Auf der Suche nach einer universalen Ethik
Ein neuer Blick auf das natürliche Sittengesetz
Die beständigen Fragen über Gut und Böse sind heute dringlicher denn je
Gibt es objektive sittliche Werte, die in der Lage sind, die Menschen zu vereinen und ihnen Frieden und Glück zu verschaffen? Welche Werte sind das? Wie lassen sie sich erkennen? Wie sind sie umzusetzen im Leben der Personen und der Gemeinschaften? Diese beständigen Fragen über Gut und Böse sind heute dringlicher denn je, insofern den Menschen stärker bewusst geworden ist, dass sie eine einzige Weltgemeinschaft bilden. Die grossen Menschheitsprobleme haben von nun an eine internationale, weltweite Dimension, zumal die Entwicklung der Kommunikationstechniken eine wachsende Interaktion zwischen Personen, Gesellschaften und Kulturen begünstigt. Ein lokales Ereignis kann fast unmittelbar eine weltweite Ausstrahlung haben. So entsteht das Bewusstsein einer globalen Solidarität, die ihre letzte Grundlage in der Einheit des Menschengeschlechts findet und im Sinn für weltweite Verantwortung zum Ausdruck kommt.
Die Frage des ökologischen Gleichgewichts, des Umweltschutzes, der Ressourcen und des Klimas ist damit zu einer drängenden Sorge geworden, welche die gesamte Menschheit betrifft und deren Lösung weit über den nationalen Rahmen hinausgeht. Ebenso haben die Bedrohungen, die der Terrorismus, das organisierte Verbrechen und die neuen Formen von Gewalt und Unterdrückung den Gesellschaften aufbürden, eine weltweite Dimension. Die beschleunigten Entwicklungen der Biotechnologien, die manchmal die Identität des Menschen selbst bedrohen (genetische Manipulationen, Klonen, …) rufen dringlich nach einer ethischen und politischen Reflexion mit universaler Reichweite … In diesem Kontext gewinnt die Suche nach gemeinsamen ethischen Werten neu an Aktualität.
Quelle: Internationale Theologische Kommission
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