Gott ist der erste und wahre Erzieher des Menschen

Benedikt XVI.: Die Taufe – erste erzieherische Entscheidung der Eltern

Erziehen heisst, Zeugnis geben. Das Gebet und die Sakramente: die erste Bedingung der Erziehung.

Rom, kath.net/as, 08.01.2012, von Armin Schwibach

Am Fest der Taufe des Herrn, dem letzten Sonntag der Weihnachtszeit, feierte Papst Benedikt XVI. die heilige Messe in der Sixtinischen Kapelle und spendete dabei, wie es der Tradition entspricht, 16 Neugeborenen das Sakrament der Taufe. In seiner Predigt betonte der Papst, dass der wahre Erzieher die Menschen nicht an sich binde oder besitzergreifend sei. Er wolle, dass das Kind oder der Jünger lerne, die Wahrheit zu erkennen, und mit ihr in eine persönliche Beziehung trete.

Die Verantwortung als christliche Eltern habe diese sofort an das Sakrament denken lassen, das den Eintritt in das christliche Leben bezeichne. Damit hätten die Eltern die erste erzieherische Entscheidung getroffen, die grundlegend sei.

Erziehen sei bisweilen schwierig für die menschlichen, stets begrenzten Umstände. Die Erziehung werde aber zu einer “wunderbaren Sendung”, wenn sie in Zusammenarbeit mit Gott erfüllte werde, dem ersten und wahren Erzieher des Menschen.

Gott wolle dem Menschen Gutes zu essen und zu trinken geben. Vor allem aber wolle er dem Menschen sein Wort geben, da er wisse, dass der Mensch sich fern von ihm wie der verlorene Sohn aus dem Gleichnis bald in Schwierigkeiten befinden und so vor allem seine Würde verlieren würde. Aus diesem Grund sichere Gott sein unendliches Erbarmem zu.

Erwachsene Menschen seien dazu verpflichtet, aus den guten Quellen zu schöpfen, “zu unserem Wohl und zum Wohl derer, die unserer Verantwortung anvertraut sind”. Diese Quellen des Heils seien das Wort Gottes und die Sakramente. Eltern müssten viel geben, doch zuerst bedürften sie danach, zu empfangen, da sie ansonsten leer würden und austrockneten. Die Eltern seien nicht die Quelle, wie dies auch nicht die Priester seien: “Wir sind vielmehr wie Kanäle, durch die der Lebenssaft der Liebe Gottes strömen muss.

Der Heilige Geist stütze das Zeugnis, so dass der Erzieher bei seiner grossen Aufgabe nicht allein sei. Daher sei es besonders wichtig, dass die Eltern und Paten fest an die Gegenwart und an das Wirken des Heiligen Geistes glaubten und ihn annähmen, dies vor allem durch das Gebet und die Sakramente.

Das Gebet “ist die erste Bedingung für die Erziehung”, so Benedikt XVI., da auf diese Weise Gott die Initiative überlassen werde und ihm so die Kinder empfohlen würden. Gott kenne diese zuerst und besser, er wisse in vollkommener Weise, was gut für sie sei. Gleichzeitig höre der betende Mensch auf die Inspirationen Gottes, um seinerseits alles gut zu machen. Die Sakramente, besonders die Eucharistie und das Busssakrament, erlaubten es, in Einheit mit Christus zu erziehen.

“Das Gebet und die Sakramente erlangen für uns jenes Licht der Wahrheit, dank dessen wir gleichzeitig mild und stark sein können, Milde und Entschlossenheit zu nutzen, im rechten Moment zu schweigen und zu sprechen, auf rechte Weise zu tadeln und zu korrigieren vermögen”, so der Papst abschliessend.

Predigt Papst Benedikt XVI. bei der Tauffeier der Kinder
DerPapst tauft die Kinder
Gottgegenüber sind wir alle Kinder

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