Afrikas Mutter Teresa

Annalena Tonelli

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Annalena Tonelli(* 1943 in Forli. Italien; † 5. Oktober 2003 in Borrama, Somaliland/Somalia) studierte Rechtswissenschaften und ging nach Abschluss des Studiums 26-jährig nach Afrika, um sich dort humanitär zu betätigen.

Mit 27 wurde sie Englischlehrerin im Nordwesten Kenias und besuchte in  Nairobi Kurse zur Diagnose und Behandlung von Tuberkulose, erwarb in London Diplome in Tropenmedizin und Gemeindemedizin und eignete sich in Spanien Kenntnisse über die Behandlung von Lepra an.

1986 zog Tonelli nach Somalia. Sie verteilte während des Bürgerkriegs Nahrungsmittel in Mogadischu und behandelte im Süden Somalias Tuberkulosepatienten. Später gründete Tonelli in Boorama in Nordsomalia/Somaliand ein Krankenhaus und behandelte dort vor allem Tuberkulose, Aids und Augenkrankheiten. Gemeinsam mit deutschen Ärzten trug sie dazu bei, dass 3.700 Afrikaner vom Grauen Star geheilt wurden und wieder sehen lernten. Zudem gründete sie in Somalia eine Schule für behinderte Kinder und bildete Pflegepersonal aus.

Ausserdem trat Tonelli gegen die Beschneidung von Frauen und Mädchen auf und überzeugte viele traditionelle Beschneiderinnen in Boorama, diesen Brauch aufzugeben und ihre Kampagne zu unterstützen.

Als Motivation diente Tonelli ihr christlicher Glaube, sie betrieb jedoch keine Missionierung. Sie sagte: Ich verliess Italien, um das Evangelium mit meinem Leben zu bezeugen, den Fussstapfen charles de Foucaulds zu folgen. 33 Jahre lang verkündete ich alleine mit meinem Leben das Evangelium, und in mir brennt der Wunsch, dies bis zu meinem Ende fortzusetzen. Dies ist es, was mich zutiefst motiviert, zusammen mit einer unbesiegbaren Leidenschaft für die Leidenden und Unterdrückten über alle Schranken von Rasse, Kultur und Glaube hinweg.

Sie wurde in der Region Somaliland wie eine Heilige verehrt, lebte bescheiden und arbeitete bis zu 20 Stunden am Tag für ihre Kranken. 2002 wurde sie vom italienischen Präsidenten Carlo Azeglio Ciampi mit dem Ehrentitel eines Commendatore della Republica Italiana ausgezeichnet. Im April 2003 erhielt sie für ihre Arbeit zur Linderung der Not von Flüchtlingen in Genf den Nasen-Flüchtlingspreis der UN.

Am 5. Oktober 2003 wurde Tonelli in ihrem Krankenhaus von Unbekannten erschossen.

Laudatio UNHCR
Afrika am Scheideweg
Somalia: Das Grundproblem ist das Chaos

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Die drei Säulen der röm. kath. Kirche

monstranz maria papst-franziskus

Archiv

Empfehlung

Ausgewählte Artikel

  • Irak

    Irak – Die vor drei Jahren vom IS entführte kleine Christina kehrt zu ihrer Familie zurück […]

  • Wir danken Bischof Vitus Huonder

    Jetzt Dankesadresse unterzeichnen – Wir danken Bischof Vitus Huonder – Unterstützen Sie uns! Quelle Liebe […]

  • Brasilien

    Brasilien: Amazonas-Bischof kritisiert Arbeitspapier der Synode Quelle Von CNA Deutsch/EWTN News Rio de Janeiro, 22. […]

  • 24. Dezember 2021 Lesungen/Evangelium

    Tageslesung – Lesung aus dem zweiten Buch Samuel Quelle In jenen Tagen als König David […]