Maria, die ‚eucharistische Frau’

In ihr finden wir das Wesen der Kirche auf vollkommenste Weise verwirklicht

Mit dem Papst durch den Marienmonat Mai.

Auf kath.net jeden Tag eine Betrachtung zur Gottesmutter aus dem Lehramt Benedikts XVI. zu Maria. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net, 19. Mai

In ihr finden wir das Wesen der Kirche auf vollkommenste Weise verwirklicht. Die Kirche sieht in ihr, der “eucharistischen Frau” – wie der Diener Gottes, Johannes Paul II., sie genannt hat [253] – die gelungenste Darstellung von sich selbst und betrachtet sie als unersetzliches Vorbild eucharistischen Lebens. Darum sagt der Priester, während er sich darauf vorbereitet, den “verum Corpus natum de Maria Virgine” auf dem Altar zu empfangen, im Namen der liturgischen Versammlung: “Wir ehren vor allem Maria, die glorreiche, allzeit jungfräuliche Mutter unseres Herrn und Gottes Jesus Christus. ”

Ihr heiliger Name wird auch in den Kanones der östlichen christlichen Traditionen angerufen und verehrt. Die Gläubigen ihrerseits “vertrauen Maria, der Mutter der Kirche, ihr Leben und ihre Arbeit an. Indem sie sich bemühen, die gleiche Gesinnung wie Maria zu haben, helfen sie der ganzen Gemeinde, in lebendiger, dem Vater wohlgefälliger Hingabe zu leben.” Sie ist die Tota pulchra, die ganz Schöne, denn in ihr erstrahlt der Glanz der Herrlichkeit Gottes. Die Schönheit der himmlischen Liturgie, die auch in unseren Versammlungen aufleuchten muss, findet in ihr einen treuen Spiegel. Von ihr müssen wir lernen, selber eucharistische und kirchliche Menschen zu werden, damit auch wir, nach dem Wort des hl. Paulus, “schuldlos” vor den Herrn treten können, so wie er uns von Anfang an haben wollte (vgl. Kol 1,21; Eph 1,4).

Auf die Fürsprache der Allerseligsten Jungfrau Maria entzünde der Heilige Geist in uns dasselbe Feuer, das die Jünger von Emmaus spürten (vgl. Lk 24,13-35), und erneuere in unserem Leben das eucharistische Staunen über den Glanz und die Schönheit, die im liturgischen Ritus aufleuchten, der ein wirksames Zeichen der unendlichen Schönheit des heiligen Mysteriums Gottes ist. Jene Jünger erhoben sich und kehrten eilends nach Jerusalem zurück, um die Freude mit ihren Brüdern und Schwestern im Glauben zu teilen. Die wahre Freude besteht nämlich darin, zu erkennen, dass der Herr bei uns bleibt, als unser treuer Weggefährte.

Die Eucharistie lässt uns entdecken, dass sich der gestorbene und auferstandene Christus im Mysterium der Kirche, seinem Leib, als unser Zeitgenosse erweist. Von diesem Geheimnis der Liebe sind wir Zeugen geworden. Wünschen wir uns gegenseitig, voller Freude und Verwunderung zur Begegnung mit der heiligen Eucharistie zu gehen, um die Wahrheit des Wortes zu erfahren und zu verkünden, mit dem Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet hat: “Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt” (Mt 28,20). (Nachsynodales Apostolisches Schreiben “Sacramentum caritatis”, 96/97)

Sacramentum-Caritatis: Nachsynodales Apostolisches Schreiben zur Eucharistie

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel