Libanon: Die Freude der Ortskirche über den Papstbesuch

Positiver Effekt auf die Kirche und das Land im Allgemeinen

Rom, Radio Vatikan, 10.04.2012

Der Papstbesuch im Libanon wird einen positiven Effekt auf die Kirche und das Land im Allgemeinen haben. Das denkt man in der Ortskirche, die die offizielle Bestätigung der päpstlichen Libanon-Visite mit Begeisterung aufgenommen hat. Benedikt besucht das Land von 14. bis 16. September, Anlass ist die Überreichung des postsynodalen päpstlichen Schreibens nach der Nahost-Bischofssynode. Der Generalvikar des maronitischen Patriarchats im Libanon, Paul Sayyah, sagte uns:

“Der Besuch des Papstes wird einen neuen Enthusiasmus in der Kirche entstehen lassen und alle libanesischen Gemeinden dazu aufmuntern, sich wieder aufzurichten; und das nicht nur, um den Papst zu empfangen, sondern auch um über ihre Situation nachzudenken und den Pakt zu erneuern, der unter ihnen für ein Zusammenleben besteht. Dieses macht, wie Johannes Paul II. gesagt hat, aus dem Libanon ein Land der Botschaft: Eine Botschaft des Dialogs zwischen den Religionen. Sie wissen sehr genau, dass dies eine Botschaft ist, die wir in diesem Moment dringend benötigen, nicht nur in unserer Region sondern auf der ganzen Welt.” Allen im Libanon ist klar, dass der Papstbesuch nicht nur dem kleinen Nahost-Land gilt, sondern der ganzen Region. Einige Staaten stecken in weitreichenden gesellschaftlichen Umbrüchen, andere sind zermürbt von jahrzehntelangen Fehden. Benedikts postsynodales Schreiben wird nach allgemeiner Einschätzung einen starken Friedensappell für die Länder des Nahen Ostens beinhalten, so wie ihn die Synodenväter selbst formulierten.

“Dies wird noch mehr einen neuen Dynamismus nicht nur in die Kirche des Libanon, sondern die gesamte Region tragen, denn es handelte sich um eine Synode für den Nahen Osten: Es gibt grosse Erwartungen zu diesem apostolischen Schreiben in Anbetracht der Situation der Christen in der Region und auch der politischen Situation.” Der Papst wird während seines Besuches auch Jugendliche treffen; eine grosse Begegnung mit ihnen markiert den Abschluss seiner Visite. Gerade die jungen Männer und Frauen des Nahen Ostens setzen grosse Hoffnung in den Papstbesuch, sagt der Generalvikar:

“Sie erwarten sich vom Papst eine Aufmunterung, die ihnen neuen Schwung geben könne, und die sie daran erinnert, dass gerade die Jugend eine besondere Verantwortung für dieses päpstliche Schreiben haben, und zwar deshalb, weil sie in erster Linie von den Inhalten profitieren werden. In der Tat werden zu einem Grossteil sie es sein, die der Kirche bei ihrer Erneuerung helfen werden, Zeugnis ablegen und die Gemeinschaft ein weiteres Mal erschaffen werden. Die Jugendlichen, eben weil sie jung sind, sind weniger erstarrt in ihren Vorstellungen und Verhaltensweisen. Deshalb denke ich, dass der Papst sie begeistern wird, so wie es ja auch schon 1997 passiert ist, als Johannes Paul II. gekommen ist, um das postsynodale Schreiben zur Libanon-Synode zu überreichen.”

Hintergrund: Die Sonderversammlung der Bischofssynode zum Nahen Osten tagte im Oktober 2010 im Vatikan. Aus den Anregungen der Synode verfasst der Papst jeweils eine sogenannte postsyndale Exhortation. In der kurzen Erklärung aus dem Büro des libanesischen Staatspräsidenten Michel Suleiman, eines Maroniten, heisst es, die päpstliche Visite werde “die Tiefe der historischen Beziehungen” bestätigen, die Libanon und den Heiligen Stuhl verbinden. Der Papst war sowohl von der Ortskirche als auch vom libanesischen Präsidenten eingeladen worden. (rv 10.04.2012 cs/gs)

Bischofssynode:  Vatikan
Sonderversammlung für den Nahen Osten: Vatikan
1997: Apostolische Reise in den Libanon: Papst Johannes Paul II.

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