Gott mag keine Wiederholungen und Fotokopien

Prälat Georg Gänswein gratuliert Benedikt XVI. zum 85. Geburtstag

Sieben Jahre Pontifikat: die Kraft, die dem Papst die Gläubigen schenken. Der Stachel im Fleisch der postmodernen Welt. Von Armin Schwibach

Rom/Berlin, kath.net/as, 12.04.2012

Mit einem in der Bild-Zeitung veröffentlichten Beitrag gratuliert einer der engsten Mitarbeiter und “Schutzengel” Papst Benedikts XVI. dem Heiligen Vater zu seinem heutigen 85. Geburtstag und zieht eine zusammenfassende Zwischenbilanz eines Pontifikats, das am kommenden Donnerstag in sein achtes Jahr eintreten wird. Für Prälat Georg Gänswein ist Benedikt XVI. vor allem “der Papst des Wortes, der faszinierenden Kraft der christlichen Botschaft”.

Gänswein erinnert an jenen Tag vor sieben Jahren, an dem die denkwürdigen Worte “Habemus Papam” über den Petersplatz hallten und sich die Welt gefragt habe: “Wer ist dieser Deutsche auf dem Stuhl Petri, was treibt ihn an?” Keine 24 Stunden später habe der neue Papst der Fürbitte seines Vorgängers die erste Gabe seines Pontifikates zugeschrieben: den Frieden des Herzens inmitten des unerwarteten Sturms der Gefühle. Papst Benedikt XVI. habe das Erbe seines Vorgängers angenommen und sei dabei, es mit der ihm eigenen sanften, aber geradlinigen Art auszufalten.

“Auf geheimnisvolle Weise erfüllte sich damit auch eine Vision”, so Gänswein: “Zeitlebens empfand sich der Kardinal wie ‚an der Tür vor Ostern, allerdings noch nicht eingetreten’. Als erster Pontifex des dritten Jahrtausends hat er diese Schwelle überschritten”.

Prälat Gänswein erinnert auch an die jahrzehntelangen Anfeindungen, denen Kardinal Ratzinger ausgesetzt war und die diesem nichts ausgemacht hätten. Es sei nicht allzu lange her, dass Studenten der katholischen Theologie mancherorts für das Zitieren von Ratzinger-Texten von ihren Professoren belächelt wurden. Vielen habe er aufgrund seines Amtes als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre als “Polizist des Papstes” gegolten. Kardinal Ratzinger sei zum “Stachel im Fleisch einer postmodernen Welt geworden, in der die Frage nach der Wahrheit für sinnlos gehalten wird, in einer Wohlstands- und Habsuchtsgesellschaft, die sich mehr und mehr von Gott abzuwenden scheint”.

Benedikt XVI. konzentriere nun sein Amt auf das Wesentliche, “allem voran auf die Erneuerung im Glauben, das Geschenk der Eucharistie und die Einheit der Kirche”. Er sei nicht wie sein Vorgänger, denn: “Gott mag keine Wiederholungen und Fotokopien”. Benedikt XVI. sei gegenüber dem Papst der grossen Bilder vor allem “der Papst des Wortes, der faszinierenden Kraft der christlichen Botschaft”, dessen Denken um die die Frage nach der Beziehung zwischen Glaube und Vernunft, zwischen Wahrheit und Freiheit, zwischen Religion und Menschenwürde kreise.

Seine Botschaft sei einfach und tief, so der Privatsekretär Benedikts XVI.: “Der Glaube ist nicht ein Problem, das man lösen müsste, sondern ein Geschenk, das es Tag für Tag neu zu entdecken gilt. Der Glaube schenkt Freude und Erfüllung”.

Bei allen Strapazen, die Benedikt XVI. gerade auch bei seinen Reisen auf sich nehme, habe es den Anschein, “als wären es die Gläubigen selbst, die immer wieder seine Kraftreserven freisetzen, indem sie ihm Glücksmomente bescheren”. Die Menschen spürten, dass der Papst nichts anderes wolle als dem Herrn und seiner Kirche zu dienen.

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