon“.
Im Jahre 1954, zum Anlass des 50. Jahrestages des Baus des Heiligtums, pilgerte Kardinal Angelo Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., auf Geheiss Pius XII. nach Harissa. Im August 1970 legte der Patriarch Boulos al Moouchi den Grundstein der Basilika Unserer Lieben Frau vom Libanon, die 1990 eingeweiht wurde und 4000 Gläubige fasst.
1997 besuchte Papst Johannes Paul II. das Heiligtum von Harissa und lud die Jugendlichen dazu ein, zur Jungfrau zu beten, Unserer Lieben Frau vom Libanon, dass sie das Land mit seiner Bevölkerung schützen möge.
Heute gibt es nur wenige Staaten im Libanon, die keine Kirche haben, die der Jungfrau gewidmet sind. Die Marienverehrung ist tief in die Herzen der Libanesen eingeschrieben, die sie die Herrin der Berge und Meere nennen, Königin und Symbol des Libanon, deren Reinheit dem Glanz des Schnees entspricht, deren Duft an Blumen erinnert und die sich zum Himmel erhebt wie die Libanonzeder.
Johannes Paul II. betete vor der Basilika Unserer Lieben Frau von Harissa im Jahre 1997.
“Flehen wir die Jungfrau Maria, Unsere Liebe Frau des Libanon an, euer Land mit seinen Bewohnern zu schützen und euch mit ihrer mütterlichen Liebe zu helfen. Denn ihr seid die würdigen Erben der Heiligen eures Landes. So werdet ihr dabei helfen, den Libanon wieder aufblühen zu lassen, ein Land, das Teil der heiligen Landstriche ist, die Gott so sehr liebt, dass er sie sich als Wohnung ausgesucht hat und um uns daran zu erinnern, dass wir die irdische Stadt mit Blick auf sein himmlisches Königreich errichten müssen.” jb
Vatikan 1997: Papst Johannes Paul II. Apostolische Reise in den Libanon
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