Hildegard von Bingen wird im Oktober 2012 Kirchenlehrerin

Zwei grosse Zeugen des Glaubens

Benedikt XVI. erhebt die heilige Hildegard von Bingen und den heiligen Johannes von Avila zu Lehrern der universalen Kirche. Von Armin Schwibach

Rom, kath.net/as, 27.Mai 2012

Noch dieses Jahr wird Papst Benedikt XVI. die vor kurzem in das Verzeichnis der Heiligen der Universalkirche eingeschriebene Hildegard von Bingen und den heiligen Johannes von Avila zu Kirchenlehrern erheben, zwei “grosse Zeugen des Glaubens”. Dies kündigte Benedikt XVI. in seiner Ansprache vor dem Gebet des “Regina caeli” am heutigen Pfingstsonntag an. Die feierliche Erhebung wird zu Beginn der Bischofssynode zur Neuevangelisierung am 7. Oktober 2012 geschehen.

Als Benediktinerin des deutschen Hochmittelalters sei Hildegard eine wahre Meisterin der Theologie und darüber hinaus eine Gelehrte der Naturwissenschaften und der Musik gewesen. Hildegard von Bingen ist neben Katharina von Siena, Teresa von Avila und Therese von Lisieux die vierte Frau unter den insgesamt 35 Kirchenlehrern.

Johannes von Avila habe als Diözesanpriester in der spanischen Renaissance die bewegten Zeiten der kulturellen und religiösen Erneuerung der Kirche und des sozialen Gefüges zu Beginn der Neuzeit erlebt. Die Heiligkeit ihres jeweiligen Lebens und die Tiefe ihrer Einsichten machten beide aktuell, so der Papst. Die Gnade des Heiligen Geistes habe sie in die Erfahrung des durchdringenden Verstehens der göttlichen Offenbarung und des intelligenten Dialogs mit der Welt versetzt. Dies bestimme den beständigen Horizont des Lebens und Wirkens der Kirche.

Der Papst erinnerte daran, dass der Beginn der Bischofssynode den Anfang des “Jahres des Glaubens” bezeichne. Gerade im Rahmen der in den Ländern alter Christianisierung notwendigen Neuevangelisierung seien die beiden neuen Kirchenlehrer von besonderer Aktualität.

Benedikt XVI. betonte dann die Wichtigkeit des Hochfestes Pfingsten und erinnerte an die Kraft des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist, der in die Geschichte einbreche, besiege deren Dürre, öffne die Herzen für die Hoffnung, rege im Menschen die innere Reifung in der Beziehung mit Gott und dem Nächsten an und begünstige sie. Der Geist inspiriere weiter mit den Gaben der Weisheit und der menschlichen Wissenschaft Frauen und Männer, die sich für die Suche nach der Wahrheit einsetzen. Er schlage originelle Wege der Erkenntnis und der Vertiefung des Geheimnisses Gottes, des Menschen und der Welt vor.

In seinen Grüssen in den verschiedenen Sprachen bat Benedikt XVI. um das Gebet für das Weltfamilientreffen, das am kommenden Mittwoch in Mailand beginnen wird.

Die Pilger und Besucher aus dem deutschen Sprachraum begrüsste der Heilige Vater mit den folgenden Worten:

Einen frohen Pfingstgruss richte ich an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Die liturgischen Texte dieses Hochfestes sagen uns, wie der Heilige Geist wirkt: Der Heilige Geist schafft Gemeinschaft und Verständnis unter Menschen verschiedener Herkunft. Er macht die Jünger Jesu zu mutigen Zeugen, die das Erlösungswerk Christi in allen Sprachen verkünden. Er führt in die ganze Wahrheit ein und ist Tröster in Leid und Not.

Erbitten wir sein Wirken auch in unseren Tagen, damit das Angesicht der Erde aus dem innersten Geheimnis Gottes heraus erneuert werde.

Euch allen wünsche ich ein gesegnetes Pfingstfest!

Hildegard von Bingen
Johannes von Avila
DieKirchenlehrerin – Aus der Zeit gerutscht
Vatikan:Divini.Amoris.Scientia: Apostolisches Schreiben, Proklamation der Hl. Theresia vom Kinde Jesu zur Kirchenlehrerin
Kirchenlehrer

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