Papst Benedikt XVI. besucht Frascati
Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag den Weinort Frascati im Umland von Rom besucht
Rom, Radio Vatikan, 15. Juli 2012
Im Ortszentrum feierte er vor der Kirche Sankt Peter eine Messe. Frascati ist eines der sogenannten suburbikarischen Bistümer, es ist als Titelkirche derzeit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone anvertraut.
In seiner Predigt mahnte er vor etwa 8.000 Gläubigen zu missionarischem Einsatz und ermutigte besonders die Laien zu kirchlichem Engagement. Ausgehend vom Tagesevangelium von der Aussendung der Jünger erinnerte Benedikt XVI. an die Verfolgung, die Christen wegen ihres Glaubens erlitten:
“Jesus sendet die Apostel je zu zweit und gibt ihnen Anweisungen, die der Evangelist in wenigen Sätzen zusammenfasst. Die erste Anweisung betrifft den Geist der Loslösung: Die Apostel sollen nicht an Geld und Bequemlichkeit hängen. Dann weist er sie darauf hin, dass sie nicht immer eine günstige Aufnahme erfahren werden: Manchmal werden sie abgelehnt werden; sie können sogar verfolgt werden. Doch das soll sie nicht beeindrucken: Sie müssen im Namen Jesu sprechen und das Reich Gottes predigen, und nicht um ihren Erfolg besorgt sein.“
Richtschnur für die Verkündigung bleibe das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Dessen Dokumente enthielten einen “enormen Reichtum” für die Bildung neuer christlicher Generationen. Benedikt XVI. reiste zu der Messe von seiner nahe gelegenen Sommerresidenz Castel Gandolfo an. Christliche Existenz stehe, so Benedikt, in der Spannung von Identität und Offenheit:
“Seid untereinander geeint und seid zugleich offen, missionarisch. Steht fest im Glauben, verwurzelt in Christus durch das Wort Gottes und die Eucharistie. Seid betende Menschen, um immer mit Christus verbunden zu sein wie Reben am Weinstock, und bringt zugleich allen die Botschaft, besonders den Kleinen, den Armen und Leidenden. Habt einander gerne in allen euren Gemeinden, seid nicht zerstritten, sondern lebt als Brüder, damit die Welt glaubt, dass Jesus in seiner Kirche lebendig und dass das Reich Gottes nah ist.“
Der rund 20 Kilometer südöstlich von Rom in den Albaner Bergen gelegene Ort ist für seinen gleichnamigen Weisswein berühmt. Wegen seines kühleren Klimas im Sommer ist er seit der Antike ein beliebtes Ausflugsziel der Römer. Der Bischof von Frascati, Raffaello Martinelli, ist ein langjähriger ehemaliger Mitarbeiter des heutigen Papstes. Er arbeitete 23 Jahre unter dem damaligen Präfekten Joseph Ratzinger in der vatikanischen Glaubenskongregation. Im Jahr 2009 übertrug der Papst ihm die Leitung des Bistums Frascati. Das Bistum Frascati gehört zu den sieben sogenannten suburbikarischen, also im Umkreis von Rom gelegenen Bistümern. Es steht unter dem Ehrenvorsitz eines Kardinalbischofs, gegenwärtig ist dies Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone.
(rv/kna 15.07.2012 mc)
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